Medikamente richtig einnehmen

Die Menge macht die Wirkung

Arzneimittel können nur richtig wirken, wenn sie korrekt dosiert und zum passenden Zeitpunkt eingenommen werden.

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Damit ein Medikament die gewünschte Wirkung zeigt und weder Nebenwirkungen noch Vergiftungen eintreten, ist es wichtig, die richtige Menge (Dosis) davon einzunehmen. Eine Dosis ist eine einzelne, abgemessene Menge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eingenommen werden muss. Sie kann als Anzahl (z. B. 1 Kapsel), Gewicht (z. B. 250 mg), Volumen (z. B. 2 Tropfen) oder andere Menge (z. B. 2 Sprühstösse) angegeben werden.

Warum die Zeit so wichtig ist

Es ist bei manchen Medikamenten auch wichtig, wann sie eingenommen werden. Das hat mit der Verdauung zu tun. Der Magen braucht ein bis fünf Stunden, um eine Mahlzeit zu verdauen. Schluckt jemand also gleich nach einem üppigen Mahl mit Braten und Polenta eine Tablette, dauert es relativ lange, bis sie beispielsweise im Dünndarm ankommt und die Wirkung einsetzt.

Manchmal ist eine solche verzögerte Wirkung gewünscht, dann sollte man ein Medikament «nach dem Essen» zu sich nehmen. Manchmal aber soll der Wirkstoff so schnell wie möglich an seinen Bestimmungsort gelangen, dann heisst die Vorgabe zum Beispiel «Auf nüchternen Magen». Andere Medikamente werden vielleicht auf leeren Magen schlechter vertragen, sodass sie «nach dem Essen» eingenommen werden müssen. Hier die wichtigsten Regeln kurz erklärt:

  • «Nüchtern»: Mindestens 30, besser 60 Minuten vor einer Mahlzeit oder frühestens drei Stunden danach.

  • «Vor dem Essen»: 30 Minuten vor dem Essen.

  • «Zum Essen»: Während oder nach Abschluss der Mahlzeit.

Wichtig: Befolgen Sie bei Medikamenten, die Ihnen ein Arzt oder eine Ärztin verschreibt, immer deren Anweisungen, fragen Sie auch in Ihrer Drogerie nach der passenden Einnahmezeit und lesen Sie die Packungsbeilage.

Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Broschüre «Arzneimittel richtig anwenden», Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, 2011

  • Christine Gitter: «Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Apothekerin», Droemer Verlag, 2019

  • Hartmut Derendorf, Ralf Wemhöner, Heike Steen, Anne Julia Schrank: «Arzneimittelkunde», Deutscher Apotheker Verlag, 2011

  • Europäische Patientenakademie EUPATI, www.euati.eu

  • www.pharmawiki.ch