Zähneputzen ganz natürlich

Zahnpasten ohne künstliche Zusätze sind gefragt. Wie sie zusammengesetzt sind und was es bei der Anwendung zu beachten gibt.

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Bio-Labels haben Hochkonjunktur: Die Menschen achten immer mehr darauf, was sie essen, oder anziehen und womit sie ihre Haut eincremen. Natürlich und nachhaltig soll es sein. So ist es nur eine logische Folge, dass auch natürliche Zahnpasten gefragter sind.

Kreide oder Kieselerde

Palmira Biasi, Drogistin und diplomierte Dentalhygienikerin, spürt die Nachfrage nach Pasten mit Inhaltstoffen natürlichen Ursprungs. «Die Leute schauen genauer hin, wenn es darum geht, was sie über die Mundschleimhaut aufnehmen, und verlangen vermehrt Zahnpasten ohne künstliche Zusätze. Bei diesen werden als Putzkörper Kreide oder fein gemahlene Kieselerde verarbeitet», sagt Biasi, «und oft dienen Aminosäuren, also Eiweissbausteine, aus Kokosöl als natürlicher Schaumbildner für ein angenehmes Putzgefühl.» Auch wenn eine natürliche Zahnpasta niemals so stark schäumen wird wie eine mit künstlichen Schaumbildnern.

Ohne Disziplin gehts nicht

Und wie sieht es mit der so wichtigen Plaqueentfernung aus? «Da gibt es mittlerweile ein paar effektive Pflanzen. Als entzündungshemmender Inhaltsstoff dient etwa Teebaumöl. Auch Kurkuma, die das Bakterienwachstum im Mundbereich hemmt, wird gerne in Pasten verwendet.»

Fluoride

Fluor ist ein Gas, das sich sehr schnell mit anderen Elementen verbindet. Tut es dies, entsteht Fluorid. Natriumfluorid beispielsweise ist eine Verbindung von Natrium und Fluor. Fluoride sind ein natürlicher Bestandteil der Zähne und der Knochen. Wenn wir sie aufnehmen (über die Zahnpasta oder Kochsalz, dem Fluor zugesetzt wurde), werden sie an den Zahnschmelz abgegeben, den sie härten.

Natürliche Zahnpasten und Spülungen sind allerdings nicht für alle geeignet. «Es kommt tatsächlich auch auf die Veranlagung an und wie diszipliniert jemand seine Mundhygiene betreibt. Bei einer guten Mundhygiene, bei der auch die Zahnzwischenräume gereinigt werden, sind natürliche Pasten eine gute Alternative.» Hat aber jemand oft Karies, rät Biasi zu einer fluoridhaltigen Zahnpasta. «Fluoride sind nicht durch natürliche Inhaltsstoffe zu ersetzen, der Ansatzpunkt ist ein anderer.» Fluoride (siehe Kasten) stärken den Zahnschmelz und bilden einen Schutz gegen Karies.

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Palmira Biasi empfiehlt, einen allfälligen Wechsel auf eine natürliche Zahnpasta mit dem Dentalhygieniker oder der Zahnärztin abzusprechen, falls in der Vergangenheit Zahn- und Zahnfleischprobleme aufgetreten sind. Auch die Drogerie kann diesbezüglich hilfreiche Beratung leisten. Natürliche Zahnpasten sind womöglich auch eine Motivation, die Mundhygiene wieder etwas disziplinierter anzugehen. «Denn mittlerweile», erklärt Palmira Biasi, «gibt es auch natürliche Zahnseide, natürliche Interdentalbürstchen und natürliche Mundspüllösungen.»

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistenstern

  • Drogistin Palmira Biasi

  • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, www.kzbv.de