Arthrose: Abnutzung der Gelenke

Die rheumatische Erkrankung Arthrose kann viele Ursachen haben: Überbeanspruchung, Übergewicht, Vererbung oder der normale Verschleiss über die Jahre hinweg.

Tun Ihnen morgens nach dem Aufstehen die Knie weh, verschwindet der Schmerz aber nach kurzer Zeit und etwas Bewegung wieder? Sind Ihre Gelenke gerötet oder geschwollen und fühlen sie sich steif an? Haben Sie bei grösseren Anstrengungen vorübergehend Hüftschmerzen? Alles diese Symptome können auf eine beginnende Arthrose hindeuten.

Die Ursache für diese rheumatische Erkrankung ist die Abnutzung der Gelenke. Zuerst sind die Knorpel davon betroffen. Die natürlichen Stossdämpfer der Gelenke ermöglichen normalerweise, dass sich diese sanft gleitend bewegen lassen. Mit der Zeit werden sie rau, rissig und immer dünner. Ist der Abrieb zu stark, reiben zuletzt die Knochen in der Nähe des Gelenks direkt aufeinander. Das ist ausgesprochen schmerzhaft. Im Anfangsstadium einer Arthrose treten die Schmerzen nur phasenweise auf. Später schmerzt das betroffene Gelenk dauerhaft, zuletzt kann es sich verformen, die Muskulatur bildet sich zurück. Das führt zu Fehlstellungen des Gelenks.

Im Alter sind fast alle betroffen

Eine Arthrose kann eine Vielzahl an Ursachen haben - hier ein Überblick dazu:

Verletzungen

Nach Verletzungen wie ein Seiten- oder Kreuzbandriss oder auch Knochenbrüchen in der Nähe von Gelenken kann Arthrose schon in frühem Alter auftreten. Auch Gelenkoperationen begünstigen Arthrose.

Entzündungen

Entzündungen in den Gelenken kann deren Verschleiss beschleunigen. So kann beispielsweise Gicht zur Zerstörung der betroffenen Gelenke führen.

Fehlstellungen

Auch angeborene Fehlstellungen können Arthrosen Vorschub leisten. Wer etwa extreme X- oder O-Beine hat, belastet die innere oder äussere Seite eines Kniegelenks falsch.

Bewegungsmangel

Wer sich zu wenig bewegt, riskiert Knorpelschäden. Gelenke sind für natürliche und harmonische Belastungen konstruiert, nicht fürs Stillhalten. Durch zu wenig Bewegung verkürzen sich Sehnen, Bänder und die Muskulatur. Dadurch wird der Bewegungsradius des Gelenkes gestört. Die Folge ist ein Teufelskreis. Ausserdem führt zu wenig Bewegung dazu, dass sich weniger Gelenkschmiere bildet.

Überlastung

Zu hohe Beanspruchungen, einseitige Arbeit oder Sport können die Gelenke schädigen. Etwa wenn ein Fliesenleger täglich stundenlang kniet oder eine Sportlerin regelmässig sehr schwere Lasten hebt.

Übergewicht

Auch Übergewicht führt zu frühzeitigem Gelenkverschleiss, denn die Gelenke müssen die Last des eigenen Körpergewichts tragen.

Ernährung

Bestimmte Stoffe in der Ernährung können zu entzündlichen Reaktionen in der Schleimhaut der Gelenke führen. Das sind zum Beispiel Zucker, Alkohol, koffeinhalte Getränke, Schokolade, Rind- und Schweinefleisch sowie Eier.

Menopause

Frauen nach der Menopause sind häufiger von Arthrose betroffen als Männer.

Individuelle Besonderheiten

Auch individuelle Veranlagung und Vererbung spielen bei der Arthrose eine Rolle.

In den meisten Fällen beginnt Arthrose erst nach dem 40. Altersjahr. Im Alter sind dann fast alle betroffen: rund 90 Prozent der über 65-Jährigen leiden unter Arthrose.

Etwas dagegen tun

Sind die Gelenke einmal geschädigt, bleiben sie geschädigt. Bei der Behandlung hat daher die Linderung des Schmerzes oberste Priorität. Ausserdem sollten Sie die Überbeanspruchung der Gelenke stoppen. Achten Sie darauf, dass Ihr Körper durch ausgewogenes Essen alle nötigen Nährstoffe bekommt. Wichtig ist auch, dass Sie kein Übergewicht haben. Denn je schwerer Sie sind desto stärker belasten Sie Knie und Füsse. Um Ihre Muskulatur zu stärken und damit genügen Gelenkschmiere gebildet wird sollten Sie sich viel bewegen und Sport treiben. Und schliesslich: hören Sie auf zu rauchen.

All das können Sie im Alltag tun. Danben gibt es verschiedene Behandlungen, die bei Arthrose einiges bewirken können, wie Physiotherapie oder Medikamente gegen Schmerzen und Entzündungen, Knorpelschutzpräparate oder auch entzündungshemmende Spritzen ins Gelenk. Helfen können auch physikalische Anwendungen wie Wärme, Gleichstrom, Infrarot, UV-Licht, Wasseranwendungen, Massage oder eine Kältebehandlung.

Ganz zentral ist, dass Ihre Gelenke beweglich bleiben. Denn nur Bewegung fördert die Produktion von Gelenkschmiere und das nährt den Knorpel und hält ihn elastisch.

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Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • Dr. Med. Siegbert Tempelhof, «Gesunde Gelenke schmerzfrei und beweglich», Gräfe und Unzer Verlag, 2003

  • Dr. med. Susanne Holst und Ulrike Meiser, «Kursbuch Rheuma. Neue Wege der Schmerzlinderung und Heilung», Südwest Verlag, 2004

  • Dr. med. Christian Jessel, «Aktiv gegen Arthrose», BLV Verlagsgesellschaft, 2004

  • Rheumaliga Schweiz