Verstauchungen und Prellungen
Trotz aller Vorsicht können sich Kinder bei Spiel und Sport schnell verletzen. Kühlung lindert Schmerzen von Prellungen und Verstauchungen.
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Ein falscher Tritt oder eine abrupte Bewegung reichen aus, und schon sind Hand- oder Fussgelenk verstaucht. Solche Verletzungen sind schmerzhaft und können in kurzer Zeit anschwellen. Nachdem Ihr Kind beruhigt und der erste Schrecken verflogen ist, sollten Sie den verletzten Körperteil möglichst rasch kühlen. Linderung verschaffen feuchtkalte Umschläge, Coolpacks, Kältespray, ein Beutel tiefgekühlte Erbsen oder auch ein Eimer mit Eiswasser.
Die PECH-Formel
Wer sich die PECH-Formel als Eselsbrücke merkt, handelt bei Gelenkdehnungen und -stauchungen nicht nur schnell, sondern auch richtig.
Pause: Wer sich beim Sport verletzt, sollte den betroffenen Körperteil sofort ruhigstellen. Eine direkte Untersuchung ist meist schwierig, da der verletzte Bereich sehr schmerzt und geschwollen ist. Wie gravierend die Sportverletzung ist, zeigt sich in der Regel erst ein bis zwei Tage später.
Eis: Durch Auflegen eines Eisbeutels kommt es zu einer Verengung der Blutgefässe. Dies reduziert die Schmerzen und das Ausmass einer Einblutung. Um Kälteschäden zu vermeiden, sollte das Eis nie direkt auf die Haut gelegt werden. Bei Anwendung von Kältesprays ist Vorsicht geboten, da es zu lokalen Erfrierungen kommen kann. Bei offenen Wunden darf nicht mit Kältepackungen usw. behandelt werden.
Kompression: Ein Druckverband hilft, ein übermässiges Anschwellen des verletzten Körperteils zu verhindern. Der Verband sollte jedoch nur so fest sein, dass eine gute Durchblutung gewährleistet bleibt.
Hochlagern: Hochlagern bewirkt eine Reduzierung der Durchblutung und unterstützt dadurch den Rückgang der Schwellung.
Kühlen – aber richtig!
Falls Sie zum Kühlen Eis verwenden, vermeiden Sie direkten Hautkontakt. Am besten wickeln Sie das Eis in einen Plastiksack oder ein Handtuch, ehe Sie es auf die verletzte Stelle legen. Weit anwenderfreundlicher sind in der Drogerie erhältliche Gelpackungen. Sie bleiben auch in gefrorenem Zustand beweglich und passen sich der Gelenkform an. Kühlen Sie die verletzte Stelle nicht länger als eine halbe Stunde.
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Gelenkverstauchungen und Prellungen sind zwar langwierig, heilen aber meist von alleine ab. Wenn Sie sich für eine Selbstbehandlung entscheiden, sollten Sie sicher sein, dass keine Bänder gerissen, Knochen gebrochen oder Gelenkkapseln verletzt sind. Ein Bluterguss kann auf eine solche Verletzung hinweisen. Kleinere, blutende Wunden lassen sich mit dem richtigen Wundverband gut behandeln. Lassen Sie Ihr Kind im Zweifelsfall ärztlich untersuchen.
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Bewährte Hausmittel
Bei Verstauchungen und Prellungen ist der Griff zu Schmerzmitteln nicht zwingend. Bereits ein kühlender Quarkwickel wirkt abschwellend und schmerzlindernd. Streichen Sie den Quark fingerdick auf. Legen Sie ein dünnes Tuch darüber und umwickeln Sie das Gelenk mit einer Plastikfolie. Zudem eignen sich auch Lehmwickel mit Arnika, essigsaure Tonerde, Kamillenextrakt oder Wallwurzgel. Homöopathische oder spagyrische Arnikapräparate zum Einnehmen beschleunigen den Heilungsprozess von innen. Lassen Sie sich in Ihrer Drogerie beraten.
Schützen mit Vernunft
Qualitativ gute Schuhe stützen die Füsse Ihres Kindes und können damit einem Abknicken des Fussgelenks vorbeugen. Ein Helm sowie Knie- und Ellbogenschoner machen Sinn, wenn Ihr Sprössling die ersten Meter auf dem Velo oder auf Inlineskates zurücklegt. Vermeiden Sie es jedoch, Ihr Kind in «Watte zu packen». Kleinere Stürze beim Spielen sind zwar eine schmerzhafte, aber wichtige Erfahrung. Sie zeigen Kindern ihre persönlichen Grenzen auf.
Redaktion: Katharina Rederer
- Quellen
Dr. med. Heike Kovács: «Sanfte Behandlung von Kinderkrankheiten», Urania Verlag, 2007
Gisela Sommer: «Kinderkrankheiten», Gondrom Verlag, 2005
Documed: «Meine Gesundheit», 1999