Mit Weissdorn in die Pensionierung (fr)

Ob die Pensionierung ansteht oder körperliche Veränderungen im Zusammenhang mit dem Alter einem zu schaffen machen: Etliche europäische Pflanzen können uns in solchen Übergangsphasen unterstützen. Allen voran der Weissdorn hilft Veränderungen zu begleiten.

Von einem Tag auf den anderen nichts mehr zu tun – ob durch Pensionierung, Arbeitslosigkeit oder andere Umstände: Durch grosse Veränderungen im Leben können manche Menschen in ein Loch fallen. Wenn dazu noch körperliche Schwächen oder geistiger Abbau kommen, dann kann einem das richtig Angst machen. Drogist Emanuel Roggen sagt: «Solche speziellen Lebenssituationen muss man immer individuell anschauen, weil meistens mehrere Faktoren zusammenspielen.» Für ihn steht die Person im Zentrum, und nicht das Ereignis. Er sagt: «Jeder Mensch reagiert anders auf grosse Veränderungen. Die einen freuen sich über die neu gewonnene Freiheit, andere fallen direkt in eine Depression.»

Eine Pflanze aber symbolisiert für Roggen diesen Übergang vom aktiven Leben ins Alter wie keine andere: Der Weissdorn. «Die Blumen und Blüten wirken beruhigend, bei nervösen Herzstörungen sind sie ein Segen» sagt der erfahrene Kräuterkundige, und fügt an: «oftmals geben wir Blüten und Blätter vom Weissdorn in Form von Tinktur bei jüngeren Menschen, die noch voll Stress des Berufslebens stehen. Die Beeren aber, also der reife Teil der Pflanzen, die wirken bei einem reifen Herzen, das schon viel geleistet hat.»

Aus starkem Holz geschnitzt

Während der Übergangsphase in die Pensionierung empfiehlt Roggen manchmal, beides zusammen zu nehmen, und mischt eine Tinktur aus Blüten und Blättern sowie aus den Beeren. «Die Pensionierung ist oftmals mit Unsicherheit begleitet, und das kann Stress verursachen. In diesem Zusammenhang kommt es auch oft zu Schlafstörungen. Da helfen die Blüten und Blätter des Weissdorns», erläutert er, «und dazu kommen die Beeren, die das Herz stärken helfen und neue Kraft verleihen.» Der Weissdorn hat übrigens eines der stärksten Hölzer, daraus werden traditionell auch die allbesten, extrem langlebigen Spazierstöcke geschnitzt. Roggen sagt: «Weissdorn nehmen wir einfach immer dann, wenn es solide sein muss! Auf diese Pflanze ist Verlass. Darum ist sie gerade im Zusammenhang mit der Pensionierung oder mit anderen grossen Umbrüchen sehr wertvoll.»

Unterstützung aus dem Kräutergarten

Andere europäische Pflanzen, die bei grossen Veränderungen unterstützend wirken, sind Meisterwurz und Engelwurz (Angelika). Roggen: «Der Meisterwurz hilft vor allem den Männern und gibt ihnen neue Kraft. Angelika hingegen wirkt für die Frauen stärkend.» Oftmals wird bei älteren Menschen auch Ginko empfohlen, damit der Kopf aktiv bleibt. Roggen: «Ginko ist immer gut, wenn das Gedächtnis ein Thema wird!» Und die adaptogenen Pflanzen wie Rosenwurz und Taigawurzel, die die Resilienz fördern und die Nerven stärken, können in anspruchsvollen Umbruchphasen ebenfalls hilfreich sein. Besonders gern empfiehlt Drogist Roggen aber zwei wohlbekannte Heil- und Küchenkräuter, die überall in den Gärten und auf essbaren Balkonen wachsen: Melisse beruhigt und stärkt das Nervensystem. Und Rosmarin bringt Licht ins Geschehen und wirkt belebend

Autorin: Sabine Reber
Redaktion: Lisa Heyl