Durchfall als Folge von Antibiotika

Viele Menschen, die Antibiotika schlucken müssen, bekommen Durchfall. Das Problem: Das Medikament greift die Darmbakterien an.

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Vor 85 Jahren entdeckte Brite Alexander Fleming die Wirkung von Penicillin. Antibiotika haben seither unzähligen Menschen gegen bakterielle Infektionskrankheiten geholfen. Das Medikament hemmt das Wachstum der krankmachenden Bakterien oder tötet sie ab.

Es gibt spezifische Antibiotika, sogenannte Schmalspektrum-Antibiotika (z.B. Penicillin G). Sie wirken gezielt gegen bestimmte Bakterienarten. Die Breitspektrum-Antibiotika (z.B. Tetracycline) dagegen wirken bei vielen verschiedenen Bakterien. Wenn Sie Antibiotika einnehmen müssen ist es wichtig, die Behandlung nicht selbst abzubrechen. Selbst wenn Ihre Beschwerden verschwinden, müssen Sie Antibiotika so lange einnehmen, wie vom Arzt verordnet. Denn eine unsachgemässe Einnahme kann dazu führen, dass Bakterien gegenüber dem Medikament unempfindlich (resistent) werden und die Antibiotika letztlich nicht mehr heilen. Ausserdem kann die Krankheit, auch wenn die Symptome bereits verschwunden sind, plötzlich verstärkt wieder aufflammen.

Vorsicht: Nebenwirkungen

Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Und das sehr effektiv. Dieser Vorteil ist gleichzeitig ein Nachteil. Denn Antibiotika bekämpfen nicht nur die bösen krankmachenden Bakterien, sondern auch die guten, heilsamen. Wie jene im Darm. Dort sind etwa 500 verschiedene Arten von Bakterien «zu Hause». Sie alle helfen uns bei der Verdauung und sind wichtig für das Immunsystem. Darum ist eine gesunde Darmflora lebenswichtig.

Wenn Sie Antibiotika einnehmen müssen kann es passieren, dass diese komplexe Darmflora gestört wird. Sie gerät aus dem Gleichgewicht, was zu weichem Stuhl oder auch zu Durchfall («Antibiotika-assoziierte Diarrhöe») führen kann. In seltenen Fällen kann aber auch eine Verstopfung auftreten. Wichtig ist: auch wenn Sie starken Durchfall bekommen, dürfen Sie das Antibiotika nicht absetzen. Gehen Sie zu Ihrem Arzt. Er kann gegebenenfalls ein anderes Medikament verschreiben.

Drogerie hilft

Gegen die Nebenwirkungen von Antibiotika finden Sie in Ihrer Drogerie Hilfe. Andrea Ullius, eidgenössisch diplomierter Drogist, kennt das Problem. Sein Rat: «Die Darmflora unbedingt wieder aufbauen. Das beginnt schon, während Sie das Antibiotikum noch nehmen müssen. Damit die Darmflora nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird, sollten Sie ein medizinisches Hefepräparat einnehmen.» Nach zwei bis drei Tagen sollten sich die Beschwerden bessern. Unwirksam wäre hingegen ein Arzneistoff gegen Durchfall auf bakterieller Basis, da das Antibiotikum auch diesen bekämpfen würde. «Solche Mittel helfen aber, nach Absetzen der Antibiotika die Darmflora wieder aufzubauen. Um den Körper zu entgiften, können Sie zusätzlich spagyrische Produkte einsetzen.» Hat jemand unter besonders starkem Durchfall gelitten, rät Ullius nach Ende der Antibiotika-Behandlung zu einer Darmsanierung.

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Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • Der Brockhaus «Gesundheit – Krankheiten erkennen, verstehen und heilen», F. A. Brockhaus 2004

  • Sebastian Dickhaut, Sabine Sälzer (Hrsg.), «Leben! Das Hausbuch von GU», Gräfe und Unzer Verlag, 2005