Sport – mal anders

Jonglieren, Slacklinen, Seilspringen … Lernen Sie vier Sportarten kennen und probieren Sie etwas Neues aus.

Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt

Velofahren, Joggen, Schwimmen … schon oft gemacht? Dann probieren Sie doch einmal etwas Neues aus. Wir stellen Ihnen vier Sportarten vor, die Sie in der Coronazeit allein oder mit Abstand ausüben können.

Slackline

Slackline bedeutet «lockeres Band». Beim Slacklinen balanciert man auf einem maximal fünf Zentimeter breiten Kunstfaserband, das meistens zwischen zwei Bäumen gespannt ist – oder in speziellen Parks oder Hallen zwischen zwei Pfosten befestigt wird. Die meisten Slacklinerinnen und Slackliner verfolgen dasselbe Ziel wie beim Seiltanz: von der einen auf die andere Seite zu gelangen. Meistens barfuss. Andere benutzen die Slackline als Fitnessgerät für Kraftübungen, Meditation oder Konzentrationsübungen. Fortgeschrittene üben auch mal Kunststücke wie Sprünge, spezielle Sitzposen oder Liegestütze.

Material: Ein Slacklineband, zwei Baumschlingen, ein Spannsystem. Falls die Slackline zwischen zwei Bäume gespannt wird, zusätzlich Baumschützer verwenden.

Trainingseffekt: Der Trainingseffekt hängt von der jeweiligen Übung ab. In den meisten Fällen werden Koordination und Gleichgewicht geschult. Wer auf der Slackline geht, stärkt durch das Ausbalancieren Rumpf, Rücken und Bauch sowie die Fuss- und Kniegelenke. Dadurch, dass die Arme beim Balancieren idealerweise nach oben zeigen, werden auch die Schulter- und Armmuskeln trainiert.

Tipps für Einsteigerinnen und Einsteiger …
… von Thomas Buckingham, Präsident des Schweizer Slackline-Verbands Swiss Slackline:

Alle können Slacklinen lernen. Schritt Nummer eins: «Auf der Slackline sitzen oder liegen», sagt Buckingham. «Das schult bereits ein bisschen das Gleichgewicht.» Wem das gelingt, der kann versuchen, aufzustehen, auf dem Band zu balancieren und ein paar Schritte zu gehen. «Wichtig dabei sind ein gerader Oberkörper, die Füsse parallel zur Slackline und die Knie leicht beugen. Die Arme in die Luft halten, höher als die Schultern; die Daumen zeigen nach oben.» Versuchen Sie für ein erstes Erfolgserlebnis einmal drei bis fünf Meter zu gehen – und steigern Sie sich langsam.

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Inlineskaten

Inlineskaten ist ein Sport, bei dem man mit einspurigen Rollschuhen auf Strassen, asphaltierten Wegen oder Plätzen fährt.

Material: Inlineskates, Helm, Ellbogenschoner, Knieschützer, Handgelenkschoner.

Trainingseffekt: Inlineskaten ist ein gelenkschonendes Ganzkörper- und Ausdauertraining. Das Gleiten auf Inlineskates trainiert die Beine, besonders die Oberschenkelmuskulatur und das Gesäss. Auch Rumpf und Rücken werden gestärkt, weil der Oberkörper permanent aufrecht gehalten und stabilisiert werden muss. Inlineskaten schult auch die Koordination und das Gleichgewicht, denn um gleiten zu können, muss man auf einem Bein stehen können.

Tipps für Einsteiger und Einsteigerinnen …
… von Gabi Schibler, Vorstandsmitglied des Vereins Swissinline

Inlineskaten ist eine Sportart für alt und jung. «Anfängerinnen und Anfängern empfehle ich, sich zu Beginn aus Sicherheitsgründen unterrichten zu lassen. In den ersten Stunden lernt man richtig bremsen, Hindernisse wie Randsteine zu überwinden und die richtige Grundposition für ein effizientes Skaten. So können Unfälle vermieden werden.»

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Jonglieren

Beim Jonglieren wirft man Gegenstände so präzis in die Luft, dass man sie wieder auffangen und erneut werfen kann. Durch verschiedene Wurfmuster und Tricks werden unterschiedliche Bilder kreiert. Bekannt ist das Jonglieren mit Bällen, Keulen oder Ringen. Es können aber auch Gegenstände auf dem Körper balanciert und gerollt werden.

