Das steckt im Glühwein drin
Es ist klirrend kalt, der Weihnachtsmarkt glitzert, richtige Festtagsstimmung kommt auf. Jetzt ein Becher Glühwein oder Punsch. Aber Vorsicht. Heisse Getränke mit Alkohol und Zucker machen betrunken. Schnell.
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Im Glühwein steckt viel Gutes drin: Kardamom, Nelken, Pimentkörner, Sternanis, Zimt, Koriander und Anis. Diese weihnachtlichen Gewürze sind gesund und helfen insbesondere unserer Verdauung auf die Sprünge. Zucker macht das Getränk angenehm süss. Und dann ist noch Rotwein drin.
Eine Kombination, die schmeckt. Aber gerade wegen der delikaten Mischung ist Glühwein heimtückisch: wegen der aromatischen Gewürze und dem vielen Zucker unterschätzen viele den Alkoholgehalt des Getränks. Ausserdem trinken wir wegen der eisigen Aussentemperaturen heisse Getränke meist schneller als kalte – entsprechend setzt auch die Wirkung des Alkohols rascher ein. Dazu kommt, dass Sie nie genau wissen können, wie viel Alkohol in einem Glühwein drin ist. Es nützt auch nichts, wenn Sie zum Glühwein etwas deftiges Essen. Eine reichhaltige Mahlzeit verzögert zwar die Aufnahme von Alkohol ins Blut, verhindert sie aber nicht.
Hände weg vom Steuer
Wer vom Weihnachtsmarkt zu Fuss nach Hause geht, darf einen feinen Glühwein geniessen. Aufpassen sollten aber alle, die Auto fahren. Denn mit Alkohol im Blut nimmt die Fahrfähigkeit rasch ab, warnt die Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU. Ab 0,5 Promille steigt die Unfallwahrscheinlichkeit nachweislich an. Bei 0,8 Promille ist sie im Schnitt schon vier Mal grösser als ohne Alkohol. Ausserdem sind Unfälle unter Alkoholeinfluss rund doppelt so schwerwiegend wie andere Unfälle. Sie verursachen rund 1/7 aller schwer oder tödlich verletzten Strassenverkehrsopfer. Unfälle mit Alkohol geschehen grösstenteils nachts bei Selbstunfällen, vor allem am Wochenende. Rund ¼ aller Ausweisentzüge gehen auf das Konto von Fahren in angetrunkenem Zustand. Diese drei Tipps der BfU sollten Sie daher unbedingt beachten:
Trinken Sie nie Alkohol, wenn Sie fahren.
Wenn Sie Alkohol trinken möchten, fahren Sie mit dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Taxi nach Hause. Oder bestimmen Sie eine Person, die keinen Alkohol trinkt und die anderen heim fährt.
Kombinieren Sie Alkohol nicht mit Medikamenten oder gar Drogen.
Trügerische Wärme
Nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt, auch bei Skifahrern ist Glühwein beliebt, um die klammen Glieder zu wärmen. Doch das schöne warme Gefühl nach dem heissen Trunk trügt. Der Körper kühlt unter Alkoholeinfluss sogar schneller ab. Denn Alkohol erweitert die Blutgefässe und die Haut wird stärker durchblutet, so entsteht das Wärmegefühl. Dadurch geht aber Wärme verloren. Normalerweise ziehen sich Gefässe bei grosser Kälte zusammen. Das heisst, exponierte Glieder wie Hände und Füsse werden kalt, der Körper aber, insbesondere das Herz, bleiben so immer warm genug. Gerade beim Sport ist Alkohol ein schlechter Begleiter, denn körperliche Anstrengung wie etwa beim Ski fahren, verstärkt die Gefässerweiterung noch. Die kalte Luft führt dann zu noch grösserem Wärmeverlust. Wer wegen des trügerischen Wärmegefühls durch den Alkohol Schal und Mütze auszieht, riskiert Unterkühlung und Erkältungen.
Darüber hinaus beeinträchtigt Alkohol das Gleichgewichtsgefühl und die Reaktionsgeschwindigkeit negativ. Wenn Sie beim Wintersport kalt bekommen, wärmen Sie sich mit heissen Getränken und kohlenhydratreicher Nahrung auf. Ohne Alkohol.
- Quellen
Sucht Schweiz
Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu