Erstmals allein verreisen

Wenn Jugendliche das erste Mal alleine in die Ferien fahren wollen, sorgt das in den meisten Familien erst einmal für hitzige Diskussionen.

Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt

Eltern, die viel Vertrauen in ihre Kinder haben, weil sie wissen, dass sie sich an Regeln halten, fällt es natürlich einfacher, den Sohn, die Tochter alleine in die Ferien reisen zu lassen. Von der gängigen Behauptung «Alle-andern-dürfen-nur-ich-nicht» sollten sich Eltern aber nicht unter Druck setzen lassen. Bruno Dinner, Sekundarlehrer und Buchautor: «Eltern sollten nie gegen ihr Gewissen entscheiden.» Es sei aber grundsätzlich wichtig, Pubertierenden ein Nein zu erklären: «Eltern dürfen ihrem Kind ruhig sagen, dass sie sich Sorgen machen.» Für diese Offenheit könne man aber keine Dankbarkeit von den Jugendlichen erwarten.

Nützliche Tipps

Bevor Jugendliche zum ersten Mal alleine in die Ferien fahren, sollte man sich über folgende Punkte im Klaren sein:

  • Eltern sollten sich bewusst sein, dass sie immer die Verantwortung für ihre unmündigen Kind tragen. In Schullagern übernimmt die Lehrperson diese elterliche Verantwortung; sie hat deshalb auch das Recht, gewisse Sanktionen auszusprechen.

  • Fachpersonen und Schulbehörden empfehlen, Kinder unter 16 nicht alleine mit anderen Jugendlichen in die Ferien fahren zu lassen.

  • Erlauben Sie Ihrem Kind, mit der Familie einer Freundin, eines Freundes zu verreisen. Das ist für das Kind spannend, und Sie selber haben die Gewissheit, dass Erwachsene ein wachsames Auge auf ihr Kind haben. Ihr Kind lernt dabei auch, dass in anderen Familien andere Regeln gelten.

  • Wenn Sie Ihren Sohn, Ihre Tochter ziehen lassen, bauen Sie ein geeignetes Sicherheitsnetz ein. Verlangen Sie beispielsweise eine kurze Mitteilung nach der Ankunft am Reiseziel. Aber überwachen Sie die Jugendlichen nicht, kein Telefon- oder sms-Terror.

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Autorin: Christa Friedli Müller
Redaktion: Katharina Rederer
Quelle
  • «Drogistenstern»

  • Bruno Dinner: «Pubertierende verstehen lernen!», Typotron Verlag, 2001