Zähne putzen für Kinder

Zähne putzen will gelernt sein

Damit Kinder bereits früh richtig Zähne putzen lernen, sind Zahnpflegeinstruktorinnen in Kindergärten und Schulklassen unterwegs.

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Seit bald vierzig Jahren ist Ornella Maman als Zahnfee unterwegs. Routiniert und motiviert schreitet sie von Klasse zu Klasse, mit einem Rollkoffer, voll bepackt mit Requisiten.

An diesem Mittwochmorgen hat die Zahnpflegeinstruktorin, die Mitglied des Verbandes Mundgesundheit Basellandschaft ist, bereits viele Schülerinnen und Schüler in die richtige Zahnpflege eingeführt. Nun ist es 11.15 Uhr und der letzte Besuch des Morgens steht an: in der Klasse von Lehrerin Margrit Bietenholz. Die Erstklässler des Schulhauses Donnerbaum in Muttenz (BL) sitzen gespannt an ihren Pulten. Als die Zahnfee vor die Klasse tritt und sie begrüsst, ist es ganz schnell mucksmäuschenstill. Alle hören gebannt zu. Maman nimmt diese Aufmerksamkeit sehr wohl wahr: «Unsere Arbeit in den Kindergärten und Schulklassen ist bis heute enorm wichtig. Es fällt mir auf, dass das Zähneputzen bei vielen Kindern noch immer einen zu geringen Stellenwert im Alltag einnimmt.» Um dies zu ändern, hat Ornella Maman jeweils eine ganze Unterrichtsstunde Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern zu üben und das Bewusstsein für die Zahnpflege zu stärken.

Richtig putzen …

Als Erstes holt sie ein Gebiss und eine riesige Zahnbürste hervor. Grosses Staunen. Einige Kinder kichern. Ornella Maman zeigt Schritt für Schritt, wie man den gesamten Mundraum putzen sollte. «Ganz wichtig ist die Reihenfolge, also dass wir nicht einfach kreuz und quer putzen», sagt sie. Als Erstes kommen die Kauflächen der Backenzähne dran, erst oben, dann unten. «Hier müsst ihr besonders gut putzen, weil sich oftmals Essensreste in den Kauflächen verstecken», sagt Maman. Anschliessend geht es an die Aussenflächen. «Was ist dabei besonders wichtig?», fragt sie in die Klasse. Ein Mädchen reckt sofort den Finger in die Höhe. «Dass man mit Auf- und Abwärtsbewegungen putzt», sagt die kleine Expertin. «Bravo!», lobt die Zahnpflegeinstruktorin. Denn wo früher noch zu Kreisbewegungen geraten wurde, habe man sich heute für die einfachere Variante entschieden. Die einen Kinder hätten zu grosse, die anderen zu kleine Kreise gemacht. Was ebenfalls wichtig ist: Nicht zu fest drücken, damit das Zahnfleisch heil bleibt und nicht zu bluten anfängt. Zuletzt kommen die Innenseiten der Zähne dran. «Das habe ich auch schon gemacht, das kitzelt», meint eine Schülerin kichernd.

… will gelernt sein

Nun dürfen die Kinder selbst Hand anlegen. Ornella Maman hat zwei Turnsäckli mit dabei, das eine ist rosa, das andere blau. Jedes Kind darf ein Zahnbürstli rausfischen. Der 7-jährige Umut erwischt ein blaues, bei seinem Sitznachbarn Luca wirds ein grünes. «Wollen wir tauschen?», fragt Umut. Die Mädchen rüsten sich mit lila- und rosafarbenen Bürstli aus, dann gibts noch eine Serviette und einen Becher, bevor die Zahnfee die Zahnpaste verteilt. Nun warten die Buben und Mädchen gespannt, bis sie das Kommando gibt. Sie dreht die Sanduhr und startet das gemeinsame Zahnputzabenteuer. Die Kinder folgen konzentriert ihrer Anweisung, spucken immer wieder mal etwas Speichel in den Becher. Nachdem sowohl die Backenzähne als auch die Aussenseiten geputzt wurden, geht es an die Innenseiten. Für die Kinder gar kein so leichtes Unterfangen, auf die richtige Putztechnik kommt es an. Ornella Maman macht es vorne an der Wandtafel vor, die Kinder machen aufmerksam mit. Nach drei Minuten dürfen sie den Mund mit der Serviette abwischen und das Zahnbürstli auf das Pult legen.

Nun gibt es noch hilfreiche Tipps für ein gesundes Znüni. Dafür hat die Zahnfee eine Zeichnung mit dabei, die einen traurigen und einen lachenden Backenzahn zeigt. «Es gibt Znünis, die gesund für Bauch und Zähne sind», sagt sie und zeigt auf die Symbole. Süssigkeiten hingegen bringen den Backenzahn zum Weinen. Trotzdem gibt es eine Ausnahme, bei der sogar die Zahnfee ein Auge zudrückt: «Gegen ein Stück Kuchen am Geburtstag ist nichts einzuwenden. Schliesslich haben wir alle nur einmal im Jahr Geburtstag.»

Quellen
  • Drogistenstern

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper