Tschüss Heuschnupfen

Hust, keuch, schnäuz jedes Jahr. Mit einer Desensibilisierung können Sie Heuschnupfenbeschwerden von Jahr zu Jahr reduzieren.

Bei Heuschnupfen kämpft das Immunsystem gegen einen harmlosen Stoff – das Protein der Pollen. Prompt müssen Betroffene niesen, die Nase läuft und die Augen tränen. Pollenallergiker können akute Symptome zwar behandeln oder vorbeugen, doch viele wünschen sich, die Allergie ganz loszuwerden. Das ist eventuell möglich, durch eine sogenannte Desensibilisierung, auch Hyposensibilisierung oder spezifische Immuntherapie genannt.

Organismus gewöhnt sich an Allergene

Allergiker führen diese naturheilkundlich oder beim Arzt durch. Drogist HF Manfred Meier: «Mit einer Desensibilisierung soll der Körper schrittweise lernen, Fremdstoffe zu akzeptieren.» Das Allergen, die Substanz, auf die der Organismus allergisch reagiert, wird immer wieder in kleinen Dosen verabreicht. Schliesslich gewöhnt sich der Körper langsam an den Kontakt damit.

Behandlungsdauer ist individuell

Wie lange die Behandlung dauert, ist von Mensch zu Mensch verschieden, «in der Regel zwischen drei bis fünf Jahre», sagt Meier. Wer eine naturheilkundliche Desensibilisierung konsequent durchführe, könne bereits im zweiten Jahr mit einer deutlichen Besserung der Beschwerden rechnen. Auch reagiert der Körper von Jahr zu Jahr etwas weniger heftig auf die Pollen. «Für viele meiner Kundinnen und Kunden, die das gemacht haben, ist Heuschnupfen heute kein Thema mehr.» Zwar seinen die Symptome noch da, aber deutlich vermindert.

Denken Sie rechtzeitig an die Behandlung!

Mit einer natürlichen Desensibilisierung starten Betroffene in der Regel zwei Monate vor der Blütezeit. Für die meisten Allergiker heisst das, bereits im Winter an die bevorstehende Pollensaison zu denken. Das fällt vielen oft schwer: «Weil vor der Blütezeit keine Symptome auftreten, wird die Therapie gerne und oft vergessen», sagt der Drogist. Für eine erfolgreiche Behandlung sei es aber wichtig, diese konsequent durchzuführen.

Natürliche Desensibilisierungs-Methoden

Eine natürliche Hyposensibiliesierung ist schmerzlos und einfach in den Alltag zu integrieren. In der Regel nimmt man Tabletten ein oder wendet Tropfen oder Sprays an. Naturheilpraktiker kombinieren homöopathische Arzneien, spagyrische Sprays und Mineralsalze oft miteinander und stimmen diese individuell auf die Betroffenen ab. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten der Komplementärmedizin:

Spagyrik

Spagyrische Sprays sind beliebte natürliche Medikamente im Kampf gegen Heuschnupfen. Sie lindern akute Beschwerden, beugen diese vor oder desensibilisieren. Drogistinnen und Drogisten stimmen die Arznei individuell auf den Betroffenen ab. «Nicht nur die Symptome sind ausschlaggebend für die ideale Mischung, auch die Persönlichkeit eines Menschen spielt eine wichtige Rolle», sagt Drogist Manfred Meier. In einem spagyrischen Medikament gegen Pollenallergie stecken oft Propolis, Rose, Küchenschelle sowie Essenzen fürs Immunsystem wie Taigawurzel und Ingwer.

Klassische Homöopathie

Heuschnupfen können sie homöopathisch behandeln. Wer eine Desensibilisierung anstrebt, sollte am besten zu einer Homöopathin oder zu einem Homöopathen. Sie stellen individuelle Mittel her. In der Drogerie erhalten Sie dagegen meistens homöopathische Fertigmischungen, «die eher akute Heuschnupfen-Symptome bekämpfen, als desensibilisieren», sagt Drogist Meier.

Spenglersan-Therapie

«Die homöopathische Spenglersan-Therapie unterstützt das Immunsystem und hat sich als Desensibilisierungs-Methode sehr bewährt», sagt Meier aus Erfahrung. Der Spray enthält Krankheitserreger und trainiert so die Körperabwehr.

Das Mittel können Sie vorbeugend oder in akuten Phasen innerlich via Nasen- oder Mundspray anwenden – oder äusserlich, um zu desensibilisieren. Meier empfiehlt, die Arznei in die Armbeuge zu sprühen. «Dort zieht es schnell in die Haut ein und gelangt so in die Blutbahnen des Körpers.»

Schüssler-Salze

Schüssler-Salze gelten eigentlich nicht als Arzneien zur Desensibilisierung, sagt Drogist Meier. Doch Drogistinnen und Drogisten kombinieren sie oft mit der Hyposensibilisierung, um beispielsweise den Körper zu entgiften, die Ausscheidung anzukurbeln und die Schleimhäute zu stärken.

Weitere Möglichkeiten, um sich von einer Pollenallergie zu befreien, sind Akupunktur und die Apitherapie. Bei der Akupunktur lässt man sich mit feinen Nadeln behandeln. Bei der Apitherapie kommen Bienenprodukte zum Einsatz. Zum Beispiel Honig, Gelée Royale, Propolis und Blütenpollen. «Diese sollen das Immunsystem stärken», sagt Meier.

Dosierung und Nebenwirkungen

Die Dosierungen der natürlichen Arzneien sind je nach Alter und Beschwerden individuell. Auch wirkt nicht jede Behandlung bei jeder Person gleich gut. «Manchmal braucht es mehrere Versuche, bis man die richtige Therapie findet», sagt Meier. Wichtig zu wissen ist zudem, dass auch bei natürlichen Methoden Nebenwirkungen auftreten können. Zum Beispiel Hautreaktionen, Schwellungen, Juckreiz oder allgemeine Erschöpfung. Das sei aber selten der Fall.

Das kann die Schulmedizin

Sie können auch eine schulmedizinische Desensibilisierung ins Auge fassen. Ärzte verabreichen hier meistens Spritzen. Der Betroffene bekommt im Abstand von etwa einer Woche das Allergen unter die Haut gespritzt. Neben dieser bekannten subkutanen Therapie (SCIT) gibt es auch die Möglichkeit, die Therapie sublingual (SLIT), also über den Mund mit Tropfen oder Tabletten, durchzuführen.

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Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
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