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Zehn spannende Fakten zum Frieren
Wissen Sie, warum der Mensch friert, wenn er müde ist und ob Alkohol wirklich wärmen kann? Wir haben die Antworten.

Warum frieren Frauen schneller als Männer?
Nach der medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» soll die Haut von Frauen im Schnitt 2,8 Grad kälter sein als die von Männern. Auch schwankt die Kerntemperatur mit dem Menstruationszyklus zwischen 37 und 37,4 Grad. Bei Männern dagegen ist sie konstanter. Das könnte daran liegen, dass Männer mehr Muskelmasse haben, die auch im Ruhezustand Wärme produziert.

Warum können wir schwitzen, gleichzeitig aber eiskalte Hände und Füsse haben?
Der Körper kann auf zwei verschiedenen Wegen Wärme abführen: Durch Schwitzen oder indem er die peripheren Blutgefässe, die hauptsächlich in Armen und Beinen sind, stärker durchblutet. Beide Reaktionen können, je nach Dringlichkeit, in verschiedenen Körperteilen ausgelöst werden. Beim Skifahren mit Daunenjacke zum Beispiel schwitzt der Oberkörper, die Hände dagegen können gleichzeitig kalt sein.

Warum frieren wir, wenn wir müde sind?
Bei Müdigkeit ist ein Teil des Nervensystems weniger aktiv. Dadurch werden die Blutgefässe, vor allem jene in den Armen und Beinen, erweitert. Dies senkt die Kerntemperatur, im Schlaf sogar um ein ganzes Grad.

Wärmt Alkohol wirklich?
Alkohol, genauer gesagt Ethanol, erweitert die Blutgefässe. Ein Wärmeschub gelangt in die äusseren Körperbereiche. Dadurch wird einem kurzzeitig warm. Gleichzeitig entzieht diese erhöhte Durchblutung der Peripherie den Organen die Wärme. Sie sind nicht mehr ausreichend versorgt und langfristig droht eine Unterkühlung.

Warum können wir frieren, wenn es draussen heiss ist?
Wir können sogar frieren, wenn unsere Körpertemperatur über 37 Grad ist. Bei Fieber zum Beispiel. Dabei erhöht der Körper den «Sollwert» von 37 Grad zum Beispiel auf 38 Grad. Bei 37,5 Grad frösteln wir, weil die gewünschte Temperatur von 38 Grad noch nicht erreicht ist. Frieren ist also das Empfinden einer Abweichung der Körpertemperatur von ihrem Sollwert. Die Wärmeempfindung kann auch durch unsere Gefühle reguliert werden, wie Experimente zeigen. Wenn wir zum Beispiel traurig oder einsam sind, fühlen sich für uns Arme oder Beine eher kühl an. Aus Angaben von Versuchspersonen konnten die Forscher eine Art «Temperaturkarte» der Gefühle erstellen.

Warum empfinden wir 20 Grad im Wasser kühler als 20 Grad an der Luft?
Wasser leitet Wärme besser und entzieht sie der Haut schneller. Anschliessend kühlen auch tiefer liegende Schichten unter der Haut ab, und wir empfinden das Wasser als kälter.

Warum wirkt Wind erfrischend?
Weil der Wind die erwärmte Luft um den Körper herum wegbläst.

Kleider schichten: Was ist dran am Zwiebelprinzip?
Das Prinzip ist sinnvoll. Allein schon, weil die warme Luft zwischen den Schichten isoliert wird. Allerdings sollten Sie die Kleidungsstücke auch klug wählen. Die erste Schicht muss Schweiss wegtransportieren und Wärme isolieren. Deshalb eignet sich dafür eher ein Polyester- oder Merino-Shirt statt Baumwolle. Baumwolle saugt den Schweiss auf und wird nass. Wir frieren schneller.

Muskelmasse wärmt angeblich. Frieren Menschen, die viel Sport treiben und ihre Muskeln trainieren, weniger schnell als Sesselhocker?
Ja. Zwar isoliert der Muskel nur halb so gut wie eine gleich dicke Fettschicht. Doch Muskeln verbrennen auch dann Energie, wenn man in Ruhe auf der Couch liegt. Das erzeugt Wärme im Körper. Menschen mit mehr Muskeln haben eine höhere Körpertemperatur, weil dies ein aktiver Stoffwechsel mit sich bringt. Daher frieren sie auch weniger leicht.

Wäre es nicht besser, ein Fell zu haben statt Kleider?
Es gibt die Hypothese, dass sich der Mensch seines Felles entledigt hat, weil er seine Wärmeregulation mit Kleidern flexibel auf die Tätigkeit und die Umwelt anpassen kann. Zum Beispiel bei einer Hetzjagd. Da ist der Mensch Tieren deutlich überlegen, weil diese wegen ihres dicken Fells mit der Zeit überhitzen. Dank der glatten Haut kann der Mensch Wärme durch Schwitzen leichter abführen.
Umfrage
Redaktion: Bettina Epper/Brigitte Jeckelmann
- Quelle
«Drogistenstern», Ingo Froböse: «Das Turbo Stoffwechsel Prinzip» Verlag Gräfe & Unzer, 2014
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