Outdoorsport
Wer sich bewegt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Tut man das draussen im Grünen, profitiert man zusätzlich.
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Sport treiben draussen an der frischen Luft ist gesund und macht Spass. Das ist allgemein bekannt. Doch ist Sport treiben draussen auch gesünder, als sich drinnen zu bewegen? Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss*, Sportmediziner an der Universität Basel: «Grundsätzlich gilt: Rausgehen ist immer gut.»
Für den Trainingseffekt mache es jedoch keinen Unterschied, ob jemand drinnen oder draussen trainiert. «Auf dem Laufband kann man genauso schnell joggen wie im Wald, auf dem Ergometer genauso intensiv Velo fahren wie auf der Landstrasse. Vorausgesetzt, bei beiden ist die Luftqualität gut. Der eigentliche Unterschied ist: Eine grüne Umgebung hat einen beruhigenden, entspannenden Charakter.»
Starke Muskeln
Ein weiterer Vorteil des Trainings in der Natur ist der unebene Boden. «Er fordert die Muskulatur anders als ebenes Gelände. Jemand, der auf unebenem Boden läuft, hat mehr Vorspannung in der Beinmuskulatur, weil er immer bereit sein muss, auf unebene Stellen zu reagieren.» Heute macht man sich diese Erkenntnis auch zunutze. «Zum Beispiel bei Volleyballern, die sich oft verletzen, weil sie beim Blocken am Netz auf den Fuss eines Gegners treten und abknicken. So trainieren Volleyballer heute auch auf unebenen Matten, um die Vorspannung der Muskulatur zu fördern und so das Verletzungsrisiko zu mindern.» Ausserdem fördert ein unebener Boden das Gleichgewicht.
Arno Schmidt-Trucksäss
* Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss ist Sportmediziner. Er ist Leiter des Bereichs Sport- und Bewegungsmedizin am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel.
Weniger oft krank?
Dass Sport draussen das Immunsystem stärkt, wie immer wieder gesagt wird, kann Schmidt-Trucksäss so nicht bestätigen. «Man nimmt heute an, das Ausdauersport, egal, ob drinnen oder draussen, das Immunsystem verbessert.»
Darüber hinaus könne er sich vorstellen, dass das Training draussen einen vergleichbaren Effekt auf das Immunsystem habe wie ein Saunagang. «Der Kältereiz, wenn man von der warmen Innenluft in die kühlere Aussenluft kommt, könnte stärkend auf das Immunsystem wirken. Doch das wissenschaftlich zu beweisen, ist schwierig.»
Umfrage
Weniger oft krank würden Menschen, die draussen trainieren, wahrscheinlich, weil sie weniger eng mit anderen Menschen in Kontakt kommen als Sportler im Fitnessstudio. Das verringert die Gefahr, sich Krankheitserreger einzufangen.
«Alle diese Faktoren können erklären, warum Menschen, die draussen Sport treiben, weniger oft krank sind. Ob Sport draussen das Immunsystem stärkt, ist damit aber nicht bewiesen. Gesund ist das Trainieren draussen, ist es nicht gerade über 30 Grad heiss, extrem kalt oder findet an einer vielbefahrenen Strasse statt, aber allemal.»
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
- Quellen
Drogistenstern
Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss