Fieber oder erhöhte Temperatur?

Fieber ist gesund. In Massen. Bei sehr hohen Temperaturen sollten Sie in jedem Fall zum Arzt gehen.

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Die Glieder werden schwach, der Körper fröstelt, die Gelenke schmerzen. Ein Blick auf das Fieberthermometer zeigt 37,6 Grad. Das ist noch kein Fieber. Der diplomierte Drogist Stephan Vögeli: «Ist die Körpertemperatur über 38 Grad, spricht man offiziell von Fieber.» Häufig ist Fieber ein Symptom einer Grippe oder Erkältung und ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem mit aller Kraft gegen Krankheitserreger vorgeht. Bis zu ein Dutzend leichte Erkrankungen mit Fieber sind bei Säuglingen im ersten Lebensjahr normal und trainieren die unreife Abwehr. Vorschulkinder fiebern im Durchschnitt nur noch halb so oft und Erwachsene normalerweise ein- bis zweimal pro Jahr.

Hohes Fieber belastet

In einem begrenzten Rahmen ist Fieber sogar gesund. Vögeli: «Die vom Körper absichtlich erzeugte Wärme beschleunigt Stoffwechselvorgänge und die Produktion von Abwehrzellen. Zudem wird der Körper durch Schwitzen auf natürliche Weise entgiftet.» Klettern die Temperaturen allerdings sehr stark in die Höhe, gilt Alarmstufe Rot. Hohes Fieber belastet den Körper enorm und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Bei folgenden Anzeichen sollten Sie zum Arzt gehen:

  • Wenn das Fieberthermometer bei Erwachsenen über 40 Grad anzeigt, bei Kindern ab 39 Grad.

  • Wenn Sie Symptome wie Atemnot oder Schmerzen beim Atmen haben.

  • Wenn Sie starken Husten oder Schnupfen haben und deswegen schlecht schlafen. Das kann die Genesung verzögern.

  • Wenn Ihre Ohren schmerzen oder auf Berührung empfindlich reagieren oder wenn sie Schmerzen beim Trinken haben.

Fiebermessen: so geht's

Damit Sie die Situation richtig einschätzen können, sollten Sie Ihre Körpertemperatur so genau wie möglich messen. Sie können das im Enddarm (rektal), unter den Achseln (axillar), unter der Zunge (sublingual), im Ohr oder an der Stirn. Vögeli: «Am genausten ist die rektale Temperaturmessung, da der aussagekräftigste Wert im Prinzip nur im Innern des Körpers gemessen werden kann.» Wichtig: Der Wärmegrad des Körpers schwankt im Verlauf des Tages wegen unterschiedlicher Stoffwechselaktivitäten. Dies verunsichert Kranke häufig. Als Faustregel für einen möglicherweise nötigen Arztbesuch gilt: «Immer der höchste Messwert zählt!»

Autorin: Vanessa Naef
Redaktion: Bettina Epper
Quelle
  • «Drogistenstern»