Albtraum Duft
Was Freude machen soll, ist für manche Menschen ein barer Albtraum. Wer auf Duftstoffe allergisch ist, hat es in unserer breit bedufteten Welt schwer. Wer Glück hat, kommt mit einer «Vermeidungsstrategie» weiter.
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Ein passendes Parfum umhüllt eine Frau auf charmante Weise und verschafft ihr eine angenehme Ausstrahlung. Was aber, wenn der teure Duft auf der Haut einen roten, juckenden Ausschlag auslöst? Die Nase, kaum ist das Parfum appliziert, zu tropfen beginnt? Oder gar Atemnot auftritt? Dann sind Sie mit grösster Wahrscheinlichkeit auf einen Inhaltstoff Ihres Parfums allergisch. Eine solche Allergie kann sich aus dem Nichts entwickeln. So ist es möglich, dass man eines Tages aufwacht und auf ein Parfum allergisch reagiert, dem man seit vielen Jahren die Treue gehalten hat.
In Labortests sind rund 25 Duftstoffe ermittelt worden, die ein hohes Allergiepotential aufweisen. Darunter sind sehr bekannte und beliebte Duftstoffe wie Zimt, Nelken, Vanille oder Zedernholz. Weil das Problem bekannt und relativ weit verbreitet ist, gehen immer mehr Hersteller von Kosmetika, Körperpflegeprodukten, aber auch Wasch- und Reinigungsmittel-Produzenten dazu über, bei ihren Produktelinien stets auch eine Variante ganz «ohne Duftstoffe» anzubieten.
Kontaktallergie
Wenn sich die Überreaktion Ihres Körpers auf einen Duftstoff «nur» auf der Haut zeigt, handelt es sich um eine Kontaktallergie, und Sie haben möglicherweise gute Chancen, trotzdem ein Parfum zu benutzen. Sprühen Sie das Parfum vorsichtig auf die Haare, denn Haare sind ein ausgezeichneter Duftstoffträger. Achten Sie darauf, dass die Stirnfransen und die seitlichen Haare, die das Gesicht berühren, nicht mit dem Parfum in Kontakt kommen. Auch der Kopfboden sollte möglichst duftstofffrei bleiben.
Wenn Sie mit Schnupfen oder Atemnot (sogenanntes Odor-Asthma) auf ein Parfum reagieren, müssen Sie den Arzt aufsuchen. Es ist wichtig herauszufinden, auf welche Stoffe Sie allergisch reagieren, damit Sie die fraglichen Inhaltsstoffe im besten Fall gezielt meiden können. Asthmaschübe können unberechenbare und schwere Verläufe haben. Die Weltgesundheitsorganisation geht weltweit von 300 Millionen Asthmatikern aus und schätzt, dass jährlich rund 250'000 Personen an der Krankheit sterben.
Harmlose Natur?
Natürliche Inhaltsstoffe werden mitunter als harmlos dargestellt. Dass bestimmte naturbelassene Duftstoffe ein erhebliches Problem darstellen können, konnten Wissenschaftler im Fall von Ylang-Ylang Ölen, Propolis (Bienenharz) und besonders bei Eichenmoos (eine Flechtenart) feststellen. Es zeigte sich, dass diese Stoffe für Menschen, die positiv auf Parfum-Allergien getestet waren, ein zusätzliche aggressive Allergene darstellen, wie es auf der Site von «Chemical Sensitivity Network» (Chemikalien-Sensitivität und Umweltkrankheiten) heisst.
Autorin und Redaktion: Katharina Rederer