Vorsicht, Feinstaub im Büro!

Schnell, effizient und klein im Verbrauch. Das sind die Vorzüge moderner Drucker und Kopiergeräte. Aber Vorsicht: Der freigesetzte Feinstaub kann die Gesundheit gefährden.

Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt

Wer morgens ins Büro kommt, braucht weder Helm noch Schutzbrille, um sich vor den Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. Sich in falscher Sicherheit zu wiegen, wäre jedoch fehl am Platz. Auch im Büroalltag lauern Gefahren. Diese gehen nebst einer falschen Sitzhaltung unter anderem von Kopiergeräten und Druckern aus. Diese verursachen unterschiedliche Arten von Emissionen. Nebst Ozon, UV-Licht, Wärme, Lärm und Papierstaub auch Tonerstaub. Doch die Fachwelt ist sich hauptsächlich bei Letzterem uneins, inwiefern Tonerstaub die Gesundheit gefährden kann.

Krank von Tonerstaub?

Husten, asthmaähnliche Beschwerden, Kopfschmerzen oder tränende Augen am Arbeitsplatz. Viele sind überzeugt, dass Kopierer und Drucker ihre Beschwerden verursachen. Einige von Ihnen haben sich zur «Interessengemeinschaft Tonergeschädigte» zusammengetan, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Hersteller, Forscher und Interessenverbände sind sich nicht ganz einig darüber, wie gross die Gefahren von Tonerstäuben auf unsere Gesundheit tatsächlich sind.

Bereits vor einigen Jahren betrachtete Professor Volker Mersch-Sundermann, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Uniklinik Freiburg, die Berichte über Folgeschäden mit grosser Skepsis. Dennoch hat der Umweltmediziner 2010 in einer Studie nachgewiesen, dass Tonerpartikel Erbgutschäden in der Lunge verursachen können. «Es kann passieren, dass die Zelle zu einer Tumorzelle transformiert wird. Das ist sehr ernst zu nehmen.» Er betonte aber, dass es weiterer Studien bedarf, um das Gesundheitsrisiko näher beziffern zu können. Es komme zudem auch auf die Tonerfarben an, auf das Alter der Geräte, auf den Wartungszustand und sogar auf das Druckerpapier. Auch die von der Suva veröffentlichte Publikation «Gesundheitsgefährdung durch Laserdrucker, Kopiergeräte und Toner», weist keine wissenschaftlich gesicherten Zusammenhang zwischen diesen Emissionen und chronischen Atemwegserkrankungen auf.

Emissionen vorbeugen

Auch die Suva macht mit Hilfe von Messungen Arbeitsplatzabklärungen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Verhältnisse in vielen Fällen mit relativ einfachen Massnahmen verbessert werden können.

  • Bedienungsanleitung des Herstellers genau befolgen. Diese muss klar und unmissverständlich sein. Andernfalls die Händler kontaktieren.

  • Geräte in einem gut belüfteten und genügend grossen Raum aufstellen.

  • Geräte mit hoher Leistung in separaten Räumen installieren und wenn nötig mit lokaler Absaugung versehen.

  • Abluftöffnung nicht gegen Mitarbeiter richten.

  • Geräte regelmässig warten.

  • Geschlossene Tonersysteme wählen.

  • Tonerkartusche nach Anweisung des Herstellers wechseln und nicht gewaltsam öffnen.

  • Verunreinigungen durch Toner mit feuchtem Tuch aufnehmen oder mit Staubsauger entfernen.

Speziell bei Druckern älterer Bauart empfiehlt es sich, diese gegen modernere und emissionsärmere Geräte auszutauschen. Ein Qualitätsmerkmal stellt das Umweltzertifikat «der blaue Engel» dar.

Infos für die Chefetage

Vorgesetzte sollten arbeitsbedingte Beschwerden ihrer Mitarbeiter unbedingt ernst nehmen. Dazu gehören etwa Reizungen von Augen und Schleimhäuten sowie der oberen und unteren Atemwege. Wenn die Beschwerden nach Verbesserung der Arbeitsplatzverhältnisse weiter bestehen, muss eine gründliche Abklärung vorgenommen werden. Dabei darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass auch andere Faktoren im Büro zu arbeitsplatzbedingten Beschwerden führen können.

Autor und Redaktion: Didier Buchmann