Mehr als heisse Luft

Tiefe Temperaturen und nasskaltes Wetter laden zum Saunieren ein. Schwitzen ist eine Wohltat für Körper und Geist – vorausgesetzt, die Vernunft schwitzt mit.

Saunagänge bringen nicht nur Ruhe und Erholung, sie fordern auch den Organismus. Die Wirkung eines traditionellen Saunabades beruht nämlich auf dem Wechsel zwischen heiss-trockener (60 bis 100 Grad) und kalter Luft (18 bis 20 Grad) sowie dem anschliessenden Wasserbad (8 bis 15 Grad).

Körperliche Auswirkungen

Durch die Erwärmung in der Sauna steigt die innere Körpertemperatur um rund ein bis zwei Grad an. Während das Herz in ruhigem Zustand mit sechzig bis siebzig Schlägen pro Minute etwa sechs Liter Blut durch den Körper pumpt, steigt die Pumpleistung während eines Saunaganges auf zehn bis zwölf Liter an. Da sich die Blutgefässe in der Hitze ausweiten, bleibt der Blutdruck bei gesunden Menschen jedoch sehr konstant. Nebst den Blutgefässen werden die Schleimhäute stärker durchblutet und produzieren dadurch mehr Sekrete, die besonders viele Abwehrstoffe beinhalten.

Die anschliessende Abkühlung an der frischen Luft oder im Tauchbad verengt sehr schnell die Blutgefässe und schützt den Körper so vor grösseren Wärmeverlusten. Dem Saunabaden werden eine Reihe positiver Aspekte zugeschrieben:

  • Es erhöht die Abwehrbereitschaft des Immunsystems und beugt Erkältungen vor.

  • Es unterstützt die Regeneration der Muskeln nach sportlichen Belastungen.

  • Es reinigt die Haut, was für ein verbessertes und jüngeres Hautbild sorgt.

  • Es fördert den Heilungsverlauf bei Erkrankungen der Haut wie Neurodermitis, Schuppenflechte und Akne.

  • Es entspannt und verbessert die Verarbeitung von Stressreizen.

  • Es hemmt psychische Missstimmungen und wirkt sich dadurch positiv auf den Gemütszustand und das vegetative Nervensystem aus.

  • Es verschafft Linderung bei chronischem Rheumatismus und Bandscheibenschäden.

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Wer die Sauna meiden sollte

Wer so krank ist, dass er Bettruhe benötigt, darf nicht in die Sauna. Menschen mit Grippe oder Fieber sollten sie unbedingt meiden. Personen die an schwerwiegenderen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Beschwerden leiden, sollten in jedem Fall zuerst mit dem Arzt abklären, ob das Saunabaden keine Gefahr darstellt. Für Übergewichtige empfiehlt sich vor dem Saunieren eine ärztliche Überprüfung der Blutdruckwerte. Wer stark ausgeprägte Äderchen im Gesicht (Couperose) hat oder an Krampfadern im fortgeschrittenen Stadium leidet, sollte von einem Saunagang absehen. Bei weniger starken Krampfadern ist es ratsam, in der Wärme die Beine hochzulagern, sich während der Abkühlphase viel zu bewegen und kalt abzugiessen.

Trotz Mens in die Sauna?

Aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen, sich auch während der Menstruation ein Saunabad zu gönnen. Ebenso sind Dampf- und Schlammbad, Wickel und Massagen uneingeschränkt erlaubt. Vielen Frauen hilft das Saunieren gegen krampfartige Menstruationsbeschwerden. Allerdings kann die Hitze zu stärkeren Blutungen führen. Benutzen Sie aus diesem Grund einen grösseren Tampon. Da der Kreislauf während der Periode bei vielen Frauen etwas labiler ist, empfiehlt es sich, die Sauna etwas früher als sonst zu verlassen. Da der Genitalbereich in diesen Tagen anfälliger auf Infektionen ist, sollten Sie sich nie ohne Handtuch auf die Saunabank setzen – was generell als unhöflich empfunden wird.

Trotz der positiven Auswirkungen auf den Körper, sollten Sie die mit dem Saunabaden verbundenen Belastungen nicht unterschätzen. Selbst gesunde Menschen tun gut daran, einige Sauna-Regeln einzuhalten, damit der Kreislauf nicht «schlapp» macht. Für Personen, denen die Temperaturen in der traditionellen Sauna zu heiss sind, gibt es einige Alternativen wie etwa die Dampf oder Biosauna.

Autoren: Nathalie-Pascale Aliesch, Didier Buchmann
Redaktion: Didier Buchmann
Quellen
  • saunasauna.de

  • Prof. Hademar Bankhofer: «Winter-Wellness», Kneipp-Verlag, 2003,

  • Deutscher Sauna-Bund e.V.