Schlafräuber Computer & Co.

Rund eine Stunde vor dem Einschlafen möchte sich der Körper auf Entschleunigung einstellen. Wird das Hirn in dieser Phase durch TV oder Smartphone stimuliert, ist die Chance für Schlafstörungen erhöht.

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Ein durch Multimediageräte wie Computer, Smartphone oder Fernseher vor dem Einschlafen künstlich auf Trab gehaltene Hirn gibt dem Körper Wecksignale. Zusätzlich anregend wirkt sich das helle Licht der Bildschirme aus. Dadurch wird die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin blockiert oder zumindest verzögert.

Schlafprobleme

In einer Studie der National Sleep Fondation in Washington D.C. sind 2011 über 1500 US-Bürger zu ihrem Schlafverhalten und der Schlafqualität befragt worden. 60 Prozent gab an, dass sie unter Schlafproblemen leiden und sich morgens unausgeruht fühlten. Gleichzeitig gaben 95 Prozent an, vor dem Schlafengehen ein elektronisches Gerät zu nutzen. Die Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen dem Nutzen von Computern, Smartphones, Fernseher etc. vor dem Einschlafen und der verminderten Schlafqualität.

Chronischer Schlafmangel

Charles Czeisler von der Harvard Medical School (Boston, Massachusetts) bezeichnet es als besonders beunruhigend, dass Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren im Schnitt 1,5 bis 2 Stunden pro Nacht weniger schlafen als es noch vor 100 Jahren der Fall war. Viele Jugendliche gaben an, jeden Abend vor dem Einschlafen interaktive Geräte zu nutzen. «Jugendlichen fehlen heute pro Monat rund 50 Stunden Schlaf», hält der Forscher fest.

Dieser chronische Schlafmangel führe zu Minderleistung bei der Arbeit und Fehlleistungen im Strassenverkehr, beeinflusse das Familienleben, das Wohlbefinden, das Liebesleben sowie die Gesundheit negativ. Kompensiert würde dieses Gefühl von Müdigkeit tagsüber durch koffeinhaltige Getränke: Der Durchschnittsamerikaner trinkt täglich bis zu einem Liter koffeinhalte Getränke wie etwa Schwarztee, Kaffee, Coca-Cola oder Energy Drinks.

Die Empfehlung von Czeisler betreffend elektronischer Geräte lautet: «Raus aus dem Schlafzimmer.»

Autorin und Redaktion: Katharina Rederer