Kniffe für die Selbstmassage

Werden Sie von Muskelverspannungen geplagt, können Sie selber Hand anlegen. Selbstmassagen lindern Alltagsbeschwerden sowie Schmerzen und wirken sich gar positiv auf innere Organe aus.

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Zärtliche Berührungen stimulieren die Sinnesorgane der Haut. Dadurch werden 3000 Rezeptoren pro Quadratzentimeter sanft gereizt und fein verzweigte Nervenbahnen verteilen die Kontaktsignale im ganzen Körper. Dies stimuliert die Produktion von Wohlfühlhormonen, hilft Ängste zu lösen, baut Stress und Verspannungen ab und kann sogar die Lernfähigkeit und das Immunsystem stärken. Massagen wirken sich auch positiv auf die Blutversorgung, die inneren Organe und das Lymphsystem aus. Am schönsten ist es freilich, sich in entspannter Atmosphäre hinzulegen und sich vom Partner oder einem professionellen Masseur durchkneten zu lassen. Wenn weder Partnerin noch Therapeutin in Sicht sind, kann aber auch eine Selbstmassage helfen, ist Irene von Dach, medizinische Masseurin mit eigener Praxis in Bern, überzeugt.

Die richtigen Griffe

Wer stundenlang in der gleichen Haltung sitzt oder immer wieder dieselben Handbewegungen ausführen muss, «reibt oder knetet sich verspannte Muskeln automatisch oder streicht sich bei Kopfschmerzen über die Schläfen», sagt von Dach. Ob Gesichtsmassage, oder Massage an Bauch oder Rücken. Die Masseurin empfiehlt folgende manuellen Massagetechniken:

Kreisförmige Bewegungen mit Handballen, Handrücken oder Fingern. Diese Technik eignet sich bei schlechter Durchblutung und Muskelverspannungen.

  • Die Muskeln werden mit den gut geölten Händen wie ein Teig weich durchgeknetet.

  • Rhythmisches Klopfen oder leichtes Klatschen mit der flachen Hand. Zur Verbesserung der Blutzirkulation, Muskellockerung und zur muskulären Entspannung.

  • Jede Massage mit einer auswärtsgerichteten Streichung beenden. Die Haut sieht danach frisch aus, man fühlt sich entspannt und belebt.

Druck regulieren

Massiert man sich selbst, spielt auch der Druck eine wichtige Rolle. «Zwar drückt man normalerweise so fest, dass es noch angenehm ist», sagt Masseurin von Dach. Trotzdem sei es sinnvoll, den Druck je nach Schmerz zu regulieren. In ihrem Buch «Heilende Selbstmassagen» empfiehlt die Autorin Valeria Füchtner drei Stärken: Sanften Druck, wie auf einen Schalter; mittleren Druck, wie auf eine Zahnpastatube; und starker Druck, wie beim Teigkneten.

Massage verboten

Solange bei der Selbstmassage kein Berührungsschmerz auftritt, der Druck entspannend und beruhigend ist, macht man alles richtig. Vorsicht ist allerdings geboten bei Erkrankungen wie Fieber, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden, akuten Entzündungen, bei Diabetes, Infektionskrankheiten sowie in der Schwangerschaft. Selbstmassagen sind ebenso wenig ein Ersatz für eine ärztliche Diagnose, falls Beschwerden über längere Zeit andauern.

Autorin: Christa Friedli Müller
Redaktion: Franziska Linder
Quellen
  • «Drogistenstern»

  • Valeria Füchtner: «Heilende Selbstmassage. Alltagsbeschwerden einfach wegmassieren», BLV Verlag, 2006

  • Gabriele Hoffmann: «Fussreflexzonenmassage. Wohltuende Massagen mit sanftem Fingerdruck», Südwest Verlag, 2009.