Cholesterinwert natürlich senken

Wer einen erhöhten Cholesterinwert hat, muss nicht unbedingt Medikamente schlucken. Ausgewogene Ernährung mit gesunden Fetten und ein stressfreier Alltag können einiges bewirken.

Ein erhöhter Cholesterinwert und somit angestiegene Blutfettwerte – da läuten bei vielen Menschen die Alarmglocken. Dies kann Drogist Patrick Seiz nachvollziehen. Ein erhöhter Cholesterin-Blutwert kann ein Risiko für Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Angina Pectoris oder Schlaganfall. Anderseits werde aber oftmals viel zu schnell zu Statinen gegriffen. Solche Medikamente hemmen die Synthese von Cholesterin. Was vielen vermutlich nicht klar ist: 90 Prozent des Cholesterins werden in der Leber hergestellt. «Produziert diese zu viel, muss ein Problem vorliegen, das nicht mit dem Runterdrücken des Wertes behoben werden kann», sagt Seiz.

Gesunde Fettsäuren essen

So gesehen wirkt eine komplett fettfreie Ernährung nicht direkt cholesterinsenkend. Auf eine ausgewogene Ernährung sollte man aber achten. Nicht mehr als 30 Prozent der Gesamtenergie sollten durch Fett aufgenommen werden. Die Nahrung sollte wenig gesättigte Fettsäuren (maximal ein Drittel) und wenig Cholesterin enthalten, Transfette wenn möglich meiden, besser sind ungesättigte Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren. Seefische, Vollkornprodukte, pflanzliche Fette und Öle oder Nüsse enthalten besonders viel davon. Auch Gemüse und Obst können das Risiko senken, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, wie Studien zeigen.

Fettsäuren erklärt

  • Gesättigte Fettsäuren sind vor allem in tierischen Lebensmitteln, Snacks und Bratfetten enthalten. Sie können das LDL-Cholesterin erhöhen und gelten daher als ungünstig.

  • Einfach ungesättigte Fettsäuren kommen vor allem in Oliven-, Raps-, Walnuss-, Sesam- und Erdnussöl vor und sind in der Lage, LDL-Cholesterin zu senken.

  • Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, müssen mehrfach ungesättigte Fettsäuren der Nahrung aufgenommen werden, sie sind hauptsächlich in pflanzlichen Ölen wie Sonnenblumen- oder Distelöl.

  • Omega-3-Fettsäuren sind eine Untereinheit der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie kommen vorwiegend in fetten Fischen wie Lachs oder Makrelen vor, aber auch in Leinöl, Rapsöl und in Nüssen.

Seiz reichert seinen morgendlichen Smoothie mit gut zwei Esslöffeln kaltgepresstem, biologischem Leinöl an. «Auch Rapsöl wäre geeignet», sagt der Drogist. Als am wertvollsten werde das Fischöl eingestuft, das idealerweise in Kapselform eingenommen werden kann.

Leber stärken

Da die Leber eine zentrale Rolle beim Cholesterin-Blutwert spielt, ist es weiter sinnvoll, die Leber zu stärken. Je nach Beschwerden könnte ein Spray mit den spagyrischen Essenzen von Artischocken, Wermut, Mariendistel oder Löwenzahn und Birke helfen, sagt der Drogist. Weitere wichtige natürlichen Heilmittel gegen zu hohe Blutfettwerte im Überblick:

Artikschocken-Extrakt

Die im Artischockenblätter-Extrakt vorhandenen Substanzen wie Kaffeesäure, Flavonoide und Bitterstoffe fördern die Produktion von Gallenflüssigkeit und damit die Fettverdauung. Zudem senken sie in beachtlichem Mass die LDL-Cholesterin- und Triglyzeridwerte im Blut.

Fischölkapseln

Das Fett von Kaltwasserfischen enthält spezielle essenzielle Fettsäuren, die zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren gehören. Fischöle wirken ähnlich wie Herzmedikamente, indem sie verhindern, dass sich das Blut verklumpt und sich Plaque in den Blutgefässen absetzen kann. Heute herrscht die Meinung vor, dass zwei- bis dreimal pro Woche fetter Fisch gegessen werden sollte. Den gleichen Effekt haben Fischölkapseln.

Vitalstoffe

Es gibt ausserdem einige Vitalstoffe, welche sich positiv auf den Cholesterin-Stoffwechsel auswirken können, dazu lohnt es sich, sich in der Drogerie individuell beraten zu lassen. Patrick Seiz ist überzeugt: «Ein hoher Cholesterinwert soll meiner Meinung nach über die Lebensart, inklusive Ernährung, und entsprechende Unterstützung mit Heilpflanzen angegangen werden. Auch wenn es den Weg mit deutlich mehr Aufwand darstellt.»

Stress und Rauchen vermeiden

Das meiste Cholesterin im Körper ist als Baustein in den Zellwänden. Es wird auch für die Herstellung von Gallensäuren sowie als Rohstoff für Geschlechtshormone gebraucht. Und Cholesterin wird auch als Baustein für das körpereigene Kortisol benötigt. Bei Stress oder Entzündungen steigert sich der Kortisol-Bedarf. Sich häufiger stressfrei an der frischen Luft bewegen und geregelte Essenzeiten mit ausgewogenem Essen sind somit wertvolle Tipps für einen guten Cholesterinwert. Und auch aufs Rauchen zu verzichten, ist hilfreich.

Umfrage

Achten Sie auf eine cholesterinarme Ernährung?

Bitte warten...
Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper / Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistenstern

  • Drogist HF Patrick Seiz