Winterhaut pflegen, pflegen und nochmals pflegen

Angespannte Haut, spröde Lippen, rissige Hände – der Winter setzt unserer Haut ganz schön zu. Zum Glück gibt es wertvolle Pflegetipps aus der Drogerie.

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Wenn wir uns in den kalten Monaten zwischen beheizten Räumen und eisigen Aussentemperaturen bewegen, wird die Haut stark beansprucht. Irène Schlumpf, Drogistin HF, legt deshalb ein besonderes Augenmerk auf eine gute Hautpflege im Winter. «In den kalten Monaten verliert die Haut viel Feuchtigkeit, die man ihr wieder zuführen muss. Sonst reagiert die Haut mit Spannen, Rötungen, Schuppen bis hin zu Juckreiz. Eine Creme, die gut pflegt und schützt, hat eine reichhaltige Textur und besteht aus hochwertigen Inhaltsstoffen wie etwa Hyaluronsäure, Vitamin E oder pflanzlichen Ölen», sagt die Drogistin. Auch Urea (Harnstoff) binde Feuchtigkeit und speichere sie in der Haut. Wichtig ist laut der Drogistin insbesondere im Winter der fettende Bestandteil einer Creme, denn sonst könne es draussen bei tiefen Temperaturen sogar zu Erfrierungen kommen (siehe Box). Für den Winter empfiehlt die Drogistin beruhigende Sensitiv-Linien, die oftmals unparfümiert sind. Apropos sensibel: Auch die Haut um die Augen ist sehr fein und beginnt bei manchen Menschen im Winter zu schuppen. «Für den Augenbereich gibt es deshalb eine spezielle Pflege, die eine geeignete Rezeptur enthält. Verwendet man eine normale Creme, läuft man Gefahr, dass die Inhaltsstoffe in die Augen gelangen und zu Augenbrennen führen», erklärt Irène Schlumpf. Spezielle Produkte für die Augenpartie oder gegen eine wunde Nase vom vielen Schnäuzen gibt’s in der Drogerie.

Die richtige Pflege für Lippen und Hände

Ein häufiges Thema im Winter sind auch spröde Lippen. Die Drogistin sagt: «Wir haben gut wirksame Stifte mit Perubalsam, welche die Lippen regenerieren und Risse heilen.» Von paraffinhaltigen Pomadenstiften rät Irène Schlumpf hingegen ab: «Sie dringen nicht genügend tief in die Haut der Lippen ein. Um die Lippen geschmeidig zu halten, muss man die Pomade immer wieder auftragen, was zu einem Gefühl der Abhängigkeit führt.» Besser seien Stifte, die die Lippenhaut nachhaltig nähren und den Schutzfilm wieder aufbauen. «Gute Erfahrungen machen wir mit dem Schüssler Lippenpflegestift, der die Schüsslersalz-Nummern 1, 8 und 11 enthält. Diese sorgen für Geschmeidigkeit, Feuchtigkeit und für den Hautaufbau.»

Im Winter leiden auch die Hände. Sie werden durch das viele Händewaschen oft rau, und der häufige Gebrauch von Desinfektionsmitteln strapaziert sie zusätzlich. Auch hier hat Irène Schlumpf einen Tipp, wie man sie behandeln kann: mit einem Kartoffelbalsam. Dieser enthält Presssaft der Kartoffeln, der Feuchtigkeit speichern kann. Wer bereits schmerzhafte Risse an den Händen hat, solle diesen Intensivbalsam reichlich auf die entsprechenden Stellen auftragen und ihn über Nacht einwirken lassen, rät die Drogistin und fügt an: «Am besten feine Baumwollhandschuhe drüberziehen, dann geht es den Händen am Morgen viel besser. Sie rät ausserdem: «Begleitend könnten Sie dazu Homöopathie einnehmen, je nach Typ beispielsweise Globuli der Heilmittel Graphites oder Petroleum.» Handpeelings und spezifische Handmasken finden Sie ebenfalls in Ihrer Drogerie.

Öl statt Gel

Ein weiterer Tipp von Drogistin Irène Schlumpf: Nicht übermässig oft duschen, wenn die Haut zu Reizungen und Trockenheit neigt. «Besser ein Duschöl oder eine Cremedusche mit rückfettenden Komponenten verwenden anstelle eines Gels.» Wer eine Badewanne hat, kann sich im Winter regelmässig ein Pflanzenölbad gönnen, das die Haut nährt und pflegt. Sie finden diverse geeignete Badeöle etwa mit Jojoba- oder Mandelöl in Ihrer Drogerie. «Wichtig ist, dass man sich nach dem Bad nur leicht abtupft, damit das Öl noch gut einziehen und die Haut nähren kann.» Ausserdem empfiehlt die Drogistin, regelmässig und reichlich Wasser oder Tee zu trinken, auf eine Omega-Fettsäuren-reiche Ernährung zu achten und/oder mit der Einnahme von Nachtkerzenöl- oder Leinölkapseln die Befeuchtung der Hautzellen von innen zu fördern. «Und was ebenfalls hilft: Ein Luftbefeuchter in trockenen Räumen aufstellen, in denen Sie sich oft aufhalten», sagt Irène Schlumpf.

Frostbeulen im Winter?

Frostbeulen können nicht nur in hochalpinen Gegenden entstehen, sondern auch bei relativ moderaten Temperaturen um die vier Grad Celsius. Wird die Hautdurchblutung bei Kälte eingeschränkt, kann sich die Haut entzünden und anschwellen. Ausserdem verliert die Haut im Winter mehr Feuchtigkeit, weil die Luft in beheizten Innenräumen oft trocken ist. Allerdings ist es nicht immer sinnvoll, morgens eine Feuchtigkeitscreme aufzutragen, wenn man anschliessend hinaus an die klirrende Kälte geht. Der hohe Wasserteil in den Feuchtigkeitscremes kann nämlich Erfrierungen zusätzlich fördern. Besser ist es, tagsüber eine schützende wasserfreie Fettsalbe zu verwenden. Feuchtigkeitscremes können Sie idealerweise vor dem Zubettgehen auftragen, damit diese Produkte über Nacht einwirken können.

Quellen
  • Quelle: Dr. med. Yael Adler: «Hautnah», Droemer Verlag, 2016

  • Drogistin HF Irène Schlumpf

Autorin: Sabine Reber
Redaktion: Lisa Heyl
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber