Functional Food – Gesundheitsplus?

Essen zur Gesundheitsförderung. Mit Functional Food werden Lebensmittel bezeichnet, die einen Zusatznutzen für die Gesundheit schaffen sollen.

Lebensmittel mit einer Extraportion gesunder Inhaltsstoffe sind die Vorreiter dieses Trends: Margarinen mit einem erhöhten Gehalt an bestimmten Omega-3-Fettsäuren (DHA) zur Senkung des Cholesterinspiegels, probiotische Milchgetränke zur Verdauungsförderung sowie vitaminisierte Säfte. Functional Food kann eine bewusste Ernährungsweise im besten Fall sinnvoll ergänzen. Keinesfalls können damit aber gravierende Ernährungsfehler behoben werden.

Ein Zaubermittel ist Functional Food auch deshalb nicht, weil Forscher und Hersteller beklagen, dass sich die industrielle Nutzung von gesundheitsfördernden Pflanzenstoffen und spezifischen Bakterien als ausgesprochen schwierig und aufwendig erweise. Aus Sicht des Marketings stellen der hohe Preis sowie der zu enge Krankheitsbezug bei der Vermarktung der Produkte Hürden dar. Die neue Functional-Food-Generation werde gezielter auf die Bedürfnisse der Gesundheitsförderung von Sportlern, älteren Menschen und Kindern zugeschnitten sein, Bei gesunden Personen mit leichten Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Übergewicht oder Hautproblemen werde der Zusatznutzen besser einzulösen sein, als bei Kranken, schreibt etwa die Österreichische Biologen Vereinigung (Austrian Biologist Association).

Probiotika für die Verdauung

Zu den bekanntesten funktionellen Lebensmitteln zählen die probiotischen Milch- und Joghurt-Produkte. Als Probiotika werden Lebensmittel bezeichnet, die lebende Mikroorganismen enthalten – meistens Milchsäurebakterien. Bei regelmässigem Verzehr sollen sich die Bakterien in der Darmflora anlagern und deren Eigenschaften verbessern. Probiotische Lebensmittel fördern die Verdauung und sollen helfen, Nahrungsbestandteile besser aufzunehmen. Sie sollen Vitamine bilden, die Abwehrkräfte des Immunsystems in der Darmwand stärken können.

Fettsäuren für ein gesundes Herz

Omega-3-Fettsäuren wird eine günstige Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und den Cholesterinspiegel nachgesagt. Ungesättigte Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen und muss sie daher mit der Nahrung aufnehmen. Die essenziellen Fettsäuren lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: Omega-6-Fettsäuren (Maiskeim- oder Sonnenblumenöl) und Omega-3-Fettsäuren (Leinsamen-, Soja- oder Walnussöl, aber auch in Lachs, Makrele und Thunfisch). Es ist wichtig, beide Fettsäurearten in einem ausgewogenen Verhältnis aufzunehmen. Den besten Effekt für die Gesundheit hat ein Verhältnis von 1:5. Ein Übermass an Omega-6-Fettsäuren verdrängt die Omega-3-Fettsäuren und macht den gesundheitsfördernden Effekt zunichte.

Schützende Sekundäre Pflanzenstoffe

Als sekundäre Pflanzenstoffe wird eine Gruppe von geschätzten 5000 bis 10 000 verschiedener pflanzlicher Inhaltsstoffe bezeichnet. Sie dienen der Pflanze zu unterschiedlichen Zwecken, zum Beispiel als Abwehr gegen Schädlinge und Krankheiten, zur Wachstumsregulation sowie als Farb-, Duft- oder Geschmacksträger. Im Vergleich zu Vitaminen und Mineralstoffen sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe allerdings keine lebenswichtigen Nährstoffe. Sie entfalten aber vielfältige Schutzwirkungen im Körper. Im englischen Sprachraum wird deshalb auch der treffliche Begriff Phytoprotectants verwendet. Eine Kombination des Griechischen «Phyto» in der Bedeutung «Pflanze» mit dem englischen Verb «protect» für «schützen». So werden den sekundären Pflanzenstoffen beispielsweise antioxidative Wirkungen zugeschrieben. Ausserdem sollen sie Entzündungen hemmen, den Blutdruck regulieren, das Cholesterin senken und die Verdauung fördern. Sekundäre Pflanzenstoffe kommen ist fast allen Früchten und Gemüsen vor.

Vitamine C, E und Provitamin A

Die Vitamine sind wichtige Antioxidanzien. Das heisst, sie können die aggressiven freien Radikale im Körper neutralisieren und vor Zellschädigung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkältungen schützen.

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Foto: © Andrea Damm / pixelio.de
Autorin: Nadja Mühlemann
Redaktion: Katharina Rederer