Ohren warm einpacken
Ohren haben es im Winter nicht leicht. Sie sind exponiert und können sich kaum selber schützen. Denn sie verfügen über kein dämmendes Fettgewebe und kühlen daher rasch aus.
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Kalte Ohren sind mehr als nur unangenehm. Die Haut der Ohrmuscheln und des Innenohrs hat zwei Besonderheiten: Sie ist sehr dünn und ist ohne kälteisolierendes Fettgewebe ausgestattet. Kommt dazu, dass die Nerven im Innenohr ungeschützt unmittelbar unter der Haut verlaufen. Das macht Ohren empfindlich und schmerzanfällig.
Auf rasche und wechselnde Temperaturveränderungen sowie bei Kälte und Wind reagieren Ohren leicht mit empfindlichen Schmerzimpulsen, manchmal auch erst dann, wenn die frierenden Ohren wieder «auftauen». Leichte Kälteschäden der Ohrmuschel sind zwar schmerzhaft, verschwinden jedoch in einem beheizten Raum meist von alleine wieder. Leichtes Massieren der Ohren, um den Blutfluss wieder in Gang zu bringen, kann das Aufwärmen unterstützen. Auf gar keinen Fall sollte man Ohren mit leichten Erfrierungsanzeichen aber heissem Wasser, z.B. unter der Dusche, aussetzen. Bei manifesten Erfrierungen muss umgehend ein Arzt, eine Ärztin aufgesucht werden.
Wie aber kommt es zu Erfrierungserscheinungen? Bei anhaltender Kälte verengen sich die Blutgefässe, das Gewebe wird schlechter durchblutet und mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Das schädigt die Zellen, im Extremfall sterben sie ab. Zu Erfrierungen kann es schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kommen. Bei starkem Wind oder auch Nässe wird dem Körper noch viel schneller Wärme entzogen. Wind verstärkt die Wirkung von Kälte um das Zehnfache und Feuchtigkeit sogar um das Vierzehnfache.
Achtung Krankheitserreger
Kalte, also schlecht durchblutete Ohren sind ein einladendes Terrain für Bakterien und Viren. Im ungünstigsten Fall kann es zu einer Mittelohrentzündung kommen. Dies gilt auch ganz besonders für nasse Ohren. Nach dem Duschen oder einem Besuch im Hallenbad sollten die Ohren daher mit einem Handtuch gut getrocknet und allenfalls vorsichtig mit einem Fön ausgetrocknet werden.
Hörgeräteträger aufgepasst
Eine besondere Herausforderung sind Tage mit Minustemperaturen für Hörgeräteträgerinnen und –träger. Die Kälte kann die Lebensdauer der Batterien verkürzen. Sinkt die Temperatur der Batterien gegen 0° Celsius, so können sie ganz ausfallen. Zudem kann es durch wiederholte Temperaturwechsel zu Kondenswasserbildung im Inneren des Geräts kommen. Die winzigen Wassertropfen können die Elektronik angreifen und zu Ausfällen der Geräte führen. Hörgeräteträger sollten im Winter vorsichtshalber immer neue Batterien in Reserve bei sich tragen. Falls die Batterien kalt sind, sollten diese vor dem Einsetzen ins Gerät für einige Minuten angewärmt werden - z.B. in der Hand oder im Hosensack. Auch nach längeren Aufenthalten in der Kälte dürfen Hörgeräte zum Aufwärmen aber niemals auf die Heizung gelegt werden.
Was hilft und was zu vermeiden ist
Den Ohren ist im Winter mit Kappen, Stirnbändern, Ohrwärmern und natürlich auch Skihelmen sehr geholfen. Damit beugt man Kälteschmerzen und Erfrierungen an den Ohrmuscheln auf einfache Weise vor. Was hingegen überhaupt nicht hilft, ist das Verschliessen der Ohrgänge mit Watte. Im Gegenteil. Durch die Watte wird der Gehörgang schlecht belüftet, was zu einem feuchtwarmen Milieu führt, in dem sich Krankheitserreger gut entwickeln können.
Vorsicht ist auch beim Tragen von Schmuck geboten: Ohrringe (auch Nasen und andere Gesichtspearcings) sollten bei längeren Aufenthalten in der Kälte herausgenommen werden. Metall nimmt Kälte schnell auf und kann die Körperstellen, mit denen es in Kontakt ist, rasch auskühlen.
Fazit: Tragen Sie Ihren Ohren Sorge. Schützen Sie sie bei Wind und Wetter, halten Sie sie im Winter warm. Ohren sind ein wichtiges, aber sehr empfindliches Sinnesorgan.