Zahnschmerzen
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Symptome und Schmerzen bei Zahnproblemen reichen von «absolut schmerzlos» bis hin zu «kaum aushaltbar». Zum Beispiel sind heftige Schmerzen, die einen wie ein Blitz durchzucken, oft ein Hinweis auf empfindliche Zahnhälse. Sie äussern sich meist beim Essen von heissen, kalten, sauren oder süssen Speisen. Hingegen zeigen dumpfe oder klopfende Zahnschmerzen eher eine Kariesentzündung an.
Als Folge einer Zahnfleischentzündung kann das Zahnfleisch geschwollen sein oder gar bluten. Zahnschmerzen können aber auch als Begleiterscheinungen von Infektionen in den Nasennebenhöhlen, den Ohren, im Mund-Rachen-Raum oder im Kiefer auftreten. Bei Kleinkindern beispielsweise können im Rahmen des natürlichen Zahnens Druck- und Spannungsgefühle gepaart mit Unruhe, vermehrtem Speichelfluss, eventuell Durchfall und Fieber (der Zusammenhang ist allerdings wissenschaftlich nicht bewiesen) gleichzeitig auftreten.
Ursachen und Hintergründe
Die Mundhöhle beherbergt mehr als 600 verschiedene Bakterienarten, die sich in jedem Winkel des Mundes, auf und zwischen den Zähnen verstecken. Während die Mehrheit der Bakterien für eine gesunde Mundflora sorgt, sind einige für Probleme auf dem Zahnbelag (Plaque), auf der Zahnoberfläche, am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen verantwortlich.
Das Zahnen bei Babys findet in den meisten Fällen ab dem fünften Monat statt. Ursache für die damit verbundenen Spannungs- und Schmerzgefühle ist das allmähliche Durchstossen der Milchzähne, die langsam Schicht um Schicht das Zahnfleisch wegschieben, ohne dass es zu Blutungen oder Infektionen kommt.
Was man bei Zahnschmerzen selbst tun kann
Bei Zahnschmerzen lohnt es sich auf jeden Fall, einen Termin beim Zahnarzt zu vereinbaren. Zwischenzeitlich kann eine desinfizierende Zahnspülung oder ein leichtes Schmerzmittel lindernd sein. Ist klar, welcher Zahn die Schmerzen verursacht, kann dieser mit Nelkenöl betupft werden.
Zahnenden Kindern helfen gekühlte Beissringe, Zahngels oder homöopathische Globuli. Im Alltag eignen sich auch im Kühlschrank gekühlte Rüebli, Äpfel oder eine Brotrinde zum darauf Herumbeissen, das lindert das Spannungsgefühl.
Zahnschmerzen vorbeugen
Um Zahnschmerzen vorzubeugen, empfiehlt sich eine konsequente Zahnhygiene:
Geeignete Zahnbürste verwenden: Wer seine Zähne manuell reinigt, sollte eine Zahnbürste mit möglichst weichen Borsten wählen. Nach dem Zähneputzen die Bürste gut ausspülen. Die Zahnbürste sollte mindestens alle zwei Monate gewechselt werden. Elektrische Zahnbürsten sind der Handzahnbürste oft überlegen und eignen sich gut für Kinder, die wenig Geduld beim Zähneputzen zeigen, sowie bei älteren Personen, deren Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Eine sehr gute Wahl sind dabei Schallzahnbürsten. Mit 30'000 Hin- und Herbewegungen pro Minute und mithilfe der Hydrodynamik (Kraft und Flüssigkeitsbewegung) kann sie den Zahnbelag an schwierigen Stellen entfernen.
Mit Seide und Bürstchen die Zwischenräume pflegen: Mit der Zahnbürste erreicht man nur eine Flächenreinigung. Viele Bakterien sitzen aber zwischen den Zähnen. Diese kritische Stelle ist nur mit einem Faden zu erreichen. Mittels Interdentalbürstchen lassen sich durch horizontale Hin- und Herbewegungen bakterielle Beläge in genügend offenen Zahnzwischenräumen am besten entfernen. Zahnhölzer für die Mundhygiene sind gerade für ältere Menschen einfacher in der Handhabe als die Zahnseide.
