Räuchern ... deine Sorgen lösen sich in Rauch auf! (fr)

Günstiger als eine Malediven-Reise, kalorienärmer als Schokolade, entspannender als Fernsehen: Lassen Sie sich von den sanften Düften des Räucherns verzaubern.

Die Düfte, die mit dem Räuchern verbreitet werden, haben viele positive Eigenschaften; dies weiss man nicht erst seit heute. In der Antike verwendete man Weihrauch zur Reinigung der Umgebung, zur Begleitung einer Zeremonie oder um mit höheren Mächten in Kontakt zu treten. Mit der Zeit trat der sakrale Charakter in den Hintergrund; wichtiger wurden der angenehme Duft und die heilende Wirkung, die davon ausgehen soll.

Die richtigen Zutaten wählen

Ein feuerfester Behälter, Brennstoff (Kohletabletten), etwas Sand zur Isolation und ein brennbarer Stoff (Pflanze, Holz, Harz). Mehr braucht es nicht. Im Prinzip funktioniert das Räuchern wie ein Duftspender oder die einfachen Räucherstäbchen. Beim Verbrennen eines Stoffs verflüchtigen sich seine Inhaltsstoffe durch die Hitze. Werden diese eingeatmet, gelangen sie zu den Geruchsnerven, die den Reiz direkt ans Gehirn weiterleiten. Hier hören die Gemeinsamkeiten jedoch auf: Mit dem Räuchern wird zum einen die Gesamtheit der Wirkstoffe einer Pflanze extrahiert. Zum andern spricht das Ritual des Räucherns sämtliche Sinne an: der Umgang mit den Ausgangsstoffen, das Anzünden der Kohle und der aufsteigende Rauch, das leise Knistern des glimmenden Weihrauchs. Kurz gesagt ist Räuchern nicht einfach eine «Hintergrundbegleitung», sondern eine richtige Zeremonie, die für Körper und Geist einen Zeitraum des Wohlbefindens schaffen kann.

Ein Ritual mit Geschichte

Schon die alten Griechen und Römer setzten Salbei zur Linderung von Atemwegserkrankungen und Weihrauch gegen Rheuma und Gicht ein. Üblich war zudem die Desinfektion von Krankenzimmern mit Thymian-Räucherungen.

Heute weiss man, das die Boswelliasäure im Weihrauch entzündungshemmende und lindernde Eigenschaften hat. Aus therapeutischer Sicht hat das Räuchern Vorteile gegenüber der Einnahme von Kapseln oder Tees. Durch das Einatmen gelangen die Wirkstoffe schneller in den Organismus als über die Verdauung. Es wurde beispielsweise wissenschaftlich nachgewiesen, dass Weihrauch eine günstige Wirkung gegen Gelenkerkrankungen wie Rheuma und Arthritis aufweist und als Zusatztherapie bei Entzündungen einsetzbar ist. Unsere Sinne spielen ganz allgemein eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Die Inhalation aromatischer Öle (Aromatherapie) wirkt vor allem bei psychischen, nervösen und hormonellen Spannungen sehr gut. Der Unterschied zwischen der Aromatherapie (Einatmen von Dämpfen) und dem Räuchern (Einatmen von Rauch) besteht darin, dass beim Dampf die eingeatmete Luft feucht und beim Rauch trocken ist. Dieser kleine Unterschied ist zum Beispiel bei Bronchitis oder Asthma wichtig.

Die richtige Mischung machts

Der Begriff «Weihrauch» wird im gewöhnlichen Sprachgebrauch heute für alle möglichen Duftmischungen verwendet. Echter Weihrauch stammt jedoch aus dem Harz der Boswellia-Pflanze, die auch Weihrauchbaum genannt wird. Weihrauch ist das klassischste und vielseitigste natürliche medizinische Produkt: Neben seinen entzündungshemmenden Eigenschaften dient es zur Beruhigung, Stimmungsaufhellung, Bekämpfung depressiver Verstimmungen und als Schlafhilfe. Mit Weihrauch kann auch die Raumatmosphäre gereinigt werden; krank machende Keime, unangenehme Gerüche und negative Energien werden vertrieben. Weihrauch im Handel besteht im Allgemeinen aus einer Mischung verschiedener Harze und weiterer Zutaten. Es gibt leider keine Norm, nach welcher der effektive Weihrauchgehalt im gekauften Produkt angegeben ist. Deshalb empfiehlt sich eine Vertrauensbeziehung zum Verkäufer oder zur Verkäuferin.

Die meisten Pflanzen, Harze, Hölzer und Kräuter können zum Räuchern verwendet werden. Einige Beispiele mit ihrer Wirkung:

Entspannung: Myrrhe, Weihrauch, Rosenblüten, Zimtrinde

Reinigung: Weisser Salbei, Wacholderbeeren, Fichtenharz, Zedernholz, Myrrhe

Anregung: Fichtenharz, Lavendel, Rosmarin

Aphrodisiakum: Rotes Sandelholz, Ingwer, Gewürznelken, Patschuli, Vetiver

Fieber, Kopfschmerzen, Spannungen: Roter Salbei, Koriander, Sandarakharz, Eisenkraut

Atemwegserkrankungen: Wacholderbeeren, Kiefer, Fichte und Lärche (Harz)

Müdigkeit: Lärchenharz, Rosmarin, Lavendel, Arnikablüten