Aufpassen bei Berufsallergien

Allergikerinnen und Allergiker sollten bei der Berufswahl ihre Krankheit berücksichtigen. Sonst drohen Bäckerasthma oder Coiffeuse-Ekzem.

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Für Jugendliche, die eine Allergie haben oder eine atopische Veranlagung dazu (Bereitschaft, eine Allergie zu entwickeln) kann der Traumberuf rasch zum Alptraum werden. Wenn die angehende Coiffeuse plötzlich gerötete Hände hat oder der Bäckerlehrling Asthma bekommt, liegt das in der Regel an den Stoffen, denen sie in ihrem Berufsalltag ausgesetzt sind. Das gilt für sogenannte inhalative Allergene. Das sind Substanzen die über die Atemwege in den Körper gelangen und die Asthma auslösen oder verstärken können. Ein klassisches Beispiel ist der Mehlstaub. Das gilt aber auch für Hautreizstoffe, die zu Kontaktallergie führen oder diese verstärken, wie zum Beispiel Haarfärbemittel.

Kritische Berufe für Allergiker

Für die meisten Jugendlichen, die an einer Allergie leiden, ist diese einfach nur lästig und beeinträchtigt weder Berufswahl noch Arbeitsalltag. Trotzdem sollten sich diese Jugendlichen vor der Stifti informieren, ob ihr Traumberuf allenfalls gefährlich ist, also allergenes Potential hat. Denn viele von ihnen müssen ihre Ausbildung später abbrechen und den Beruf wechseln, weil ihre Allergie sie zu sehr beeinträchtigt hat.

Grundsätzlich sind Handwerker wie Malerinnen, Bauarbeiter oder Coiffeusen einem grösseren Allergierisiko ausgesetzt als Menschen, die im Büro arbeiten. Nachfolgend finden Sie eine Liste mit den riskantesten Berufen für Allergiker sowie den allergieauslösenden Stoffen, mit denen diese Berufsleute in Kontakt kommen.

  • Coiffeuse/Coiffeur: Haarfarben, Dauerwellenflüssigkeit, Nickel, Chrom

  • Bäcker/Bäckerin, Koch/Köchin: Mehl, Eier, rohes Gemüse

  • Pflegefachfrau/Pflegefachmann: Desinfektionsmittel, Latex, Medikamente

  • Maurer/Maurerin: Zement, Harz

  • Polymechanikerin/Polymechaniker, Carossier/Carossierin: Metalle, Kühlschmiermittel, Farben

  • Schreiner/Schreinerin, Zimmerin/Zimmermann: Holzstaub, Harze, Lacke

  • Laborant/Laborantin, Tierpflegerin/Tierpfleger: Verschiedenste chemische Verbindungen, Tierhaare

  • Landwirt/Landwirtin, Gärtnerin/Gärtner: Pflanzenschutzmittel, Blumen

Nicht zwingend das Aus für den Traumberuf

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein bestimmter Beruf für Sie geeignet ist oder nicht, lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten. Es kann übrigens durchaus sein, dass Sie Ihren Traumberuf trotz Allergie ausüben können. Eine Coiffeuse kann zum Beispiel Handschuhen tragen, um ihre Hände vor den allergieauslösenden Mitteln zu schützen; der Maler kann andere Lacksorten verwenden, die gefahrlos für ihn sind.

Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • aha! Allergiezentrum Schweiz

  • Suva