Kosmetik: Das versprechen Labels

Labels helfen, sich im Dschungel der grünen, tierversuchsfreien und veganen Kosmetik zurechtzufinden. Wir stellen die wichtigsten vor.

Der Begriff Naturkosmetik ist gesetzlich nicht definiert. Wer möglichst natürliche Kosmetik kaufen möchte oder grossen Wert auf vegane und tierfreundliche Produkte legt, dem bieten Labels Orientierungshilfe. Europäische und internationale Organisationen überprüfen die Produkte auf die für sie wichtigen Punkte und stellen Zertifikate aus.

Häufige Labels im Überblick

NaTrue

Der internationale und nicht gewinnorientierte Verband NaTrue für Natur- und Biokosmetik konzentriert sich vor allem auf die Inhaltsstoffe und Herstellungsprozesse. Er zertifiziert Produkte in drei Qualitätsstufen:

Naturkosmetik

In Produkten der Stufe drei, «Naturkosmetik», sind natürliche Inhaltsstoffe, aber nicht zwingend solche aus biologischem Anbau enthalten. Diese Stufe ist die Grundlage des NaTrue-Labels.

Naturkosmetik mit Bio-Anteil

Die zweite Stufe, «Naturkosmetik mit Bio-Anteil» garantiert, dass die enthaltenen Naturstoffe zu mindestens 70 Prozent aus kontrollierter biologischer Erzeugung oder Wildsammlung gemäss der EU-Ökoverordnungs-Kriterien stammen.

Biokosmetik

Für das höchste Level, «Biokosmetik», müssen mindestens 95 Prozent der pflanzlichen Rohstoffe aus kontrolliertem biologischem Anbau stammen.

Tierversuchsfrei

Für alle drei Stufen gibt es zudem einen Maximalgehalt für naturnahe Inhaltsstoffe. Diese entstehen durch die Bearbeitung von Naturstoffen. Substanzen toter Tiere kommen in NaTrue-zertifizierten Produkten nicht vor, und auf Tierversuche wird verzichtet. Die drei Qualitätsstufen sind anhand des Labels auf der Verpackung nicht ersichtlich. Auf der NaTrue-Website steht, welche Produkte die von Ihnen bevorzugte Qualitätsstufe aufweisen.

Cosmos-Gruppe

Die drei Zertifizierungsorganisationen für Natur- und Biokosmetik Cosmebio, BDIH und Ecocert gehören zur sogenannten Cosmos-Gruppe. Deren Mitglieder haben ihre Ansätze bezüglich zugelassener Rohstoffe und Herstellverfahren harmonisiert und bieten seit Januar international einheitliche Zertifizierungen an. Das heisst, die individuellen Siegel der Mitglieder bleiben erhalten und werden mit dem «Cosmos»-Zusatz ergänzt.

Zwei Stufen

Der Cosmos-Standard ist in zwei Kategorien unterteilt: Naturkosmetik («Natural») und Biokosmetik («Organic»). Für das Label «Cosmos Natural» ist kein verbindlicher Bioanteil vorgeschrieben. Produkte, deren Pflanzeninhalt mindestens zu 95 Prozent aus Bio-Anbau stammt, erhalten das «Cosmos Organic»-Siegel. Hinweis: Vor Ende 2016 zertifizierte Produkte können noch die Siegel ohne «Cosmos»-Signatur tragen.

Vegan

Die Veganblume der Veganen Gesellschaft Österreich finden Sie auf Kosmetika und anderen Produkten. Das Label garantiert, dass keine Tierversuche durchgeführt wurden und dass weder tierische Inhaltsstoffe im Produkt vorhanden sind noch bei der Herstellung tierische Produkte verwendet wurden. Sowohl Natur- als auch herkömmliche Kosmetik kann vegan sein.

Hase mit der schützenden Hand

Das Siegel «Mit gutem Gewissen kaufen» des Deutschen Tierschutzbundes und des Internationalen Herstellerverbands gegen Tierversuche in Kosmetik (IHTK) garantiert den Tierschutz. Das heisst, die Hersteller führen keine Tierversuche durch und verwenden nur Inhaltsstoffe, die seit 1979 nicht mehr im Tierversuch getestet wurden. Weiter enthalten die Produkte keine Bestandteile von getöteten oder gequälten Tieren. Rohstoffe wie Eigelb, Milch oder Honig dürfen in Produkten aber vorkommen.

Internationaler Herstellerverband für tierschutzgeprüfte Naturkosmetik, Kosmetik und Naturwaren

EcoControl

Das Kontrollzeichen «EcoControl» der gleichnamigen Zertifizierungsstelle kennzeichnet Naturkosmetik, Biokosmetik und sonstige Naturprodukte – zum Beispiel Reinigungsmittel, aber auch Nachhaltigkeitsstandards in Unternehmen. Letzteres bedeutet, dass ein Hersteller die Anforderungen des Standards CSE (Certified Sustainable Economics) punkto Nachhaltigkeit erfüllt.

Wer noch mehr über die verschiedenen Siegel wissen möchte, findet alle Informationen auf den Internetseiten der entsprechenden Organisationen.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef