Gehörschäden vermeiden

Das Ohr kann einiges an Belastung aushalten. Doch wer sich ein gutes Gehör bis ins Alter bewahren will, sollte ihm nicht zu viel Lärm zumuten.

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Im Alltag sind wir fast pausenlos irgendwelchen Geräuschen ausgesetzt. Wird der Geräuschpegel zu laut und dauert zu lange an, kann das Gehör Schaden nehmen. Die Haarzellen im Innenohr nutzen sich ab und können sich nicht mehr regenerieren.

Das Ohr hat seine grösste Empfindlichkeit und auch seine optimale Wirkungsweise bei einer Lautstärke zwischen 40 und 60 Dezibel (dB). Die Hörschwelle, alos der leiseste noch wahrnehmbare Ton, liegt bei zirka 0 dB, die Schmerzschwelle bei ungefähr 125 dB, bei manchen Menschen auch tiefer. Von Natur aus reagiert das Ohr auf tiefe Töne weniger empfindlich als auf hohe.

Musik in aller Ohren

Viele Menschen sind durch ihren Beruf, etwa in der Bau- oder Musikbranche, starker Lärmbelastung ausgesetzt. In der Regel sind die Arbeitgeber heutzutage auf das Problem sensibilisiert und die Suva-Richtlinien zum Schutz des Gehörs sind Standard.

Musik unterwegs über Kopfhörer hören kann gefährlich sein. Da heute Musik so aufbereitet wird, dass sie möglichst laut wirkt, erreicht sie höhere Dauerschallpegel als das Testgeräusch, mit dem die Geräte auf das 100-dB-Maximum geeicht werden. Austauschkopfhörer erhöhen die Dezibelzahl zusätzlich.

Ein vernünftiger Schallpegel fürs Musikhören mit Kopfhörern liegt um die 80 dB. Immerhin hat eine Studie der Suva gezeigt, dass die Mehrheit der Jugendlichen sich an die empfohlenen Lautstärken hält. Rund sieben Prozent der Befragten hören aber so lange und so laut Musik, dass sie ihr Gehör aufs Spiel setzen. Das Gefahrenpotenzial hängt allerdings nicht vom Schallpegel alleine sondern auch von der Dauer der Berieselung und der Art der Musik ab. Oldies und klassische Musik sind weniger problematisch als etwa zeitgenössische Pop- und Rockmusik.

Hören Sie noch gut?

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Ein Live-Konzert schlägt beispielsweise mit einem durchschnittlichen Schallpegel von 100 dB zu Buche, was für eine Dauer von zwei Stunden noch ungefährlich ist. Sonst gilt es, Pausen einzuhalten und Gehörschütze zu tragen. Ausserdem lohnt es sich auf die Zeichen der eigenen Ohren zu achten. Ein Rauschen oder Pfeifen ist definitiv ein Alarmsignal und ein Aufruf, seinen Ohren mehr Ruhe zu gönnen.

Schwerhörigkeit und Tinnitus

In der Schweiz sind rund 1,3 von fast 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gehörgeschädigt. Interessant ist, dass die Zahl der durch Industrielärm geschädigten Menschen abnimmt, dafür die der «Kopfhörer-Schwerhörigen» zunimmt. Bei vielen Beeinträchtigungen kann ein Hörgerät den Menschen zu einem besseren Hörvergnügen verhelfen. Waren Hörgeräte früher eher klobig, so erleben wir dank neuster Technik derzeit einen Trend zu komfortablen und diskreten Hörgeräten, die schon fast zum Modeaccessoir avancieren. Technische Innovationen ermöglichen heute auch drahtlose Audioverbindungen vom Hörgerät zum Mobiltelefon, zum Fernseher und zu MP3-Playern.

Eher schwieriger gestaltet sich die Hilfe für Betroffene von Tinnitus, Störgeräuschen im Ohr. Da es keine objektive Geräuschquelle gibt, lässt sich diese nicht einfach unterdrücken. Die Ursachen von Tinnitus reichen von Fremdkörpern im Gehörgang über Entzündungen im Ohr, Infekten, Schalltraumata bis hin zu Tauchunfällen. Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen und kann deshalb von akustischer Stimulation, magnetischer oder elektrischer Gehirnstimulation bis zu verhaltenstherapeutischen Massnahmen gehen.

Ein Pfeifen oder Rauschen kann nach einer Überbelastung auch nur kurzzeitig auftreten. Verschwinden die Störgeräusche nicht nach zwölf Stunden, ist es ratsam eine Ohrenärztin oder einen Ohrenarzt aufzusuchen.

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Quellen
  • «Drogistenstern»

  • suva.ch

  • «Musik und Hörschäden», Suva, 2008, Bestell-Nr. 84001
Autorin und Redaktion: Franziska Linder