Wenn das Herz ins Stolpern gerät

Tragen Sie Ihrem Herzen Sorge. Es ist zwar stark und ausdauernd, doch wenn es ins Schlingern gerät, kann es kritisch werden.

Der Herzinfarkt ist weltweit die Todesursache Nummer 1. In der Schweiz sind jedes Jahr rund 30'000 Menschen von einem Herzinfarkt und/oder einer Verengung im Brustbereich (Angina Pectoris) betroffen. Mehr als 2000 Menschen sterben jährlich daran. Doch nicht nur das. Es gibt weitere erschreckende Fakten und Zahlen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind der Grund für 11 Prozent aller Spitalaufenthalte.

  • Im Alter von 45 bis 64 Jahren sterben fast dreimal mehr Männer als Frauen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

  • Vier von fünf Herznotfällen ereignen sich ausserhalb des Spitals.

  • Nebst dem damit verbundenen menschlichen Leid, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine grosse Belastung für das Gesundheitswesen und die Volkswirtschaft.

Was dem Herzen zu schaffen macht

Verschiedene Faktoren können sich ungünstig auf die Herztätigkeit auswirken und diese im Extremfall lahmlegen. Wichtig ist auch für Laien die Anzeichen eines Herznotfalls zu erkennen.

Hoher Blutdruck

Ab Werten von 140/90 mmHg spricht man von erhöhtem Blutdruck. In der Schweiz hat schätzungsweise jeder vierte Schweizer einen erhöhten Wert. Oft, ohne es zu wissen. Die gute Nachricht: Jeder kann viel dagegen tun und so Erkrankungen vorbeugen.

Rauchen

Einer von drei Männern und eine von vier Frauen in der Schweiz rauchen. Den höchsten Raucheranteil weisen die 25- bis 34-jährigen Männer auf. Bereits einen Tag nach dem Rauchstopp verringert sich das Herzinfarktrisiko.

Alkohol

In Massen genossen, kann Alkoholkonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Empfohlen werden maximal 1 bis 2 dl Wein pro Tag für Frauen beziehungsweise 2 bis 3 dl Wein pro Tag für Männer. Aber Vorsicht: Der Genuss von Rotwein kann einen gesunden Lebensstil keinesfalls ersetzen. Auch wirkt sich übermässiger Alkoholkonsum negativ auf die Gesundheit aus.

Übergewicht

Über ein Drittel der Schweizer Bevölkerung ist übergewichtig, rund ein Drittel der Frauen und fast jeder zweite Mann. Meist ist Übergewicht auch gepaart mit zu hohen Cholesterinwerten. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung!

Bewegungsmangel

Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung ist in der Freizeit ungenügend aktiv. 16 Prozent bewegen sich weniger als 30 Minuten pro Woche. Wer mehr Sport machen möchte, sollte wissen: Der Pulsschlag ist ein wichtiger Gradmesser, um Überbelastungen beim Sport vorzubeugen. Profi- und Freizeitathleten trainieren deshalb buchstäblich mit ihrem Herzen.

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Apfel- oder Birnenform?

Je nach Verteilung des Fettgewebes im Körper wird zwischen «Apfel-» und «Birnenform» unterschieden. Bei der Apfelform sammeln sich Fettzellen vor allem im Bauchbereich an, bei der Birnenform in der Hüft- und Oberschenkelgegend. Männer mittleren Altes neigen zur Apfel-, Frauen eher zur Birnenform. Die Apfelform geht mit einem höheren Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko einher als die Birnenform. Entscheidend ist also der Bauchumfang, welcher auf der Höhe des Bauchnabels gemessen wird.

Risikofaktor bei Männern:

  • Erhöhtes Risiko bei einem Bauchumfang über 102 cm

  • Geringes Risiko bei einem Bauchumfang unter 102 cm

Risikofaktor bei Frauen:

  • Erhöhtes Risiko bei einem Bauchumfang über 88 cm

  • Geringes Risiko bei einem Bauchumfang unter 88 cm

Autoren: Didier Buchmann und Christa Friedli Müller
Redaktion: Vanessa Naef
Quellen
  • «Drogistenstern»

  • Bundesamt für Statistik, Statistik Schweizerischer Diagnose Index

  • IMS Health GmbH

  • Interpharma

  • Christiane Schittny und Oskar Weiss: «Goldene Regeln für ein gesundes Herz», Schweizerische Herzstiftung

  • Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012