Blasenentzündung bei Kindern

Blasenentzündungen können bereits im Kindesalter auftreten. Früh genug eingenommen, können natürliche Mittel einen Antibiotika-Einsatz oft verhindern.

Schätzungsweise fünf Prozent aller Mädchen und ein Prozent aller Knaben leiden bis zur Pubertät mindestens einmal an einer Blasenentzündung – die meisten von ihnen bereits im Vorschulalter. Eine akute Blasenentzündung (Zystitis) entwickelt sich in der Regel sehr schnell. Die Ursachen für Blasenentzündungen bei Kindern sind wie bei Erwachsenen Bakterien, die durch Schmierinfektion vom After durch die Harnröhre in die Blase gelangen oder durch innere Lymphgefässverbindungen zum Darm und in die Blase transportiert werden und sich dort auf der Schleimhaut vermehren.

Wiedereinnässen als untrügliches Zeichen

Bei Kindern ist es nicht immer einfach, herauszufinden, wo es ihnen weh tut. Drogistin Dominique Wild: «Grössere Kinder können meist Auskunft darüber geben, ob sie häufig Wasserlassen müssen und ob es sie dabei schmerzt.» Bei kleineren Kindern ist das Erkennen der Symptome schwieriger. Wenn bereits trockene Kinder plötzlich wieder einnässen, kann dies ein Zeichen für eine Harnwegsinfektion sein. Bei Kindern die noch nicht sprechen können, hilft nur eine Urinuntersuchung. Für Kleinkinder und Babys gibt es spezielle Beutelchen mit Kleberand, die um die Harnröhrenmündung bzw. den Penis aufgeklebt werden können.

Bei starken Schmerzen zum Arzt

Wenn die Schmerzen sehr stark werden, wenn Blut im Urin auftritt oder wenn sich nach einer Woche keine Besserung einstellt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wild: «Bei Kleinkindern und Säuglingen gilt es, möglichst sofort einen Arzt aufzusuchen.» Steigen die Bakterien weiter auf, kann eine Entzündung von Nierenbecken und benachbartem Nierengewebe entstehen – es kommt zur sogenannten Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritits). Das Kind bekommt Fieber und fühlt sich schlecht. Gerade bei kleinen Kindern kommt es dann zu Übelkeit und Erbrechen. «Wenn diese Symptome vorliegen, kommt meist nur noch eine Therapie mit Antibiotika in Frage.»

Rezept für Nieren-/Blasentee

Übergiessen Sie vier Teelöffel Bärentraubenblätter mit einem Liter kaltem Wasser. Etwa einen halben Tag stehen lassen und mit einem feinen Sieb abschütten. Vor dem Trinken den Tee erwärmen und mit Kamillentee mischen. Kinder können bis zu fünf Tassen dieses Tees täglich trinken.

Preiselbeersaft

Sind die Beschwerden noch nicht stark ausgeprägt, können sie mit sanften Alternativen aus der Drogerie angegangen werden. «Als sehr wirkungsvoll, mitunter auch in der Prävention, hat sich Preiselbeersaft erwiesen», sagt Wild. Bei vorerst leichten Beschwerden empfiehlt sie ausserdem die Schüssler Salze Nr. 3, 4 und 7, die entzündungshemmend wirken, sowie homöopathisch Aconit D6, Belladonna D6 und Cantharis D6. Spezielle Blasen- und Nierentees (z.B. Bärentraubenblätter) wirken desinfizierend, harntreibend und oft krampflösend. «Der Tee muss allerdings regelmässig und in grossen Mengen getrunken werden, was Kinder meist erst ab etwa vier Jahren schaffen.» Warme Sitzbäder mit Kamille sowie ansteigende Fussbäder können gerade bei Kindern eine sehr gute Alternative sein.

Übrigens: Speziell bei Kindern, die zu Harnwegsinfektionen neigen, sollte darauf geachtet werden, dass sie immer genügend trinken, um allfällige Bakterien aus der Blase zu spülen.

Autorin: Silvia Stähli-Schönthaler
Redaktion: Didier Buchmann
Quelle
  • «Drogistenstern»