21 Knospen und ihre Wirkung

Wechseljahrbeschwerden, Potenzprobleme, Angst, Burnout … gegen vieles hilft die Knospenheilkunde, die Gemmotherapie. Wir stellen die wichtigsten Knospen und ihre Wirkungen vor.

Die Gemmotherapie ist ein Tausendsassa für Körper und Psyche. Bei dieser komplementärmedizinischen Behandlungsmethode sind Pflanzenknospen die Stars. Drogist und Naturheilpraktiker Peter Schleiss: «Sie sind das kräftigste der Pflanze, weil sie sich im Wachstum befinden. Ihre Heil- und Regenerationskraft macht sich der Mensch zunutze.» Erfahren Sie die Wirkung der Knospen und bei welchen Beschwerden sie helfen.

Wichtig: Die Therapiehinweise sind unvollständig. Lassen Sie sich für ausführlichere Informationen in der Drogerie beraten.

In der Gemmotherapie werden noch mehr Knospen eingesetzt. Erfahren Sie die Stärken dieser Pflanzen.

Schwarzerle (Alnus glutinosa)

Schwarzerleknospen wirken immunstärkend und entzündungshemmend. Sie lindern:

  • Fliessschnupfen

  • Halsschmerzen

  • Nasennebenhöhlenentzündungen

  • Infektionen im Verdauungstrakt (darunter Magenschleimhautentzündung)

  • Gallenblasenentzündung

  • Aphten

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Rosmarinknospen wirken entzündungshemmend und aktivieren das Immunsystem. Sie wirken aber auch leberentgiftend, leberschützend und regen den Gallenfluss an. Dadurch werden die Lipidwerte gesenkt und kann Übergewicht vorgebeugt werden. Extrakte damit sind auch empfohlen bei:

  • Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten (z.B. Schnupfen, Halsschmerzen, Husten)

  • Bronchitis

  • Blasenentzündung

Achtung: Gemmotherapeutika können auch während der Schwangerschaft angewendet werden. Einzig die ätherischen Öle des Rosmarins können Gebärmutterkrämpfe auslösen. Deshalb sollten Schwangere Rosmarinus officinalis nicht verwenden.

Hängebirke (Betula pendula)

Hängebirkeknospen wirken antientzündlich, entwicklungsfördernd, entspannend, regenerierend, rhythmisierend und antidepressiv. Das Mittel hilft bei:

  • Schulkopfschmerzen (stressbedingten Kopfschmerzen)

  • Wachstumsschmerzen

  • Konzentrationsschwäche

  • ADHS

  • Osteoporose (Knochenschwund)

  • Rheuma

Moorbirke (Betula pubescens)

Moorbirkenknospen wirken entzündungshemmend, entgiftend, entwässernd und abschwellend. Besonders nach einer Antibiotikabehandlung helfen sie, das Medikament wieder auszuscheiden. Moorbirkenknospen sind gut bei:

  • Verdauungsbeschwerden (vor allem Verstopfung)

  • Gelenkentzündungen und Rheuma

  • Nasen- und Rachenschleimhautentzündungen

  • Parodontose

  • Prämenstruellen Beschwerden PMS

  • Prostatabeschwerden

Wacholder (Juniperus communis)

Wacholderknospen sind entzündungshemmend, entgiften, leiten aus, regen die Nieren an und fördern die Verdauung. Sie sind wassertreibend, fördern den Stoffwechsel und stärken den Organismus. Weiter ist dieses Gemmotherapeutikum appetitregulierend. Es ist gut gegen:

  • Blähungen

  • Völlegefühl

  • Durchfall

  • Ödeme

  • Gicht

  • Übergewicht

  • Chronischen Nierenbecken- und Nierenentzündungen

  • Chronischen Blasenentzündungen

  • Schlaffe Haut

Esche (Fraxinus excelsior)

Escheknospen wirken entzündungshemmend, sorgen dafür, dass der Körper Harnsäure besser ausscheiden kann und sind cholesterinregulierend. Sie werden hauptsächlich eingesetzt bei Rheuma und Entzündungen der Bänder und Sehnen.

Besenheide (Calluna vulgaris)

Besenheideknospen wirken stark entzündungshemmend. Sie werden in der Regel bei chronischen Blasen- und Prostataentzündungen angewendet.

Echte Wallnuss (Juglans regia)

Wallnussknospen wirken regulierend und entzündungshemmend im Magen-Darm-Trakt und aktivieren die Leberfunktionen. Das Gemmotherapeutikum hilft bei:

  • Magendarmproblemen, besonders bei chronischem Durchfall

  • Blähungen

  • Nasennebenhöhlenentzündung

  • Haut- und Bindegewebskrankheiten (z.B. Cellulite, Ekzeme)

  • Störungen der Bauchspeicheldrüse

  • Polyarthritis

Feigenbaum (Ficus carica)

Feigenbaumknospen wirken angstlösend, beruhigend, krampflösend und antidepressiv. Das Gemmo-Mazerat harmonisiert auch die Verdauung und reguliert den Appetit und die Magensekrete. Feigenbaumknospen sind gut bei:

  • Stress und Unruhe

  • Depressiven Verstimmungen

  • Angst und damit verbundenen Kopf- und Magenschmerzen

  • Schlafstörungen

  • Herzklopfen

  • Neurotischen Störungen wie Zwangshandlungen, Phobien oder Bettnässen

  • Magenbrennen

  • Appetitlosigkeit sowie zur Appetit- und Gewichtsregulierung

  • Warzen

Weissdornstrauch (Crataegus)

Weissdornstrauchknospen wirken herz- und kreislaufstärkend sowie blutdruckregulierend. Drogerien empfehlen es deshalb bei Herzschwäche und hohem Blutdruck.

Weinrebe (Vitis vinifera)

Weinrebeknospen wirken entzündungshemmend, antirheumatisch und schmerzlindernd. Diese Pflanze hilft vor allem bei Rheuma und chronischen Schleimhautentzündungen im Verdauungstrakt, den Harn- und Geschlechtsorganen.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Eidg. dipl. Drogist und Naturheilpraktiker Peter Schleiss

  • Schweizerischer Drogistenverband: Fachdossier «Gemmotherapie», 2017

  • Broschüre «Gemmotherapie» von Heinrich Schwyter, dipl. Naturarzt & Jacqueline Ryffel, Apothekerin FPH