Hanns-Christian Gunga
Kälte, Hitze, Druck, Schwerelosigkeit … der menschliche Körper hält viel aus. Aber irgendwann ist Schluss. In seinem Buch «Am Tag zu heiss und nachts zu hell» zeigt der Berliner Weltraummediziner Hanns-Christian Gunga, was der Mensch alles vertragen kann – und wann es zu viel wird.
Was passiert mit Menschen, die sich längere Zeit im Weltraum aufhalten? Menschen, die sich ohne Wasser in der Wüste durchschlagen müssen, Menschen, die in einen Wintersturm in den Bergen geraten? Hanns-Christian Gunga, Universitätsprofessor für Weltraummedizin und Extreme Umwelten an der Charité in Berlin, weiss es genau. Der Mediziner, Geologe und Paläontologe hat zahlreiche Forschungsreisen nach Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und in die Antarktis unternommen und verschiedene internationale Raumfahrtmissionen begleitet. Anschaulich und auch für Laien sehr gut verständlich erklärt er in seinem Buch, was im menschlichen Körper in Extremsituationen geschieht. Warum grosse Hitze tödlich sein kann, ebenso wie grosse Kälte zum Beispiel – immer veranschaulicht mit Beispielen wie der Wandergruppe, die überraschend in einen Schneesturm geriet und erfror oder den Kampfbombern, die über der Wüste abstürzten und verdursteten. Ein wirklich faszinierendes Buch, bei dem man ganz nebenbei vieles über den menschlichen Körper lernt. Und unweigerlich darüber nachdenken muss, was die zunehmende Klimaerwärmung für Auswirkungen auf uns alle haben wird.
Hanns-Christian Gunga: «Am Tag zu heiss und nachts zu hell», Rowohlt, Reinbek, 2019, ISBN: 978-3-498-02540-3