Material: Hängt davon ab, womit man jonglieren möchte; z.B. Bälle, Keulen, Ringe, Tücher usw.

Trainingseffekt: Jonglieren fördert die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit, das räumliche Vorstellungsvermögen, sowie das Zeit-, Rhythmus- und Gleichgewichtsgefühl. Auch die Koordination und Wahrnehmung werden geschult.

Tipps für Einsteigerinnen und Einsteiger …
… von Maja Ravaioli, Jongliertrainerin am Akademischen Sportverband Zürich ASVZ

Anfängerinnen und Anfängern empfiehlt Maja Ravaioli, Kurse zu besuchen, im Internet Lernvideos zu schauen oder an einen Jonglier-Treff zu gehen. Jongleurinnen und Jongleure seien meistens sehr offen, Tricks zu zeigen und zu erklären. Wichtig: «Nichts überstürzen und immer die jeweiligen Vorübungen machen, da vieles aufeinander aufbaut.» Und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn ein neues Kunststück nicht gleich klappt. «Je nach Schweregrad und Talent braucht man Wochen oder Monate, bis ein Trick gelingt. Aber wer viel übt, schafft es bestimmt.»

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Seilspringen

Seilspringen ist eine Sportart, bei der ein oder mehrere Seile im Einsatz sind. Allein oder im Team springt man über ein geschwungenes Seil. Auch Tanz und Akrobatik können beim Seilspringen mitspielen. Auf Wettkampfebene gibt es verschiedene Disziplinen wie beispielsweise «Speed», bei der man in einer bestimmten Zeit möglichst viele Sprünge erreichen muss, oder «Freestyle», bei der man eine Choreografie präsentiert. Seilspringen kommt aber auch als Element in verschiedenen Fitnesssportarten vor.

Material: Für Anfängerinnen und Anfänger eignet sich ein Springseil mit Plastikperlen (Bead Rope). Das lässt sich einfacher schwingen als Seile aus Plastik oder Draht. Für die richtige Seillänge: Stehen Sie aufrecht und hüftbreit in die Mitte des Springseils. Die beiden Seilenden sollten zwischen der Hüfte und den Achselhöhlen enden. Hat das Seil Griffe, zählen diese nicht zur Seillänge dazu. Ein etwas längeres Seil senkt die Fehlerquote beim Springen.

Trainingseffekt: Seilspringen fordert das Herz-Kreislauf-System und treibt den Puls innert kürzester Zeit in die Höhe. Es werden Kondition, Koordination, Sprungkraft und das Rhythmusgefühl trainiert. Durch das Springen, Ausbalancieren und Schwingen werden die Rumpf-, Arm-, Beinmuskeln gestärkt sowie die Muskeln und Gelenke in den Füssen und im Schulterbereich.

Tipps für Einsteiger und Einsteigerinnen …
… von Matthias Zedi, Seilspringtrainer und Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizer Verbands «ROPESKIPPINGswiss»

Beim Seilspringen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. «Wer damit startet, sollte einfach ausprobieren und experimentieren», sagt Matthias Zedi. Wichtig sei, mit guten Sportschuhen zu springen um die Gelenke zu schonen und vor dem Training zuerst Arme und Beine aufzuwärmen. Eine gute Aufwärmübung für Arme und Schultern: «Das Seil seitlich am Körper vorbei schwingen, während man an Ort und Stelle läuft.» Eines der ersten Ziele beim Seilspringen: Kondition aufbauen. «Das gelingt, indem man sich von Training zu Training steigert, also mit jedem Mal etwas längere Zeit fehlerlos springt.

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Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Quellen
  • Thomas Buckingham, Präsident des Schweizer Slackline-Verbands Swiss Slackline

  • Gabi Schibler, Vorstandsmitglied des Vereins Swissinline

  • Maja Ravaioli, Jongliertrainerin am Akademischen Sportverband Zürich ASVZ

  • Matthias Zedi, Seilspringtrainer und Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizer Verbands «ROPESKIPPINGswiss»