Der schwarze Knoblauch als Heilpflanze

Knoblauch enthält wertvolle Vitamine und seine gesundheitsfördernden Eigenschaften werden in der Medizin geschätzt. Leider hinterlässt er im Mund oft einen unangenehmen Geruch. Durch ein Fermentierungsverfahren verschwinden diese ungewollten Nebeneffekte.

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Aus weiss wird schwarz: durch ein jahrhundertealtes Fermentierungsverfahren ändert die Knoblauchknolle ihre Farbe. In diesem Prozess wird der Knoblauch während rund 40 Tagen stetig einer Temperatur von 70 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von rund 80 Prozent ausgesetzt. Während des Gärprozesses erzeugen der Zucker und die Aminosäuren des Knoblauchs Melanoidine, die für die schwarze Farbe verantwortlich sind. Die dunkle Farbe wird durch die Reifung intensiviert. «Reifung» bedeutet beim schwarzen Knoblauch ein Nachtrocknen bis zu 90 Tagen nach Abschluss der Fermentation

Schwach im Geruch, stark für die Gesundheit

«Die bekanntesten Einsatzgebiete von schwarzem Knoblauch sind Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, hohe Cholesterinwerte aber auch Diabetes“, sagt Drogistin HF Laura Stirnimann: „Weitere positive Eigenschaften zeigen sich auch bei rheumatischen Erkrankungen und bei Verdauungsbeschwerden wie dem Reizdarmsyndrom.“ Dafür verantwortlich sind die im Knoblauch enthaltenen ätherischen Öle und Alliine. Die Heilpflanze enthält zudem Selen, Vitamin A, B, C und E und wird als Kreislaufmittel angewendet, da er das eine gerinnungshemmende Wirkung hat und den Cholesterinspiegel senkt. Zudem senkt die Knolle den Blutzuckerspiegel, so dass er unterstützend bei Altersdiabetes eingesetzt wird.

Keine Knoblauchfahne mehr

Die im weissen Knoblauch enthaltenen Schwefelverbindungen werden über die Haut und Atemluft ausgeschieden, was zu unangenehmem Körper- und Mundgeruch führt. Anders verhält es sich hier beim schwarzen Knoblauch, sagt Stirnimann: „Im fermentierten schwarzen Knoblauch sind wasserlösliche Schwefelverbindungen enthalten, die nicht über Haut und Atemluft ausgeschieden werden und so keine „Knoblauchfahne“ verursachen.“

In den Drogerien ist der schwarze Knoblauch hauptsächlich in Kapselform als Nahrungsergänzung erhältlich. Es gibt aber auch schwarzen Knoblauch in Form von ganzen getrockneten Knollen. Diese können dann zum Kochen verwendet werden.

„Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, hohe Blutfettwerte, Diabetes, rheumatische Erkrankungen und Reizdarmsyndrom treten in unserer Gesellschaft vermehrt auf“, sagt Stirnimann: „Das sind genau die Einsatzgebiete vom schwarzen Knoblauch, was zu einer erhöhten Nachfrage führt. Die Heilpflanze kann zum Schutz vor oder zur diätetischen Unterstützung bei Zivilisationskrankeiten eingesetzt werden.“

Achtung:

Auf Wechselwirkungen von Knoblauch mit Medikamenten muss geachtet werden. Vorsichtshalber sollten aber auch die Knoblauchextrakte mit wasserlöslichen Inhaltsstoffen nicht zusammen mit synthetischen Gerinnungshemmern eingenommen und vor Operationen abgesetzt werden. Obwohl Knoblauch in den empfohlenen Dosen nicht toxisch wirkt, sollten Schwangere Knoblauch nur in Massen zu sich nehmen, bis das komplette Sicherheitsprofil erstellt ist. Lassen Sie sich hierzu in Ihrer Drogerie beraten.

Autorin: Lisa Heyl
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistin HF Laura Stirnimann

  • DocCheck Flexikon: https://flexikon.doccheck.com/de/Knoblauch?utm_source=www.doccheck.flexikon&utm_medium=web&utm_campaign=DC%2BSearch

  • Phyto Lexikon: http://www.phyto-lexikon.de/k/riesen_knoblauch/riesen_knoblauch.php

  • Universität Freiburg: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf