Milch: gut für den Darm

Der Zucker in der Milch ist besonders gut verdaulich. Menschen mit einer Intoleranz aber bekommen davon starkes Bauchweh.

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Milch ist eine wichtige Lieferantin für den Mineralstoff Kalzium sowie Eiweiss. Als Kohlenhydratquelle spielt sie eine eher untergeordnete Rolle, sie ist aber die einzige Quelle für Laktose (Milchzucker).

Das steckt drin

Milch enthält den Zweifachzucker Milchzucker (Laktose). Milchzucker kommt nur in Milch, Milchprodukten und in geringen Mengen in Hartkäse vor. Ein Liter Vollmilch enthält 47 Gramm Laktose. Milchzucker hat genauso viele Kalorien wie raffinierter Zucker, ist aber besonders leicht verdaulich. Laktose wird langsamer aufgespalten als Haushaltszucker, sie liefert also länger Energie. Ausserdem senkt Milchzucker den PH-Wert des Darms, was Keime und Pilze abwehrt, und Laktose hilft nach Darminfektionen, die Darmflora wieder gesund zu machen. Schliesslich fördert Laktose die Aufnahme von Kalzium.

Laktoseintoleranz

Allerdings ist Laktose nicht für alle Menschen verträglich. Ihr Körper produziert nicht genügend oder gar keine Laktase. Dieses Verdauungsenzym ist aber nötig, um die Laktose abzubauen. Somit gelangt sie unverdaut in den Dickdarm und wird dort von Bakterien vergoren. Dies führt zur Bildung von Gasen, Wasseraufnahme im Dickdarm und verursachte Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen. Die Symptome treten meistens 30 Minuten bis zwei Stunden nach einer laktosehaltigen Mahlzeit auf.

Experten schätzen, dass etwa drei Viertel der Weltbevölkerung Laktose nach dem vierten bis sechsten Lebensjahr nicht mehr richtig abbauen können. Eine mehr oder minder ausgeprägte Laktosenintoleranz ist für die meisten Menschen also normal. Ursprünglich konnte der Mensch Milchzucker nur während der Stillzeit gut verdauen. Danach versiegte die Produktion der Laktase. Womöglich handelt es sich um einen natürlichen Mechanismus, der die Muttertiere von den lästigen Säugern erlöst, wenn diese alt genug sind, um sich selbst Nahrung zu beschaffen. Dass erwachsene Menschen dennoch Kuhmilch vertragen können, ist eine Folge unserer Milchwirtschaft, vor allem in Nordeuropa. Über tausende von Jahren hat sich eine genetische Veränderung in der Bevölkerung durchgesetzt. Wegen dieser Mutation findet sich im Dünndarm von Erwachsenen ausreichend Laktase.

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Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • «Der Brockhaus. Gesundheit», F. A. Brockhaus, 2004

  • Markus Grill, Ulrich Hauser, Nicole Heissmann, Martin Knobbe, Dorit Kowitz, Kuno Kruse, Werner Schmitz, Gerd Schuster, «Das grosse Ernährungsbuch», S. Fischer Verlag GmbH, 2005

  • Gesundheitstipp Ratgeber «Essen und trinken: Tipps für eine gesunde Ernährung», Puls Media AG, 2006