Irisdiagnostik: Blick in die Augen

Mit der Irisdiagnostik werden die Augen auf Anzeichen für Allergien, Erbkrankheiten oder etwa Stoffwechselstörungen untersucht.

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Bei der Irisdiagnose geben die Augen Aufschluss über den gesundheitlichen Zustand eines Menschen, Drogistin HF Claudia Haus nennt sie ein Frühwarnsystem. «Wenn wir das Auge mit einem speziellen Mikroskop untersuchen und die Iris, die Pupillen und die weisse Fläche analysieren, können wir gewisse Tendenzen erkennen.» Eine Übersäuerung des Körpers etwa, Magen- und Darmprobleme oder auch ein schwaches Bindegewebe sind durch Flecken oder Ausfransungen im Auge ersichtlich. Auch Erschöpfungs-, Stress- oder Angstzustände können im Auge abgelesen werden.

Haus geht bei ihrer Arbeit immer von einem ganzheitlichen Ansatz aus: «Wenn ich einen Kunden zur Irisdiagnose begrüsse, schaue ich immer das gesamte Erscheinungsbild an.» Humpelt ein Mann beispielsweise, zieht Haus dies in die Gesamtbeurteilung mit ein. Vor medizinischen Diagnosen hütet sie sich aber. «Wenn ich gewisse Ungereimtheiten oder Anzeichen für eine schwerwiegendere Erkrankung entdecke, leite ich den oder die Betroffene immer an einen Spezialisten beziehungsweise an einen Facharzt weiter.»

Augen spiegeln Emotionen

Wer zu einer Sitzung kommt, sollte keine Kontaktlinsen tragen. Als Erstes werden gewisse Fragen geklärt, beispielsweise ob die Person eine Vermutung, erste Symptome oder Erbkrankheiten hat. «Generell frage ich immer nach, wie das allgemeine Wohlbefinden ist. Die Psychosomatik spielt eine wichtige Rolle.» Das Auge kann sie nicht täuschen. «Es spiegelt Emotionen wider. Wenn wir wütend, ängstlich, glücklich oder gleichgültig sind, verändert sich der Ausdruck in den Augen.» Deshalb ist es für sie auch immer schwierig, wenn eine Klientin oder ein Klient einen leeren Blick hat. «Das deutet dann schon auf eine gewisse ‹Abgelöschtheit› hin. Wenn der Glanz aus den Augen verschwindet, bewegt mich das sehr.»

Irisdiagnose

In der Irisdiagnostik gibt drei Hauptkonstitutionen. Die Farbe lässt laut der Iridologie Rückschlüsse auf die Konstitution des Menschen zu.

  • Lymphatische (auf die Lymphe oder die lymphatischen Organe bezogene) Konstitution: blaue oder graue Iris

  • Hämatogene (auf das Blut bezogene) Konstitution: braune Iris

  • Mischkonstitution: grünlich-braune oder braune Iris

Am häufigsten tritt die Mischkonstitution auf. Punkte oder weisse Flecken in der Iris, Ausfransungen oder die Form und Grösse der Pupille an bestimmten Stellen nutzt die Irisdiagnostik, um Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand eines Menschen zu ziehen. Wissenschaftliche Studien im Sinne der Schulmedizin zum Beweis der Wirksamkeit der Irisdiagnostik gibt es jedoch nicht.

Analyse

Sind in einem ersten Gespräch die wichtigsten Fragen geklärt, schaut Haus mit dem Irismikroskop in beide Augen, wobei sie eines nach dem anderen sorgfältig und gründlich untersucht. Anschliessend geht sie mit die Iris-Topographie durch. «Es ist wichtig, dass wir verständlich erklären, wie ein Auge aufgebaut ist und wo welche Flecken beziehungsweise Punkte auf welches Ungleichgewicht hinweisen könnten.»

Nach einer ersten Unterteilung in die drei häufigsten Dispositionsarten (siehe Kasten), wird das Auge weiter eingegrenzt in «Diathesen» (Neigungen zu Erkrankungen eines spezifischen Organsystems). Diese können auf Übersäuerung, eine Stoffwechselstörung oder etwa eine Allergie hinweisen. «Auch die Grösse und die Form der Pupillen analysieren wir.» Ebenso das Weisse neben der Iris. Viele Blutäderchen beispielsweise könnten ein Anzeichen für Allergien sein.

Wovon Haus immer abrät: Sich im Internet selber schlauzumachen, was gewisse Punkte oder Veränderungen in der Iris bedeuten könnten – und sie als Vorboten einer schlimmen Krankheit zu sehen. «Es lohnt sich, einen anerkannten Naturheilpraktiker mit Diplom aufzusuchen.»

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • Drogistin HF Claudia Haus

  • «Drogistenstern»