Den Zungenbelag abschaben: Die meisten Bakterien sitzen auf der Zunge. Nicht zuletzt wegen ihrer grossen, porösen Oberfläche. Tagsüber spült der Speichel die Bakterien weg. Nachts nicht, weil dann der Speichelfluss reduziert ist. Am Morgen siedeln deshalb viele Bakterien auf dem pelzigen Überzug der Zunge. Sie sorgen mitunter für Mundgeruch und können über die Jahre Zahnfleischentzündungen begünstigen. Ein Zungenschaber, mit dem man am Morgen nüchtern die Zunge sanft abschabt, entfernt die Bakterien.
Den Mund täglich gut spülen: Mundspüllösungen, beispielsweise auf der Basis von speziellen Heilpflanzen, wirken entzündungshemmend:
Salbei ist reich an ätherischen Ölen wie Thujon, Cineol und Kampfer, was eine Ausbreitung von Bakterien und Pilzen verhindert. Sie enthält zudem einen hohen Gehalt an Gerbstoffen, die einen entzündungshemmenden Effekt haben.
Kamillenextrakte enthalten Azulen. Dank diesem Wirkstoff hemmt die Kamille ebenfalls Entzündungen und festigt zudem das Zahnfleisch.
Auch Teebaumöl wirkt bakterien- und pilzhemmend.
Ratanhiawurzel ist sehr gerbstoffreich und damit eine wichtige Heilpflanze in der täglichen Mundhygiene.
Auch der Nelkenwurz findet in Mundspüllösungen Verwendung.
Als chemischer Zusatz ist Chlorhexidin sehr wirkungsvoll, da es die Zellmembranen der Bakterien zerstört. Darüber hinaus hat es den Vorteil, dass es relativ lange auf der Schleimhaut haftet.
Kaugummikauen hilft. Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi verstärkt den natürlichen Speichelfluss. Der Speichel säubert die Zähne und reinigt ihre Oberflächen, was zu weniger Zahnstein und auch zu weniger Karies führt. Es ist bekannt, dass der Zuckeraustauschstoff Xylit karieshemmend wirkt. Kaugummikauen sollte man nur fünf Minuten, denn der längere Einsatz bringt für die Reinigung keinen zusätzlichen Effekt, sondern begünstigt nur mögliche Kieferschmerzen.
Versteckte Zucker möglichst meiden: Gerade Süssgetränke wie Eistee oder Joghurts enthalten sehr viel Zucker, die den Kariesbefall begünstigen.
Wichtig ist, dass man jährlich zur zahnärztlichen Kontrolle sowie zur Dentalhygienikerin geht. Selbst eine gewissenhafte Mundhygiene kann eine professionelle Zahnreinigung mit der Entfernung von Zahnstein und Zahnbelag nicht ersetzen.
Guter Rat aus der Drogerie
Bei Zahnfleischproblemen, Karies oder gar um Zahnschmerzen vorzubeugen, setzten wir – auf Anraten eines befreundeten Zahnarztes – erfolgreich auf Zahnpflegeprodukte mit Teebaumöl. Diese hemmen die Kariesbildung, sind in der Lage, Entzündungen zu reduzieren und Irritationen zu lindern. Spülungen mit Teebaumöl wirken auf natürliche Art reinigend und desinfizierend. Aber Achtung: Das verwendete Teebaum- oder Manukaöl sollte immer von bester Qualität und «frischer» Produktion sein, da es sonst zu Reizungen kommen kann.
Dieser Tipp kommt von Andres Clerici, Drogist HF, drogerie-haas.ch, Frauenfeld (TG).
Redaktion: Katharina Rederer