Das Fasnachts-Notfallset

Blasen an den Füssen, Kopfweh nach einer langen Nacht oder ein Riss im Kostüm – an der Fasnacht kann vieles passieren. Es ist aber alles halb so schlimm, wenn Sie gut ausgerüstet sind.

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Helena Sonderegger ist fasnachtserprobt. Schliesslich ist sie seit bald 40 Jahren aktiv dabei und pfeift begeistert bei den «Jüntli» mit. Die Basler Drogistin hat während der närrischen Tage immer ein paar «Notfall-Mitteli» in einer kleinen Bauchtasche, unter dem Kostüm. Lippenpomade, Schmerzmittel, wenn der Nacken steif wird, «Halsdäffeli», um die Stimme zu ölen, und Pflaster bei Blasen an den Füssen. Auch Sicherheitsnadeln fürs Kostüm und Taschentücher gehören zur Ausrüstung. «Wir haben erst kürzlich in der Clique diskutiert, dass man mit zunehmendem Alter andere Dinge mit sich trägt. Die Jungen haben vermutlich die eine oder andere Kopfwehtablette, Vitaminzusätze und Kondome mit dabei», sagt die 61-Jährige.

Gestärkt feiern

Die Liebe zur Fasnacht hat Sonderegger entdeckt, als sie mit 22 Jahren in einer Drogerie in Liestal (BL) arbeitete. «Vom Geschäft aus habe ich den Umzug beobachtet. Die Pfeifer haben mich gleich fasziniert. Dann dachte ich: Das möchte ich auch machen.» Eine Arbeitskollegin nahm sie mit in ihre Clique, seither hat sie Jahr für Jahr Märsche geprobt, Sujets ausgetüftelt, Kostüme genäht, «und früher haben wir sogar noch die Larven selber gebastelt».

Zum Glück sei ihr in den vielen Jahren noch nie ein Unfall passiert. Ausser schmerzenden Gelenken habe sie während der Fasnacht nie irgendwelche Beschwerden gehabt. Woran sie sich aber gut erinnern kann: an die Fasnacht 2006, als massiv viel Schnee fiel. Die ganze Innenstadt war im Ausnahmezustand, viele Trams konnten nicht mehr fahren und die Cliquen mussten umdisponieren. «Wir waren gefordert, da gewisse Abschnitte nicht passierbar waren. Ausserdem war es anstrengender als sonst, durch die hohen Schneemassen zu stampfen.»

Wie lange sie noch aktiv mitpfeifen mag, kann Sonderegger nicht sagen. «Langsam ist es genug», sagt sie schmunzelnd. Aber dieses Jahr ist sie noch mit von der Partie, mit der richtigen Vorbereitung und der richtigen Ausrüstung, wohlgemerkt. «Vor der Fasnacht empfehle ich auch unseren Kunden, das Immunsystem zu stärken, beispielsweise mit einem Vitaminpräparat. Dann viel zu schlafen und während der Route auch einmal eine Pause einzulegen.» Bei der Kleidung setzt sie auf mehrere Schichten, damit sie im Notfall etwas an- oder ausziehen kann. Und als Schuhwerk hätten sich bei ihr Wanderschuhe bewährt. Was sicher auch sinnvoll ist, sind Handwärmer aus der Drogerie. «Je nach Wetter können die Finger beim Pfeifen schnell kalt werden.»

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Quelle
  • «Drogistenstern»