Der Geschmackssinn einfach erklärt

Mmmh, fein!

Mit der Zunge können wir fünf Geschmacksrichtungen wahrnehmen: süss, salzig, sauer, bitter und umami. Erfahren Sie, wie der Mensch Geschmäcker wahrnehmen kann.

Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt

Die Zunge ist ein grosser, sehr beweglicher Muskel, bestehend aus mehreren Einzelmuskeln. Das eigentliche Geschmacksorgan ist aber nicht die Zunge, sondern die Geschmacksknospen auf deren Oberfläche. Der Geschmackssinn des Menschen ist relativ simpel, er kann gerade einmal fünf Geschmäcke – süss, sauer, salzig, bitter und umami (herzhaft) – wahrnehmen.

Allerdings ist die Geschmackswahrnehmung beim Essen nicht auf die Rezeptoren der Zunge beschränkt. Auch der Geruchssinn spielt eine wichtige Rolle. Heute geht man sogar davon aus, dass auch Temperatur, Farbe oder Konsistenz eines Lebensmittels zum Geschmack beitragen, ebenso Geräusche. Ein Pommes frites schmeckt doch nur dann richtig gut, wenn es knuspert. Der Geschmackssinn ist überlebenswichtig, da er hilft, giftige Substanzen, die oft bitter schmecken, zu erkennen. Er unterstützt den Menschen aber auch dabei, energiereiche Nahrung wie Zucker, die süss, oder wie Fleisch, das herzhaft schmeckt, einzuordnen.

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So funktioniert das Schmecken

Auf der Oberfläche der Zunge liegen viele kleine Erhebungen, die Geschmackspapillen. In ihrem Inneren liegen die Geschmacksknospen. Sie ähneln einer Tulpenknospe, daher der Name. In der Mitte jeder Knospe ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Trichter, in den Sinneszellen mit einem sogenannten Geschmacksstiftchen hineinragen. Sie nehmen die Geschmacksstoffe auf und leiten sie zu den Sinneszellen in der Knospe weiter. Diese sammeln alle Informationen über den Geschmack und leiten die Ergebnisse zum Gehirn weiter. Dort werden sie ausgewertet und mit Informationen des Geruchssinns gekoppelt, denn nur zusammen mit dem Geruch kann der Mensch auch das ganze Geschmacksspektrum wahrnehmen. Das wissen alle, die schon einmal einen Schnupfen hatten: Ist die Nase verstopft, schmeckt das Essen nach nichts mehr.

Geruchs- und Geschmacksverlust wegen Covid-19

Viele Covid-19-Betroffene verlieren ihren Geruchs- und Geschmackssinn (Anosmie). In manchen Fällen ist es das erste Zeichen, in anderen Fällen bleibt die Anosmie sogar der einzige Hinweis auf eine Ansteckung. Warum bei Covid-19 häufig eine Riechstörung auftritt, weiss die Wissenschaft noch nicht. Da sich der Riechnerv nur in kleinen Schritten erholt, kann es länger dauern, bis Geruchs- und Geschmacksinn zurückkehren.

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Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • René Donzé, Franziska Pfister (Hrsg.): «Die Kraft der Sinne. Wie wir sehen, hören, tasten, riechen, schmecken», Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2016

  • www.biologie-schule.de

  • Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V., www.hno-aerzte-im-netz.de