Vorsicht vor der Hunde-Babesiose

Zeckenstiche sind nicht nur für den Menschen gefährlich. Auch Hunde und andere Haustiere können sich durch Zecken infizieren und mit der tödlichen Krankheit Babesiose anstecken.

Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt

Wer mit seinem Hund oft im Wald spazieren geht, wird früher oder später Zecken aus seinem Fell entfernen müssen. Bei Menschen können Zecken Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen, die eine schwerwiegende Gehirnentzündung zur Folge haben kann. Eine zweite von Zecken auf den Menschen übertragbare Krankheit ist die Lyme-Borreliose. Diese kann Gelenke, Haut, Organe, aber auch das Nervensystem schädigen. Bruno Gottstein, Parasitologe an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern, beruhigt Tierhalter: «Bei Hunden sind FSME und Borreliose sehr selten.»

Heimtückische Hunde-Babesiose

Seit wenigen Jahren hat sich in der Schweiz jedoch die Hunde-Babesiose, auch Hunde-Malaria genannt, eingeschlichen. Während die Krankheit anfangs nur vereinzelt im Raum um den Genfersee auftauchte, gibt es seit 2006 auch in der Deutschschweiz und im Tessin immer mehr Fälle.

«Babesiose ist heimtückisch», sagt Gottstein. Sie tritt beim Hund ähnlich akut auf wie Malaria beim Menschen und kann unbehandelt rasch zum Tod führen. Bei einer Babesiose befallen und zerstören die Parasiten die roten Blutkörperchen. Zuerst bekommt der Hund hohes Fieber und wird müde und träge. Weitere Signale können Atemprobleme oder Blut im Harn sein. «Bei diesen Anzeichen gilt Alarmstufe Rot», sagt Gottstein, «Babesiose ist eine Notfallsituation.» Neben Hunden können auch andere Haussäugetiere wie Katzen, Pferde, Rinder oder Schafe von der Krankheit betroffen sein.

Der Experte rät zur Prävention, denn die Babesiose wird erst nach 24 Stunden übertragen. Suchen Sie Ihren Hund deshalb nach jedem Spaziergang gründlich ab und entfernen Sie allfällige Zecken sofort mit der Pinzette. Wer in einem Gefahrengebiet wohnt, kann seinen Hund impfen lassen, was die Krankheit im Fall einer Ansteckung abschwächt.

Autorin: Manuela Ryter
Redaktion: Bettina Epper
Quelle
  • «Drogistenstern»