«Gutes» und «böses» Cholesterin
Cholesterin ist eine besondere Art von Fett. Davon gibt es zwei Formen: das gesundheitsfördernde HDL-Cholesterin und das schädliche LDL-Cholesterin.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Cholesterin ist ein lebenswichtiges Blutfett und daher bei jedem Menschen im Blut vorhanden. Es wird zur Bildung verschiedener Hormone, zur Fettverdauung und für den Knochenaufbau (Bildung von Vitamin D) benötigt.
LDL- und HDL-Cholesterin
Cholesterin ist eine besondere Art von Fett, das von der Leber selbst gebildet wird. Da es nicht wasserlöslich ist, wird es zum Transport im Körper an Eiweiss gebunden. Diese Cholesterin-Eiweiss-Verbindungen nennt man auch Lipoproteine. Davon gibt es zwei Formen: das gesundheitsfördernde HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) und das schädliche LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein).
LDL-Cholesterin lagert sich in den Blutgefässen ab und kann sie verstopfen. Die Konzentration darf nicht zu hoch sein, da sonst auf Dauer gesundheitliche Schäden zu befürchten sind. Merksatz: LieDerLich-Cholesterin.
HDL-Cholesterin schützt die Blutgefässe, indem es überschüssiges LDL-Cholesterin beseitigt. Je höher der Wert des «guten» Cholesterins, desto besser. Merksatz: Hab-Dich-Lieb-Cholesterin.
Christian Röthlisberger, Herzspezialist am Spitalzentrum in Biel: «Das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken, wird deutlich gesenkt, wenn die LDL-Werte möglichst niedrig und die HDL-Werte möglichst hoch sind.» Auch in einem gesunden Körper ist von Natur aus wesentlich mehr LDL- als HDL-Cholesterin vorhanden. Im Idealfall sollte jedoch maximal dreimal mehr gefährliches LDL- als gesundes HDL-Cholesterin im Blut vorhanden sein.
- Gute und Schlechte Fette [124.79 KB]
Unentdeckte Gefahr
Da ungünstige Cholesterinwerte in der Regel keine Beschwerden verursachen, bleibt der Krankheitsprozess oft lange Zeit unbemerkt. Mit den Jahren verursacht das Cholesterin immer mehr Ablagerungen, und die Arterien werden immer enger. Die Arteriosklerose kann zu ernsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Wenn die Ablagerungen aufbrechen, versucht der Organismus, die Blutung zu stillen. Als Folge beginnt das Gerinnsel zu wachsen und kann das Gefäss sogar ganz verschliessen. Je nachdem, wo dies stattfindet, drohen Herzinfarkt oder Hirnschlag.
Check ab 40
Um Arteriosklerose vorzubeugen, ist es empfehlenswert, seinen Cholesterinspiegel zu kennen. Wichtig werden jährliche Kontrollen ab dem 40. Altersjahr, da die Blutfette mit zunehmendem Alter leicht ansteigen. Bei Frauen verläuft der Cholesterinanstieg durch das Hormon Östrogen wesentlich langsamer als bei Männern. Erst ab der Menopause, also etwa ab dem 50. Altersjahr, entfällt diese Schutzwirkung.
Ursachen für einen erhöhten Cholesterinspiegel
Es gibt verschiedene Gründe für einen erhöhten Cholesterinspiegel. Allen voran wird die familiäre Vererbung verantwortlich gemacht, gefolgt von beeinflussbaren Faktoren wie Ernährung, Stress, Bluthochdruck, Bewegungsmangel oder Übergewicht. Auch wer unter Diabetes leidet, hat mit höheren Blutfettwerten zu kämpfen. Wer sich etwas Gutes tun will, ernährt sich cholesterinbewusst und sorgt im Alltag für genügend Bewegung.
Umfrage
Redaktion: Franziska Linder / Vanessa Naef
- Quelle
«Drogistenstern»