Wenn Masken Beschwerden verursachen

Beschlagene Brillengläser, Pickel oder Kopfschmerzen – Hygienemasken, die vor dem Coronavirus schützen, haben ihre Tücken. Tipps, die das Maskentragen beschwerdefreier machen.

Vielerorts in der Schweiz gilt Maskenpflicht, um vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. So sinnvoll die Maske ist, sie kann auch leichte Beschwerden verursachen. Zum Beispiel Pickel, leichte Atemprobleme oder Kopfschmerzen. Dagegen hat Drogist HF Markus Wildisen Tipps.

Pickel, Rötungen oder Juckreiz

Unter der Hygienemaske stauen sich oft Hitze und Feuchtigkeit. Das kann die Haut reizen, sie entzünden oder Pickel verursachen. Auch Akne oder eine Dermatitis kann sich verschlimmern. Drogist Wildisen empfiehlt in diesem Fall, eine Einweg-Hygienemaske zu tragen und keine Stoffmaske, weil sie luftdurchlässiger ist. «Wichtig ist auch, die Maske so oft wie möglich abzunehmen und frische Luft an die Haut zu lassen.» Bei leichten Rötungen, Jucken oder Bibeli, oder wenn die Konturen der Maske nach dem Entfernen noch einige Zeit zu sehen sind, hilft zudem die richtige Pflege. Drogist Wildisen: «Morgens und abends das Gesicht mit einem Tonic reinigen und danach eine Gesichtscreme auftragen.» Wichtig ist, dass die Produkte auf den Hauttypen abgestimmt sind. «Ebenfalls bewährt hat sich das Cistrosen-Hydrolat. Abends davon ein bisschen bei geschlossenen Augen ins Gesicht sprühen. Es regeneriert die Haut und fördert die Wundheilung.» Drogistinnen und Drogisten beraten Sie gern.

Kopfschmerzen, leichte Atemprobleme, Konzentrationsbeschwerden

Das Tragen der Maske verursacht bei einigen Menschen Kopfweh. Wildisen: «Manchmal löst das Gefühl, etwas am Kopf befestigt zu haben, Kopfschmerzen aus. Oft verschwindet der Schmerz wieder, wenn die Maske entfernt wird.» Muss diese jedoch zwingend getragen werden, empfiehlt der Drogist, ein Pfefferminze-, Lavendel- oder Rosenhydrolat (Pflanzenwasser) aus der Drogerie anzuwenden. «Zwei bis drei Sprühstösse auf die Aussenseite der Maske sprühen. Pfefferminze erfrischt, aktiviert die Durchblutung und öffnet die Nase. Das hilft nicht nur gegen Kopfschmerzen sondern auch gegen das Gefühl von leichten Atem- und Konzentrationsproblemen.» Pfefferminzduft überdeckt auch die unangenehme Atemluft unter der Maske. «Der Duft des Rosen- oder Lavendelhydrolats wirkt entspannend und beruhigend. Das kann Kopfschmerzen beseitigen sowie auch ein leichtes Angstgefühl.» Achtung: Je feuchter die Maske, desto geringer die Schutzwirkung. «Daher sollten Hydrolate nur angewendet werden, wenn es wirklich nötig ist», sagt Wildisen. «Ein Pflanzenwasser einzusetzen, ist für mich jedoch die bessere Lösung, als wenn die Maske wegen Kopfweh einfach abgezogen oder nicht richtig getragen wird.» Wer Hydrolate anwendet, sollte die Maske regelmässig wechseln.

Hinweis: Oft entsteht der Eindruck, dass Masken das Atmen erschweren. Doch in den Körper gelangt nicht weniger Sauerstoff an als sonst.

Schmerzen hinter den Ohren

Masken können Druckstellen oder Hautreizungen hinter den Ohren verursachen. Dagegen hilft ein Schutzmaskenband aus Silikon, das hinter dem Kopf befestigt wird. Es hat Noppen und ist wie ein Gürtel individuell verstellbar. «Das Schutzmaskenband ist sehr hautverträglich und kann mit Seife gereinigt werden», sagt Wildisen. Erhältlich ist es in manchen Drogerien.

Beschlagene Brillengläser

Eine Schutzmaske wird am besten unterhalb der Brille montiert. Sonst kann Beschlag auf den Brillengläsern entstehen. Laut Wildisen eignen sich für Brillenträgerinnen und Brillenträger am besten FFP2-Masken (siehe Kasten), die gemäss Bundesamt für Gesundheit eher für medizinisches Personal gedacht sind, oder aber die Einweg-Hygienemasken Typ 2, kombiniert mit einem Schutzmaskenband. Wildisen: «Der in der FFP2-Maske enthaltene Metallbügel oberhalb der Nase dichtet den Mund- und Nasenbereich besonders gut ab. Das gelingt oft auch mittels Schutzmaskenband, das an der Hygienemaske und hinter dem Kopf befestigt wird, und individuell verstellbar ist.»

FFP-Masken / Atemschutzmaken

FFP-Masken (Filtering Face Piece) schützen vor festen Partikeln wie Staub, Viren, Bakterien und wässerigen und öligen Aerosolen. Sie sind eingeteilt in die Schutzklassen FFP1, FFP2 und FFP3. Den schwächsten Schutz bietet die FFP1-Maske, den besten Schutz die FFP3-Maske. Diese Atemschutzmasken schützen sowohl andere vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sowie auch die Trägerin oder den Träger selbst. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt solche Masken vor allem Personen in medizinischen Berufen.

Starke Atemnot oder Panik

Tragen Sie keine Maske, wenn diese starke Atemnot, Angstzustände oder Panikattacken auslöst. Auch Menschen, die aus medizinischen Gründen (beispielsweise eine einschränkende Lungenkrankheit oder chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit COPD) häufig Atemnot bekommen, sollten sich zum Thema Maske von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten lassen. Kinder unter 12 Jahren und Menschen mit Behinderungen müssen ebenfalls keine Maske tragen.

Lesen Sie hier mehr über den richtigen Umgang mit Masken

Lesen Sie hier mehr über die Maskenpflicht und den richtigen Umgang mit Masken

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogist HF Markus Wildisen

  • BAG

  • suva.ch

  • pharmazeutische-zeitung.de