Wenn Fruktose Bauchweh macht

Manche Menschen können Fruchtzucker nicht richtig verdauen. Das führt zu Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen.

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Fruktose oder Fruchtzucker ist ein Einfachzucker und steckt in Früchten, Süssigkeiten, Süssgetränken und auch in zuckerreduzierten Produkten. In Spezialprodukten für Diabetiker ist häufig sogar sehr viel Fruktose enthalten.

Fruktosemalabsorption

Manche Menschen können Fruktose nicht richtig aufnehmen, sie leiden unter einer sogenannten Fruktosemalabsorption. Sie tolerieren nur sehr kleine Mengen Fruktose und entwickeln schon nach 25 Gramm und weniger deutliche Beschwerden. So viel ist etwa in drei mittelgrossen Äpfeln enthalten.

Bei einer Fruktosemalabsorption nimmt der Dünndarm den Fruchtzucker nicht auf. Er wird stattdessen im Dickdarm durch Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren umgewandelt. Das verursacht Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit, allgemeines Unwohlsein, Erbrechen oder Aufstossen.

Wie viele Menschen von einer Fruktosemalabsorption betroffen sind, wissen auch Experten nicht genau. Aus medizinischer Sicht hat die Krankheit keine schwerwiegenden Folgen, sie kann für die Betroffenen jedoch sehr belastend sein.

Besteht der Verdacht, dass jemand unter Fruktosemalabsorption leidet, können Bluttests oder die Untersuchung der Atemluft zur Diagnose führen.

Hereditäre Fruktoseintoleranz

Von der Fruktosemalabsorption zu unterscheiden ist die hereditäre Fruktoseintoleranz. Dies ist ein angeborenes Enzymdefizit, das aber nur selten vorkommt, nur etwa einer von 20'000 Menschen hat diese Krankheit. Symptome sind Magendarmstörungen sowie die Folgen einer Unterzuckerung wie Übelkeit, Erbrechen, Zittern, Schwitzen, Blässe, Lethargie oder Krampfanfälle. Nimmt der Betroffene weiterhin Fruktose auf, können schwere Leber- und Nierenschäden auftreten. Betroffene müssen fruktosehaltige Lebensmittel konsequent meiden.

Foto: © Canva
Autorinnen: Vanessa Naef / Bettina Epper
Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • «Drogistenstern»

  • aha!Allergiezentrum Schweiz