Schwindelanfälle

Wenn sich alles dreht

Schwindel ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Die besten Tipps, um ihn in den Griff zu bekommen.

Schwindel tritt häufig im Alter auf. Drogistin Dorothee Ehmke weiss aber aus eigener Erfahrung, dass auch früher entsprechende Symptome möglich sind. «Ich habe einen tiefen Blutdruck und achte deshalb darauf, dass ich nie zu schnell aufstehe, um den Kreislauf nicht zu sehr zu fordern.»

Mannigfaltige Ursachen

Weil Schwindel ein Symptom und keine Krankheit ist, geht Ehmke meist als Erstes mit dem Kunden auf Ursachenforschung. Schwindel kann kombiniert mit anderen Symptomen wie Übelkeit und Brechreiz auftreten. Weil das Gleichgewichtsorgan im Innenohr sitzt, kann auch dort die Ursache für das Übel liegen. «Um auf Nummer sicher zu gehen, lohnt sich eine ärztliche Abklärung, zumindest, wenn der Schwindel chronisch und über eine längere Zeit auftritt.» Immer stärker werdender Schwindel kann zu Kollaps und somit zu Stürzen und Verletzungen führen.

Viele Behandlungsmöglichkeiten

Ist eine Diagnose gestellt und eine schwerwiegende Erkrankung ausgeschlossen, ist der Gang in die Drogerie sinnvoll. «Ich arbeite am liebsten mit Spagyrik und mische je nach Ursachen und Häufigkeit Scheinmyrte und Tabak bei. Beides sind effektive Schwindelmittel und können gegen Übelkeit und Brechreiz helfen», sagt Ehmke. Bei tiefem Blutdruck kann Rosmarin, bei hohem Mistel gut tun. Wenn bei Schwindel auch kalte Schweissausbrüche auftreten, kann der Weisse Germer helfen. Das Schüssler-Salz Nummer 5 wirkt ausserdem anregend, und Ingwerpräparate beziehungsweise Ingwer helfen bei kollapsartigen Beschwerden und Übelkeit. Im Bereich der Homöopathie gibt es Lutschtabletten, unter anderem mit Scheinmyrte (Cocculus), bei Schwindel ebenso wie bei Reiseübelkeit.

Mögliche Mängel abklären

Sicher immer sinnvoll und wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, also viel und genug trinken. Dann regelmässig und ausgewogen essen, denn Schwindel kann auch als Zeichen eines Mangels auftreten. Eisen- oder Vitamin-D-Mangel werden immer wieder diskutiert. Auch hierfür gibt es in der Drogerie wirksame Präparate, allerdings ist laut Dorothee Ehmke wichtig, dass zuvor das Blut analysiert, beziehungsweise ein entsprechender Mangel diagnostiziert wurde. «Denn die Einnahme eines Eisenpräparates, obwohl es keinen Eisenmangel gibt, kann auch kontraindiziert sein.» Will heissen: Erst dem Schwindel auf den Grund gehen, um ihn dann gezielt angehen zu können.

Häufigste Schwindelarten

  • Lagerungsschwindel wird durch die Änderung der Kopfposition ausgelöst (Seitwärtsneigung oder beim Umdrehen des Nachts im Bett) und führt meist zu Drehschwindel. In den meisten Fällen kann ein Arzt mit einem sogenannten Befreiungsmanöver den Heilungsprozess beschleunigen. Dabei werden Betroffene in einem bestimmten Winkel gelagert und gedreht.

  • Drehschwindel tritt in der Regel plötzlich auf und kann über Stunden oder Tage anhalten. Betroffene haben das Gefühl, alles um sie herum drehe sich. Begleiterscheinungen sind starke Übelkeit und Erbrechen sowie ausgeprägte Fallneigung. Die Beschwerden bestehen auch in Ruhe und im Liegen und werden durch rasche Positionsänderungen bzw. Bewegungen verstärkt. Die Ursachen von Drehschwindel reicht von einer Entzündung des Gleichgewichtsnervs über lokale Durchblutungsstörungen bis hin zu Morbus Menière – einer Erkrankung des Innenohrs.

  • Schwankschwindel ist gekennzeichnet durch plötzlich einsetzende Unsicherheiten im Stand und beim Gehen in Zusammenhang mit ausgeprägter Fallneigung, Benommenheit und Angstgefühlen. Symptome wie Übelkeit und Erbrechen oder Schwarzwerden vor den Augen treten hingegen selten auf.

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistenstern

  • Drogistin HF Dorothee Ehmke