Pilze sammeln

Acht Tipps für Spürnasen

Pilze wachsen fast überall. Doch giftig von ungiftig zu unterscheiden, ist nicht einfach – und sie auf gut Glück zu essen ist möglicherweise lebensgefährlich. Eine Drogistin und Hobbypilzsammlerin gibt Tipps.

Die grössten, feinsten und schönsten Pilze in der freien Natur suchen, ist ein wunderbares Erlebnis. Und wenn es mit einem kulinarischen Höhepunkt endet, ist es noch schöner – sofern der Genussabend wegen eines giftigen Exemplars nicht mit Bauchweh endet. Bevor Sie also losmarschieren, hier ein paar Tipps von Drogistin und Hobbypilzsammlerin Corina Wyssen:

1. Behälter

Verwenden Sie atmungsaktive Stoffsäcke aus Baumwolle oder Körbe, die gut durchlüftet werden. «In Plastiktüten vermodern Pilze rasch», sagt Wyssen.

2. Buch

Nehmen Sie auf Ihre Sammeltour ein gutes Buch über Pilze mit. Corina Wyssen empfiehlt «Pilze und Naturköstlichkeiten» von Bert und Nora Inäbnit. «Es zeigt Speise- und Giftpilze und liefert sogar feine Rezepte.» Achtung: Bücher und Apps liefern keine 100-prozentige Sicherheit.

3. Messer

Viele Pilzsammler pflücken Pilze inklusive Stil mit der Hand. Drogistin Wyssen nimmt meistens ein Messer zur Hand. «Oft befinden sich Pilze auch an Stellen, wo ich sie nicht greifen kann, zum Beispiel unter einer Wurzel. Dann ist es für mich einfacher, sie abzuschneiden.»

4. Pflücken

Pflücken Sie nur Pilze, die nicht zu alt oder zu jung sind. Und auch nur solche, von denen Sie überzeugt sind, dass sie essbar sind. «Jedes Lebewesen hat in der Natur seinen Sinn. Ich finde es schade, wenn der Mensch unnötig Pflanzen abreisst», so Wyssen. Im Zweifel Pilze besser stehen lassen!

5. Reinigen

Entfernen Sie Erde und Laub mit einem Pinsel und schneiden Sie sehr schmutzige Stellen mit einem speziellen Pilzmesser ab, gleich nachdem Sie den Pilz gepflückt haben. «Das liefert dem Wald Nährstoffe. Und Pilze können sich wieder vermehren», sagt Wyssen.

6. Sortieren

Trennen Sie Pilzarten beim Sammeln. So kommen möglicherweise giftige Exemplare weniger mit essbaren in Kontakt. «Achten Sie auch darauf, dass kleine, zerbrechliche Pilze nicht unter grossen Pilzen landen. Sonst werden sie zerdrückt», so Wyssen.

7. Pilzkontrolle

Lassen Sie selber gesammelte Pilze immer von einer offiziellen Pilzkontrollstelle überprüfen. Schon ein einziges giftiges Exemplar im Essen kann zu einer Vergiftung führen.

8. Waschen

Zu Hause wäscht Corina Wyssen die Pilze gründlich. Aus Angst vor dem Fuchsbandwurm. «Ich reinige Pilze immer ein paar Stunden vor der Zubereitung oder am Abend vorher, damit sie wieder trocken sind, wenn ich sie koche.» Die Drogistin entfernt auch gern alle Würmer. «Ich bin da etwas pingelig», sagt sie. «Der Gesundheit schaden sie zwar nicht, aber mir ist es lieber, wenn die Pilze frei von Würmern sind», so Wyssen.

Erfahren Sie hier, wo Sie feine Pilze finden!

Kantonale und kommunale Bestimmungen

Beim Pilzesammeln herrscht viel Kantönligeist: Informieren Sie sich auf der Webseite der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane VAPKO über die Vorschriften. Landesweit gilt einzig, dass keine Pilze in Natur- und Pflanzenschutzgebieten gesammelt werden dürfen.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Quellen
  • Drogistin EFZ Corina Wyssen

  • awl.ch

  • blv.admin.ch

  • vapko.ch

  • 5amtag.ch

  • dge.d

  • pharmawiki.ch