Sonnenschutz für Tattoos

Frisch tätowiert? Aufgepasst! An die Sonne sollten Sie damit nicht.

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Auch Nicole Koop ist es schon passiert. «Einmal habe ich auf einer frisch gestochenen Tätowierung einen Sonnenbrand erwischt. Das ist die Hölle!», sagt die diplomierte Drogistin HF, die lange mit dem Beruf der Tätowiererin geliebäugelt hatte. «Wer eine neue Tätowierung hat, meidet die Sonne am besten.»

Schutzlos ausgeliefert

Ein frisch gestochenes Tattoo ist eine offene Wunde, genauer gesagt haben die Nadeln der Tätowiermaschine die oberen zwei Hautschichten verletzt. «Das beeinträchtigt die Schutzfunktion der Haut, und UV-Strahlen dringen praktisch ungehindert ein», sagt Koop. Daher ist es wichtig, die Sonne zu meiden. «Mit Sonnencreme einreiben kann man die Stelle nicht, das könnte den Heilungsprozess beeinträchtigen. Die ersten paar Monate sollte man Tätowierungen darum wenn immer möglich bedecken.»

Dies nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus ästhetischen Gründen. Sonnenlicht lässt neue Tattoos verblassen. Koop: «Bei jeder frischen Tätowierung absorbiert der Körper kleine Farbpigmente in die Lymphdrüsen. Nur die grösseren Pigmente bleiben an Ort und Stelle. Das ist normal. UV-Strahlen aber können diese grossen Pigmente in kleinere aufspalten und die Tätowierung verliert Farbe.» Ob dies dem Körper schadet, ist wegen fehlender Studien unklar. Schön ist es ganz sicher nicht.

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Schwimmen tabu

Auch wer schon verheilte Tätowierungen hat, sollte die Stellen nicht ungeschützt der Sonne aussetzen, sondern immer zur Sonnencreme greifen. «Verwenden Sie am besten Lichtschutzfaktor 50», rät die Drogistin.

Wer die Sonne liebt und gerne schwimmen geht, lässt sich vielleicht sowieso besser im Winter tätowieren. Frisch Tätowierte sollten nämlich nicht nur die Sonne meiden, sondern auch nicht schwimmen gehen, damit keine Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Das Meer ist auch keine Alternative, Salzwasser kann schmerzhaft sein. «Badeferien sind also in der ersten Zeit nicht unbedingt angesagt.»

Pflege ist das A und O

Grundsätzlich braucht jedes frische Tattoo eine gründliche Pflege. «Gleich nach dem Stechen sollte man eine desinfizierende Salbe auftragen und die Tätowierung mit Haushaltfolie einwickeln.» In den folgenden Tagen die Wunde immer wieder reinigen und frisch eincremen und einpacken. «Zusätzlich zur entzündungshemmenden Salbe empfehle ich einen spagyrischen Spray, der die Heilung von innen unterstützt, zum Beispiel mit Propolis, Belladonna oder Ringelblume. Aber bitte nur innerlich anwenden und nicht auf die Wunde sprühen!» Dies würde wegen des Alkoholgehaltes im Spray stark brennen. Hört man auf, die Wunde abzudecken, bildet sich Schorf. «Das kann je nach Grösse der Tätowierung sehr stark jucken. Trotzdem auf keinen Fall kratzen», sagt Nicole Koop. «Gegen das Jucken kann beispielsweise eine Salbe mit Cardiospermum helfen.»

Ist die Tätowierung abgeheilt, tut es gut, die Haut immer wieder mit einer fettenden Creme zu verwöhnen. «Ich mache ausserdem ab und zu ein Peeling, dann strahlen meine Tattoos wieder richtig.»

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Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quelle
  • Drogistenstern

  • Drogistin HF Nicole Koop