E-Zigaretten – das kleinere Übel?

Elekrische Zigaretten verpesten zwar nicht die Luft und sind wahlweise auch ohne Nikotin erhältlich. Eine echte Alternative zu den gängigen Aufhörhilfen bieten sie dennoch nicht.

Viele Raucherinnen und Raucher tun sich schwer, den Rauchstopp umzusetzen. Oft braucht es mehrere Anläufe. Nikotinersatzprodukte können Ihr Vorhaben unterstützen. Eines dieser Produkte ist die elektrische oder kurz E-Zigarette – sie ist aber in der Fachwelt umstritten.

So funktionieren E-Zigaretten

E-Zigaretten enthalten eine mit Flüssigkeit gefüllte Patrone, einen elektrisch betriebenen Verdampfer und einen aufladbaren Akku. Nimmt der Raucher einen Zug, springt das Gerät an, erhitzt etwas Flüssigkeit und verdampft sie. Diese Flüssigkeit setzt sich zusammen aus Wasser, dem Lösungsmittel Propylenglycol (Lebensmittelzusatzstoff E 1520), Aromastoffen und wahlweise aus Nikotin.

Rechtliche Situation und Sicherheit

E-Zigaretten mit Nikotin dürfen in der Schweiz nicht verkauft werden. Bundesamt für Gesundheit (BAG) reiht sie im Lebensmittelrecht als Gebrauchsgegenstände ein. Dies hat zur Folge, dass der Vertrieb von Patronen oder Nachfüllflüssigkeit mit Nikotin nicht erlaubt ist. Erlaubt ist lediglich eine Bestellung via Internet für den Eigengebrauch. Bezüglich der gesundheitlichen Risiken stuft die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz E-Zigaretten im Vergleich mit herkömmlichen Zigaretten als weniger schädlich ein. Zudem weist sie darauf hin, dass E-Zigaretten die Passivrauchbelastung reduzieren. Da die Hersteller aber keinerlei Qualitätskontrollen unterliegen und meist auf eine Deklaration der einzelnen Inhaltsstoffe verzichten, bleibt offen, ob E-Zigaretten als unschädlich eingestuft werden können.

Die amerikanische Food- and Drug Administration hat festgestellt, dass auch E-Zigaretten, die als nikotinfrei angepriesen wurden, die schädlichen Giftstoffe enthielten. Zudem zeigten sich unter anderem Qualitätsprobleme bei der Etikettenbeschriftung oder falsche Angaben zum Nikotingehalt der E-Zigaretten.

Ungeeignet für Rauchstopp

Auf diversen Internetseiten werden E-Zigaretten als «gesunde Alternative zum Rauchen» oder als «Ausweg aus der Nikotinsucht» gelobt. Analog zur Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation dürfen E-Zigaretten in der Schweiz nicht als Rauchstopphilfe angepriesen werden. Bisher wurde nämlich erst in wenigen Studien untersucht, ob sich E-Zigaretten für den Ausstieg aus der Sucht eignen. Wie die Arbeitsgemeinschaft für Tabakprävention Schweiz auf ihrer Website schreibt, kommen diese Studien zum Schluss, dass E-Zigaretten signifikant tiefere Nikotinwerte aufweisen als Zigaretten oder nikotinhaltige Medikamente. Dennoch hat beispielsweise eine Studie aus England gezeigt, dass nur 23 Prozent der Probanden E-Zigaretten als «zufriedenstellend» oder «sehr zufriedenstellend» einstuften und nur ganz wenige sie über längere Zeit benutzten. Bis keine gesicherten Erkenntnisse über Nutzen und Risiken im Zusammenhang mit dem Rauchen von E-Zigaretten auf dem Tisch liegen, setzen Ausstiegswillige besser auf die bewährten Entwöhnungsmethoden.

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Autor und Redaktion: Didier Buchmann
Quellen
  • Bundesamt für Gesundheit

  • Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, at-schweiz.ch