Die ganze Kraft des Salzes

Für unsere Körperfunktion ist der Konsum von Salz unentbehrlich. Äusserliche angewendet unterstützt Salz die Heilung von Haut-, Atemweg- oder Gelenkbeschwerden.

Es gibt das Mittelmeer, den Atlantik, das Rote Meer und den Indischen Ozean. Alles gesundheitsfördernde Gewässer, denn meersalzhaltiges Wasser lindert Krankheitssymptome. Nicht immer reicht jedoch das Budget für Ferien am Meer. Dann lässt sich das Salzwasser auch nach Hause in die Badewanne holen. Drogist Wilfred Burri empfiehlt zum Baden Salz aus dem Toten Meer. Dieses enthält fast 300 Gramm mehr Salz pro Liter als durchschnittliches Meerwasser mit einem Salzgehalt von gerade mal 35 Gramm pro Liter. Das Salz vom Toten Meer ist zudem reich an Spurenelementen (Chrom, Eisen, Zink, Selen, Jod) und Mineralstoffen wie Natrium, Chlor und Kalium (regeln den Wasserhaushalt), Magnesium (für die Muskeln) und Brom (hilft entspannen). Im warmen Meerwasserbad bei 34 Grad können die Inhaltsstoffe ihre positive Wirkung entfalten, da sie leicht in die Haut eindringen.

Meersalzbäder lindern Beschwerden

Ein Bad im Meersalzwasser ist auch bei Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen angezeigt. Weiter können rheumatische Beschwerden, Muskelkrämpfe und Rückenschmerzen gelindert werden. Die über die Haut aufgenommenen Stoffe wirken entzündungshemmend und schmerzstillend. Regelmässige Salzbäder dienen zum Entspannen bei Nervosität und Erschöpfung.

Wohltuend bei Atemwegserkrankungen

Eine kühle Meerbrise lässt sich ebenfalls simulieren: Mit destilliertem Wasser, das 0,9 Prozent Kochsalz enthält. Spezielle Inhalationsgeräte produzieren daraus lungengängige Tröpfchen, die bis tief in die Atemwege reichen. Die Befeuchtung wirkt besonders für Allergiker und Asthmatiker wohltuend reinigend auf die Atemwege. Bei hartnäckigem Schnupfen oder Stirnhöhlenkatarrh sind begleitend Nasenduschen mit einem Gefäss aus Glas oder Kunststoff empfehlenswert. Dieses wird an eine der Nasenöffnungen gehalten, dass die körperwarme Salzwasserlösung durch das andere Nasenloch wieder austritt. Die Anwendung des Inhalationsgerätes und der Nasendusche lassen Sie sich am besten in der Drogerie erklären.

Salz erhält die Gewebespannung

Der Körper besteht zu 75 Prozent aus salzhaltigem Wasser. Salz reguliert den Flüssigkeitshaushalt und den Stoffwechsel, erhält die Gewebespannung und ermöglicht die Funktion von Muskeln und Nerven. Drei bis fünf Gramm Salz verlieren wir täglich durch Ausdünstung und Ausscheidung. Ein erhöhter Salzbedarf besteht bei Sport und starkem Schwitzen. Doch oft ist es des Guten zuviel. Wurstwaren, Käse, Fertiggerichte und Saucen – überall ist Salz drin. Gibt es Unterschiede in der Qualität? Ja, durchaus. Meersalz ist Kochsalz vorzuziehen. Es ist weniger schädlich für den Körper. Ausschlaggebend ist der Anteil an Natriumchlorid: Kochsalz besteht zu hundert Prozent daraus, Meersalz nur zu 77 Prozent. Kochsalz bindet deshalb Wasser stärker und beeinflusst die Nierentätigkeit. Meersalz schont die Nieren.

Meersalz

Meersalz

Im Vorteil gegenüber Kochsalz enthält Meersalz neben Natriumchlorid weitere Mineralien wie Kalium, Magnesium und Brom, die bei der Behandlung von Hautproblemen, Rheuma und Nervosität unterstützend wirken. Es ist zudem geschmacklich feiner.

Kochsalz

Kochsalz

kochsalz, das zu hundert Prozent aus Natriumchlorid besteht, stammt hauptsächlich aus grossen Steinsalzanlagen in der Nordwestschweiz. Seit 1836 pumpt man dort Wasser in die Tiefe, erzeugt Sole (Salzwasserlake) und verdampft diese. Seit 1922 wird dem Kochsalz Jod als Vorbeugung gegen Kropf und seit 1955 Fluor als Schutz gegen Karies beigemischt.

Reduzieren lässt sich der Kochsalzanteil indem man zum Würzen frische oder getrocknete Kräuter verwendet. Aber Achtung: Zu wenig Salz über längere Zeit kann ebenfalls Gesundheitsschäden verursachen. Um den Bedarf an Salz zu decken, empfehlen sich hochwertige Salze wie beispielsweise reines Meersalz mit grösseren Kristallen, die sich in der Salzmühle mahlen lassen.

Autor: Jürg Bareiss
Redaktion: Nadja Mühlemann
Quelle
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