Notfallnummer 145 bei Vergiftungen
145: Diese Telefonnummer müssen Sie im Vergiftungsnotfall wählen. Fachpersonen beraten Sie kostenlos rund um die Uhr.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand etwas giftiges geschluckt hat, wählen Sie unverzüglich die Nr. 145 (Ausland +41 44 251 51 51) oder schreiben Sie eine E-Mail auf info@toxinfo.ch. Die 1966 gegründete Beratungsstelle rund um Vergiftungen Tox Info Suisse gibt rund um die Uhr unentgeltlich ärztliche Auskunft bei Vergiftungsnotfällen oder bei einem Vergiftungsverdacht. Folgende Fragen können Ihnen gestellt werden:
Wer: Alter, Gewicht, Geschlecht der betroffenen Person. Geben Sie für allfällige Rückrufe Ihre Telefonnummer bekannt.
Was: Sagen Sie alles, was Sie über die Substanz oder das Produkt, das zur Vergiftung geführt haben könnte, wissen.
Wie: Geschluckt? Eingeatmet? Auf der Haut? In die Augen?
Wie viel: Versuchen Sie, die maximal mögliche aufgenommene Menge abzuschätzen.
Wann: Versuchen Sie, die seit dem Vorfall verstrichene Zeit abzuschätzen.
Weiter: Wieso kam der Verdacht auf? Erste beobachtete Symptome? Erste getroffene Massnahmen?
Am Telefon haben Sie ausgebildete Ärztinnen und Ärzte, die das Risiko von Fall zu Fall beurteilen und geeignete Massnahmen empfehlen. Die Fälle werden dokumentiert und ausgewertet. Die Erkenntnisse dienen Ärzten, Behörden und Herstellern von Chemikalien (und anderen potentiell giftigen Produkten) zur verbesserten Bekämpfung und zum Vorbeugen von Vergiftungsfällen.
App
Tox Info Suisse bietet auch eine kostenlose und dreisprachige Notfall-App an, mit der Sie rasch die Notrufnummer 145 wählen können. Die App ermöglicht Betroffenen zudem, Bilder und Produktestrichcodes ans Tox zu schicken. Das erleichtert die Giftidentifikation und macht die Beratung schneller und zuverlässiger. Weiter gibt die App Hinweise zur Ersten Hilfe bei Vergiftungen, zur Prävention und bietet Informationen rund um die Gefahrensymbole bei chemischen Produkten.
Über 100 Beratungen pro Tag
Mehr als 100 Mal pro Tag werden die Experten von Tox Info Suisse, der Beratungsstelle rund um Vergiftungen, um Rat gefragt. Das Zentrum führte im Jahr 2015 über 38'400 Beratungen durch. In 35'300 Fällen ging es um Giftkontakte, die Hälfte davon betraf Kinder – mehrheitlich im Vorschulalter. Knapp drei Viertel aller Vergiftungen geschehen mit Medikamenten, Haushaltprodukten oder Pflanzen.
Bei den Kindern gab es leicht mehr Vergiftungen bei Knaben (52,9 Prozent) als bei Mädchen. Bei den Erwachsenen waren mehr Frauen (59,5 Prozent) betroffen. Viele dieser Unglücksfälle verlaufen dank raschem und richtigem Handeln glimpflich. Doch noch immer sterben in der Schweiz jedes Jahr Menschen an den Folgen einer Vergiftung. 2015 waren es 14 Personen. Zwölf der Todesfälle gehen aufs Konto von Medikamentenvergiftungen, zwei Personen kamen wegen Chemikalien ums Leben.
Umfrage
Redaktion: Vanessa Naef
- Quelle
Tox Info Suisse