Bachblütentherapie

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1. Definition

Die Bachblütentherapie ist keine Medizin im engeren Sinn. Ziel ist es, die «negativen Seelenzustände zu harmonisieren» und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die 38 verwendeten Blüten werden immer individuell ausgewählt. Sie sollen laut der Bachblütenphilosophie nur dann wirken, wenn der Mensch ihre Energie tatsächich benötigt.

2. Philosophie

«Gesundsein heisst, in Harmonie mit unserer Seele sein», war das Credo von Dr. Edward Bach (1886–1936). Der englische Arzt befasste sich mit der Suche nach einer einfachen, natürlichen Heilmethode, die im Organismus nichts verändert. Bach war überzeugt, dass die Ursache aller Krankheiten ein Konflikt zwischen Seele und Geist sei. Er entwickelte ein System von verschiedenen Persönlichkeitstypen, deren negativen Charaktereigenschaften sich in den Eigenheiten von 38 Blüten widerspiegeln sollen.

3. Plausibilität des Konzepts

Bachblüten sollten vor allem zur Gesundheitsvorsorge, also präventiv, eingesetzt werden. Zu einem kritischen oder sich abzeichnenden Zeitpunkt, noch bevor eine Krankheit überhaupt entstehen kann. Sie können und sollen keine ärztliche Beurteilung und Behandlung ersetzen.

Mittlerweile haben sich rund um den Globus Forscher, Ärzte und Wissenschaftler mit dem Thema Bachblüten auseinander gesetzt.

4. Belege für die Wirksamkeit

Die Wirksamkeit der Bachblütentherapie hat sich in der erfahrungsmedizinischen Praxis bestätigt. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit liegen bislang aber nicht vor, da es sich um eine feinstoffliche Therapie handelt, die mit schulmedizinischen Rastern nicht zu erfassen ist.

5. Anwendung

In der Bachblütentherapie unterscheidet man grundsätzlich drei Anwendungsgebiete:

Seelische Gesundheitsvorsorge

Wunsch nach Bewusstseinsentwicklung, Charakterstärkung, Harmonisierung seelischer Verhaltensmuster

Akutbehandlung psychischer Stresssituationen und Lebenskrisen

Beziehungskonflikte, Erziehungs- und Schulprobleme, Arbeitsplatzverlust, Midlifecrisis

Begleitbehandlung akuter und chronischer Krankheiten

Beschwerden mit psychovegetativer Symptomatik, wie Schlafstörungen, Neurodermitis oder Psoriasis. Bachblüten kommen auch bei Entwicklungsstörungen, zur Geburtsvorbereitung und zur seelischen Nachsorgebehandlung bei Operationen zum Zug.

6. Selbstbehandlung

Wahl des Mittels

Die Bachblütentherapie eignet sich gut zur Selbstheilung. Ähnlich wie in der Homöopathie müssen in der Bachblütentherapie die jeweiligen Blüten individuell ausgewählt werden. Die Auswahl erfolgt während einer Therapiesitzung bei einem Bachblütentherapeuten oder einer -therapeutin durch Beobachtung der Persönlichkeit sowie des emotionalen und mentalen Zustandes des zu Behandelnden. Es werden weder der körperliche Zustand noch die Art, Dauer oder Schwere der Leidens berücksichtigt.

Einnahme

Die Bachblütentropfen werden nicht unverdünnt eingenommen. Normalerweise gibt der Bachblütentherapeut ein bis maximal sieben Bachblütenessenzen in ein Einnahmefläschchen. Je Blüte werden ca. ein Tropfen pro 10 ml genommen. Die Mischung wir dann mit einem Viertel bis einem Drittel Alkohol (wegen der Konservierung mindestens 40%-iger Alkohol) und Quellwasser aufgefüllt. Aus diesem Fläschchen werden viermal am Tag je 4-5 Tropfen eingenommen. Bei Bedarf auch bis zu zehnmal täglich. Ausnahme sind die Notfalltropfen, die unverdünnt unter die Zunge geträufelt werden, ca. 1-4 Tropfen.

Dosierdauer

Die Dosierdauer ist unbegrenzt, Langzeitnebenwirkungen sind nicht bekannt. Die Einnahme wird beendet, wenn die zu behandelnden Symptome verschwunden sind. Bei Bedarf muss die Mischung neu angepasst werden.

7. Anwender und ihre Ausbildung

In der Schweiz gibt es verschiedene Institute, die einen etwa zwei Jahre dauernden Lehrgang zum Bachblütentherapeuten anbieten. Meist verfügen die Teilnehmenden über eine Grundausbildung im komplementärmedizinischen Bereich (z.B. Drogisten, Naturärzte, usw.). Ein Bachblütentherapeut kennt die in der Bachblütentherapie verwendeten Pflanzen, die zwölf Persönlichkeitsgruppen und kann aufgrund seiner Kenntnisse die Blütenessenzen herstellen und in seine therapeutische Arbeit integrieren.

8. Behandlung und Ablauf

Behandlung von Menschen

Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung eines Menschen ist das Erfassen seines Gemütszustandes, um die benötigte Blütenmittelkombination zu finden. Die Wahl der Mittel erfolgt entweder nach individueller Beratung oder intuitiv. «Gerade Kinder ziehen oft spontan das richtige Mittel», sagt Ruth Nigg-Zumsteg, Drogistin HF. Es sei aber wichtig, die Wahl zu besprechen, denn die persönliche Begleitung habe den Vorteil, dass Veränderungen rasch erkannt werden könnten. Erste Veränderungen und Wirkungen einer Bachblütentherapie sind zwischen einigen Tagen und etwa sechs Wochen zu erwarten.

Behandlung von Tieren

Tiere reagieren gemäss der Erfahrung von Bachblütentherapeuten unmittelbar auf Bachblüten. So sollen mit Bachblüten beruhigte Tiere beispielsweise Feuerwerke oder Reisestress besser überstehen. Bei anhaltenden chronischen Störungen sollte auch der Tierhalter gleichzeitig Bachblüten einnehmen, da zwischen ihm und seinem Tier eine Wechselbeziehung bestehe. Die Dosierung ist gleich wie beim Menschen.

Behandlung von Pflanzen

Selbst Pflanzen sollen hervorragend auf die harmonischen Pflanzenenergien der Bachblüten reagieren. In der Regel ist es ausreichend, wen man Rescue oder First Aid ins Giesswasser gibt, zum Beispiel nach einem Umzug oder nach dem Umtopfen von (Zimmer-)Pflanzen.

9. Grenzen und Risiken

«Bachblüten können keine ärztliche Behandlung ersetzen», warnt Ruth Nigg-Zumsteg, Drogistin HF. Die Blütenessenzen können aber die schulmedizinische Therapie ergänzen und den Heilungsprozess unterstützen. Bachblüten-Konzentrate sind für Kinder und Erwachsene jeglichen Alters geeignet, denn Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

10. Zahlt die Krankenkasse?

Nähere Informationen erhalten Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse.

Autorin: Christa Friedli
Redaktion: Nadja Mühlemann
Quelle
  • «Drogistenstern»