Spenglersan

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1. Definition

Spenglersane (Kurzform für «Spenglersan Kolloid») sind mikrobiologische Immunmodulatoren, die hauptsächlich zur Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems und der Grundkonstitution eingesetzt werden. Sie helfen dem Immunsystem, sich akut oder vorbeugend besser gegen Krankheitserreger zu wehren. Spenglersane sind mikroskopisch kleine Stoffe, die ähnlich wie eine Impfung funktionieren und zur Stärkung des Abwehrsystems eingesetzt werden. Gewonnen werden die Spenglersane aus homöopathisch potenzierten (Potenz D6) Bakterienstämmen. Kolloide werden als Spray sowohl äusserlich wie auch innerlich angewendet.

2. Philosophie

Carl Spengler wurde 1860 in Davos als Sohn von Dr. Alexander Spengler geboren. Nach dem Medizinstudium arbeitete Spengler in der Praxis seines Vaters. In dieser Zeit veröffentlichte er mehrere Arbeiten zur Tuberkulose-Erkrankung. Der Mikrobiologe und Nobelpreisträger Robert Koch wurde auf Carl Spengler aufmerksam und holte ihn als Mitarbeiter nach Berlin an sein Institut. Dort arbeitete Spengler unter anderem mit den Bakteriologen Emil von Behring und Shibasaburo Kitasato zusammen.
Das Ergebnis von Spenglers Forschungsarbeit waren Arzneimittel, mit denen er eine für die medizinische Wissenschaft völlig neue Therapie, die Spenglersan Immuntherapie begründete. Diese Therapie kommt vor allem auch bei Krankheiten mit «unbekannten Ursachen» zum Zug. Viele Erkrankungen beruhen auf Mischinfektionen, Störungen des Immunsystems, Allergien oder auf Autoimmundefekten. In diesem Fällen ergibt sich für die Spenglersane eine grosse therapeutische Breite.
Carl Spengler war nicht nur Wissenschaftler und Arzt sondern auch Sportler. Mithilfe des Sports versuche er nach dem ersten Weltkrieg die Annäherung der verfeindeten Nationen zu fördern. Daraus resultierte das noch heute international bekannte Eishockeyturnier – der Spengler-Cup. Carl Spengler starb 1937 in seinem Heimatort Davos.

3. Plausibilität des Konzepts

Beim Abwehrkampf gegen Infektionen muss sich das körpereigene Immunsystem nicht nur gegen Bakterien und Viren, sondern auch gegen die von den Krankheitserregern produzierten «Gifte» zur Wehr setzen. Gerade der Elimination dieser Bakteriengifte wird gemäss der Spenglersan-Immuntherapie meist zu wenig Beachtung geschenkt. Durch das Applizieren der homöopathisch potenzierten Bakterienstämme wird der Körper angeregt, Antikörper zu bilden, welche den Organismus vor den Krankheitserregern schützen.

4. Belege für die Wirksamkeit

Der Nachweis der Wirksamkeit stützt sich auf erfahrungsmedizinische Studien. Im Rahmen von zwei Studien wurde 1995 an der Berliner Charité-Klinik bei insgesamt 92 Kindern das Spenglersan Kolloid G getestet. In beiden Studien wurde eine Wirksamkeit eindeutig nachgewiesen: Kinder, die mit Spenglersan Kolloid G vorbeugend behandelt wurden, erkrankten um bis zu 75 Prozent weniger an Erkältungskrankheiten. Zudem war bei erkrankten Kindern der Krankheitsverlauf kürzer und weniger schwer.

5. Praktische Anwendung

Die Spenglersane dürfen zur Behandlung von Menschen jeden Alters eingesetzt werden. Die häufigsten Anwendungsbereiche:

Mycobaterium comp. A: Bluthochdruck, Arteriosklerose, Alters- und Ermüdungserscheinungen, Rekonvaleszenz

Treponema comp. E: Allgemeine Entgiftung

Virus influencae comp. G: Grippebehandlung sowie Prophylaxe, allgemein gegen bakterielle und virale Infektionen wie Schnupfen, Bronchitis, Nasennebenhöhlen-Entzündungen, Ekzeme usw.

Staphylococcus comp. K: Allergien (Heuschnupfen, Neurodermitis, Tierhaarallergie), Asthma

Lactococcus comp. Om: Chronische Schmerzen, Lebensmittelallergien

Streptococcus comp. R: Rheumatische Erkrankungen

Mycobacterium comp. T: Chronische Krankheiten

6. Selbstbehandlung

Alle Spenglersane in der Dynamisierung D13 sind frei verkäuflich in Drogerien und zur Selbstmedikation geeignet.

7. Anwender und Ihre Ausbildung

Drogisten sowie Naturheilpraktiker oder Ärzte mit Kenntnissen in Naturheilkunde kennen die Wirkung der Spenglersane und ihre therapeutische Anwendung. Sie können sowohl über deren Inhaltsstoffe, wie auch über die Anwendungsgebiete Auskunft geben.

8. Behandlung und Ablauf

Das Spenglersan wird mit drei bis fünf Pumpstössen auf die entsprechende Hautstelle aufgesprüht und vom Patienten selbst mit dem Daumenballen eingerieben. Bevorzugte Stellen sind die Innenseite der Ellenbeuge oder bei Kindern der Bauch. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird das Spenglersan auf den Bauch aufgesprüht und mit dem Unterärmchen des Kindes eingerieben. Säuglinge und Kinder erhalten als Dosis pro Lebensjahr einen Pumpstoss. Die Erwachsenendosis beträgt zehn bis fünfzehn Pumpstösse.

Nebst dem Aufsprühen in die Armbeuge gibt es auch die Möglichkeit mit einem Nasen-, Mund- oder Rachenspray zu therapieren. Die Dosierung der Spenglersane ist je nach Alter individuell. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.

Der Spenglersan Blut-Test dient zur individuellen Therapiegestaltung von vorwiegend chronischen und komplexen Krankheitsbildern wie Psoriasis, Rheuma, Ekzemen, Allergien etc. Zur Durchführung dieses Tests benötigt man lediglich einige Tropfen Kapillarblut. Der Bluttest sollte jedoch nur von Ärzten mit fachkundigem Hintergrundwissen durchgeführt werden.

9. Grenzen und Risiken

  • Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen Bestandteil der Spenglersane sollten diese nicht angewendet werden.

  • Spenglersane sind alkoholfrei und frei von chemischen Zusätzen. Eine Anwendung während der Schwangerschaft, Stillzeit und im Säuglingsalter ist daher möglich.

  • Da Spenglersane äusserlich angewendet werden, belasten sie den Magen nicht, was besonders bei magenempfindlichen sowie älteren Patienten wichtig ist. Auch für Kinder sind Spenglersane sehr geeignet, da Kinder Tabletten schlecht schlucken können und viele Flüssigmedikamente nur ungern einnehmen.

10. Praxistipps

Spenglersane werden bei den verschiedensten Krankheitsbildern alternativ oder komplementär angewandt. Fachkundige Beratung erhalten Sie in Ihrer Drogerie.

11. Zahlt die Krankenkasse?

Viele Krankenkassen übernehmen einen Teil der Behandlung im Rahmen der Zusatzversicherung, sofern der Therapeut oder die Therapeutin anerkannt ist. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenversicherung.

Redaktion: Didier Buchmann und Katharina Rederer