Zeckenschutz

10 Irrtümer rund um Zecken

Um Zecken ranken sich so einige Mythen. Sie fallen weder von den Bäumen noch machen ihre Stiche immer krank.

In der Schweiz ist die wichtigste Zeckenart die Schildzecke, auch Gemeiner Holzbock genannt. Weltweit gibt es etwa 850 Zeckenarten – und auch ziemlich viele Mythen rund um den Parasiten. Erfahren Sie die häufigsten Irrtümer.

1. Zecken fallen von Bäumen

Nein. Sie klettern auf Gräser oder Sträucher und warten, bis ein Tier oder Mensch vorbeikommt und lassen sich beim Kontakt abstreifen.

2. Zecken leben im Wald

Nicht nur. Zecken leben grundsätzlich in Bodennähe – vor allem an Waldrändern, in Wäldern, Wiesen und Gärten. Sie mögen ein feuchtes, wechselschattiges Klima. Wo es Wälder gibt, kommen Zecken wahrscheinlich sogar bis zur Waldgrenze auf 2000 Meter über Meer vor. 50 Prozent aller Zeckenstiche geschehen beim Sport und Spazieren. 24 Prozent rund ums Haus und im Garten. Je näher sich ein Garten am Waldrand befindet, desto grösster ist die Wahrscheinlichkeit, dass Zecken in den Garten gelangen. Zeckenfreundlich sind verbuschte Naturgärten, feuchte Böden und komplett von Thuja- oder Kirschlorbeerhecken abgegrenzte Grundstücke.

3. Im Winter krabbeln keine Zecken

Die Hauptzeckenzeit ist von März bis November. Doch wenn die Temperaturen bei 8 °C oder darüber liegen, sind sie das ganze Jahr aktiv.

4. Ein Zeckenstich macht krank

Zecken können Krankheiten übertragen. Gefährlich sind die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME. Die Statistik zeigt, dass es nur bei 3 von 100 Zeckenstichen zu einer Borreliose-Infektion und bei weniger als einem Prozent aller Zeckenstiche in Risikogebieten zu FSME kommt. In den meisten Fällen bekämpft das Immunsystem eine Zeckenkrankheit, ohne dass wir es merken.

5. Rechtzeitiges Entfernen der Zecke reicht aus, um Krankheiten vorzubeugen

FSME-Viren werden beim Stich über den Speichel übertragen. Die Übertragung der Lyme-Borreliose findet nach ca. 16 bis 24 Stunden statt, wenn die Zecke überschüssiges Blut aus ihrem Magen an den Wirten zurückgibt. Wichtig ist auf jeden Fall: Zecke rasch aus der Haut herausziehen. Ist keine Pinzette, Zeckenkarte oder -zange zur Hand, Zecke mit den Nägeln entfernen. Bleibt der Kopf zurück, ist das nicht gefährlich. Diesen können Sie später immer noch entfernen.

6. In unserer Region besteht kein Risiko durch Zeckenstich

Stimmt nicht. Zecken kommen in jeder Region der Schweiz vor.

7. Allein mit der richtigen Kleidung kann man sich vor einem Zeckenstich schützen

Geschlossene Schuhe und hautbedeckende Kleider können Zecken ab- oder aufhalten. Die Kleidung alleine garantiert jedoch keinen hundertprozentigen Schutz vor Zecken. Sie können stundenlang herumkrabbeln und nach einer geeigneten Stichstelle «Ausschau» halten.

8. Zecken, die sich festsaugen, sieht man gut

Leider wird etwa die Hälfte aller Zeckenstiche nicht entdeckt. Nach dem Aufenthalt im Grünen sollten Sie den Körper immer gut nach Zecken absuchen. Bei Kindern speziell am Haaransatz, am Hals und hinter den Ohren nachschauen, bei Erwachsenen speziell die Achselhöhlen und den Unterkörper überprüfen.

9. Hitze oder eisige Kälte überleben Zecken nicht

Und ob sie das überleben! Eine Nacht im Gefrierfach oder ein Wäschegang bei 40 °C überstehen Zecken locker. Sibirische Winter mit konstant minus 20 °C oder Hitze ab über 30 °C kombiniert mit Trockenheit bekommt ihnen dagegen nicht gut. Auch in Wohnungen und Häusern überleben die Spinnentiere nicht lange, weil die Luftfeuchtigkeit zu gering ist. Sind die Klimabedingungen aber ideal, kann eine Zecke mehrere Jahre ohne Nahrungsaufnahme auskommen.

10. Hat sich die Zecke ihr Opfer ausgesucht, bleibt sie bei ihm

Nicht unbedingt. Zecken können Wirte wechseln, also beispielsweise von einem Haustier auf den Menschen übergehen.

Erfahren Sie hier, wie Sie Zeckenstiche am besten vermeiden.

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Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen